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Schloss Hartheim#

Bezirkshauptmannschaft: Eferding Oberoesterreich, Eferding

Gemeinde: Alkoven Oberoesterreich, Alkoven

Katastralgemeinde: Hartheim Oberoesterreich, Hartheim



Ein bedeutender Renaissancebau mit vier Geschoßen. An den Ecken achteckige Türme mit Zeltdächern, im rechteckigen Hof Arkaden in allen Geschoßen. In einem Raum im ersten Stock eine Kassettendecke.

Die Inneneinrichtung wurde 1925 (anläßlich des Verkaufes des Schlosses durch die Familie Starhemberg an das Land Oberösterreich) nach Schloss Eferding gebracht und dort aufgestellt.

Die Hartheimer, die Steinbock, die Kueffstein, die Thürheim und die Starhemberg waren die Besitzer des 1287 erstmals erwähnten Schlosses.

Das Schloss wurde von Camillo Fürst Starhemberg 1898 dem Oberösterreichischen Landeswohltätigkeitsverein für wohltätige Zwecke übereignet. Der Verein errichtete eine Pflegeanstalt für geistig und mehrfach behinderte Menschen.

1938 wurde das Schloss von den Nationalsozialisten enteignet und zu einer Euthanasieanstalt umgebaut. Zwischen 1940 und 1944 wurden hier etwa 30.000 Menschen ermordet, die von den Nationalsozialisten als "lebensunwert" klassifiziert wurden.

1944/45 wurden die Einbauten der Euthanasieanstalt abgebaut und versucht, den vorherigen Zustand wieder herzustellen. Unmittelbar nach dem Krieg war das Schloss Flüchtlingsunterkunft, 1948 wurden Schloss und Landwirtschaft an den Oberösterreichischen Landeswohltätigkeitsverein zurückgegeben.

Nach dem großen Donauhochwasser von 1954 wurden von der Gemeinde Hochwassergeschädigte ins Schloss eingewiesen, seither wohnten bis zu 30 Mietparteien im Schloss.

1968 wurde das Institut Hartheim gegründet: es wollte gemeinsam mit dem Landeswohltätigkeitsverein (heute GSI Gesellschaft für soziale Initiativen) das Gedenken an die Opfer der NS-Euthanasie wachhalten und errichtete 1969 im Schloss eine Gedenkstätte.

Die Initiative des 1995 gegründeten Vereins Schloss Hartheim und der 1997 gefasste Beschluss des Landes Oberösterreich, Schloss Hartheim zu einem Lern- und Gedenkort zu machen, führten 1999 dazu, den Mietern Ersatzwohnungen zu beschaffen und mit der Renovierung und Restaurierung des Schlosses zu beginnen.

1999 begann die Renovierung des Schlosses, das seit 2003 als Lern- und Gedenkort dient, in dem die Gedenkstätte und die Ausstellung zum Thema "Wert des Lebens" untergebracht sind.


Eigentümer
Land Oberösterreich

Weiterführendes#




Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen.

Literatur#

  • Dehio Oberösterreich, Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Oberösterreich, ErwinHainisch (bearb. von Kurt Woisetschläger), hg. vom Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes, 6. Aufl., Wien 1977, Seite 109.
  • Hille, Oskar, Burgen und Schlösser in Oberösterreich, einst und jetzt, Horn 1975, Seite 94f.
  • Sekker, Franz, Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs, in Georg Matthäus Vischers „Topographia Austriae superioris modernae, 1674", Linz 1925, Seite 118f.
  • Matzek, Thomas: Das Mordschloss. Auf den Spuren von NS-Verbrechen im Schloss Hartheim. Wien 2002.