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Schloss Niederweiden#

Bezirkshauptmannschaft: Gänserndorf Niederoesterreich, Gaenserndorf

Gemeinde: Engelhartstetten Niederoesterreich, Engelhartstetten

Katastralgemeinde: Engelhartstetten



Schloss Niederweiden, Foto: Ailura. Aus: WikiCommons
Schloss Niederweiden
Foto: Ailura. Aus: WikiCommons, unter CC BY-SA 3.0

Jagdschloss mit querovalem Mitteltrakt und beidseitigen Flügeln, zentrales Eingangstor von zierlichem Balkon bekrönt; schindelgedecktes Mansarddach. Seitliches Stiegenhaus, Hauptsaal mit Wandmalereien, in den Seitentrakten die große ehem. Jagdküche.

Im Hochmittelalter befand sich auf dem einstigen Schlosspark die Wasserburg Grafenweiden. Im Laufe der Zeit verfiel der Wehrbau, der von jedermann gemieden wurde. Spätestens beim ersten Türkeneinfall von 1529 wurde der Bau endgültig zur Ruine. Wall und Graben zeichnen sich noch heute im ehemaligen Fasangarten von Niederweiden ab.

1695 erwarb Ernst Rüdiger Graf Starhemberg den verwüsteten Besitz und beauftragte Johann Bernhard Fischer von Erlach mit dem Bau eines Lustgebäudes. So entstand nahe der ehemaligen Burg Grafenweiden ein zierliches, französisch wirkendes Jagdschlösschen. Mit Ausnahme des mittleren Saaltraktes war es eingeschossig. Zu ihm führte an der Hofseite eine Freitreppe empor. Die Seitentrakte waren mit Flachdächern versehen.

1725 wurde es samt dem Dorf Niederweiden von Prinz Eugen erworben und mit seiner Herrschaft Schlosshof vereinigt. Damit war Prinz Eugen der größte Grundherr im Marchfeld. Hinter dem Schloss entstand ein Park von zahlreichen Alleen und Wegen durchzogen, in dem auch ein Heckentheater angelegt wurde, den er von Lukas Hildebrandt planen ließ. Niederweiden diente Prinz Eugen vor allem als Rahmen für seine Jagdgesellschaften.
Seine Nichte und Universalerbin, Prinzessin Viktoria, vermählte sich 1738, nach dem Tod Prinz Eugens, mit dem Prinzen Joseph Friedrich von Sachsen-Hildburghausen. Er erhielt als Morgengabe Schloss Niederweiden und Schlosshof. Prinzessin Viktoria kehrte in ihre Heimat Turin zurück und Niederweiden blieb im Besitz des Prinzen. Er veranstaltete hier oppulente Feste für Freunde un hoch gestellte Persönlichkeiten.
In Geldnot geraten verkaufte er 1755 Niederweiden (und Schlosshof) an Maria Theresia, die dem Schloss durch Nicolo Pacassi sein heutiges Aussehen gab. Die bisher eingeschossigen Seitenteile wurden um ein Geschoß aufgestockt. Dadurch wurde auch ein Treppenhaus notwendig. Der Schönbrunner Hofgärtner Louis Flechier ließ 1770 zwischen den Schlössern Hof und Niederweiden eine Allee anlegen, die auch heute noch existiert. Es wurden neue Räume geschaffen, die Maria Theresia prunkvoll ausstatten ließ.Nach ihrem Ableben blieb Schloss Niederweiden bis heute unbewohnt.
Um 1780 hatte der Wiener Hof neue Landschlösser auserkoren. 1898 wurde Niederweiden dem Militär übergeben und begann zu verfallen. Man entfernte alles Brauchbare aus dem Schloss, was zum Teil im Wiener Augartenpalais wieder verwendet wurde.
Während des Ersten Weltkrieges diente das Untergeschoß als Pferdestall. In der Zwischenkriegszeit wurde es vom Kriegsgeschädigten-Fonds übernommen. Der Zweite Weltkrieg fügte dem Schloss weitere Schäden zu.
1956 wurden Wiederherstellungsarbeiten eingeleitet. Nach einem Brand wurden die Dächer und die Bauschäden wieder instand gesetzt.
Für die „Prinz-Eugen-Ausstellung" 1986 wurde Schloss Niederweiden erneut vollkommen instand gesetzt. Ab 1987 bemüht sich der 'Marchfelder Schlösserverein' Schloss Niederweiden auf Dauer öffentlich zugänglich zu machen. Seit 1989 ist Schloss Niederweiden ebenso Schlosshof für die Öffentlichkeit wieder zugänglich. Bis heute finden zahlreiche Ausstellungen statt.


Eigentümer: Republik Österreich (Österreichische Bundesforste)


Schloss Niederweiden, © Österreich Werbung/Diejun
Schloss Niederweiden
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Schloss Niederweiden
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Schloss Niederweiden, © Österreich Werbung
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Weiterführendes#



Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen. Der Beitrag wurde jedoch im Oktober 2010 mit folgenden Quellen aktualisiert:

www.burgen-austria.com