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Schloss Starhemberg (Haag)#

Bezirkshauptmannschaft: Grieskirchen Oberoesterreich, Grieskirchen

Gemeinde: Haag am Hausruck Oberoesterreich, Haag am Hausruck

Katastralgemeinde: Obernhaag Oberoesterreich, Obernhaag



Weitläufige Anlage mit Turm, ehemaliger Zugbrücke mit Aufziehvorrichtung und einem Hof mit Bogengängen, Zimmer mit Gewölben und Balkendecken. Der Turm mit Kapelle wurde 1923-25 neu errichtet.

1240 wird die steinerne Burg Haag erstmals als Besitz der Bischöfe von Passau urkundlich erwähnt. Ihnen folgten als Eigentümer Gundaker von Starhemberg.
Im Kampf um die Königswürde zwischen Friedrich dem Schönen und Ludwig dem Bayern wurde die Burg 1322 von Grams von Uttendorf, einem Feldhauptmann Ludwigs, erobert. 1333 wurde sie von den Bayern an Herzog Albrecht II. und Otto von Österreich abgetreten. Die Starhemberger saßen aber bis 1379 weiterhin auf ihrem Stammschloss, bis sie schließlich von Herzog Albrecht III. entschädigt wurden.
Die Burg wurde nun meist von Pflegern verwaltet oder als Pfand vergeben. 1414 wurde Reinprecht von Wallsee Pfandherr.
In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts hatten die Starhemberger die Burg wieder als Pfandbesitz inne. Sie wurden aber bald von den Anhanger abgelöst, darauf folgten die Jörger. Sowohl 1461 als auch 1491 wurde die Burg neuerlich an die Starhemberger verpfändet. 1498 verkaufte König Maximilian I. die Herrschaft samt dem Landgericht an Christoph Jörger. Dieser ließ es schlossähnlicher umbauen und wohnlicher gestalten. Er war Führer des protestantischen Adelsaufstandes von 1620, schließlich wurden seine Besitzungen konfisziert.
Kaiser Ferdinand II. verpfändete Starhemberg zuerst an die Stadt Wels und verkaufte es dann 1627 an das Bistum Passau.
Während des oberösterreichischen Bauernkrieges von 1626 wurde Schloss Starhemberg von den Aufständischen eingenommen. Das Archiv wurde vernichtet und die Rüstkammer geplündert. 1632 brach im Innviertel ein neuerlicher Bauernaufstand aus.
Im Spanischen Erbfolgekrieg belagerte und besetzte der bayrische General Litzelburg das Schloss. Als es 1803 zur Säkularisation Passaus kam, fiel Starhemberg wieder an den österreichischen Staat und wurde durch die Hofkammer verwaltet.
1809 diente es als französisches Militärlazarett. Von 1810 bis 1816 gehörte Haag mit dem Innviertel zu Bayern. 1836 privatisierte der österreichische Staat die Herrschaft und die neuen Eigentümer wurden Michael Fink aus Braunau und Franz Seyrl aus Ried (ab 1847 Alleineigentümer).
Von 1915 bis 1916 benutzte die österreichische Armee das Schloss als Militärspital. Hugo Seyrl verkaufte den Besitz 1916 an Hans Hatschek, der zwischen 1923 und 1925 große Umbauten und Restaurierungen vornahm. Dabei wurde das Aussehen der Anlage wesentlich verändert. Im Zweiten Weltkrieg diente sie als Durchgangslager für Flüchtlinge.

Schloss Starhemberg befindet sich heute noch im Besitz der Familie Hatschek und wird von ihr auch bewohnt. Im Schloss befindet sich ein Familienmuseum mit bemerkenswerten Exponaten, das den Aufstieg des Hauses Starhemberg dokumentiert. Daneben werden auch Waffen aus dem Kriegs- und Jagdbereich gezeigt. Im Sommer finden im Schlosshof Konzerte statt.
Heute zählt das Schloss, das Napoleon I. einmal als Quartier benützte, zu den besterhaltenen des Landes.


Eigentümer: Seit 1916 Familie Hatschek

Weiterführendes#




Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen. Der Beitrag wurde jedoch im Oktober 2010 mit folgenden Quellen aktualisiert:

www.burgen-austria.com

Burgen und Schlösser in Österreich und Südtirol (2005) von Gerfried Sitar und Anna Hoffmann

und mit Webrecherchen.

Literatur#

  • Dehio Oberösterreich, Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Oberösterreich, ErwinHainisch (bearb. von Kurt Woisetschläger), hg. vom Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes, 6. Aufl., Wien 1977, Seite 103.
  • Hille, Oskar, Burgen und Schlösser in Oberösterreich, einst und jetzt, Horn 1975, Seite 260f.
  • Sekker, Franz, Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs, in Georg Matthäus Vischers „Topographia Austriae superioris modernae, 1674", Linz 1925, Seite 269ff.