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!!!Jede Marke erzählt eine Geschichte  

!Vor 125 Jahren wurde von sieben  Herren der erste Grazer Briefmarkenclub  gegründet.  Am 11. und 12. März  wird das Jubiläum jetzt in der Gösser  mit der großen Ausstellung „ERBAG  2011“ gebührend gefeiert.

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''Von [Robert Engele|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Engele,_Dr_Robert_(Geschichte)] mit freundlicher Genehmigung der [Kleinen Zeitung|http://www.kleinezeitung.at]''

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[{Image src='Marken.jpg' class='image_left' height='200' caption='V. Suppantschitsch, „Nestor der Philatelie“.\\Foto: © PRIVAT' alt='V. Suppantschitsch' width='101'}][{Image src='Marken1.jpg' height='200' class='image_left' caption='Dankesworte des Barons George von Washington mit dem Bild seiner Gemahlin um 1910 an den Vereinsobmann.\\Foto: © PRIVAT' alt='Dankesworte des Barons George von Washington' width='291'}]


Am 11. März 1886, vor fast exakt  125 Jahren, gründeten sieben  Briefmarkensammler im  Gasthaus „Zur Stadt Neu-Graz“ in  de  Neu-Gasse 5  (heute Hans-Sachs-Gasse) den „Innerösterreichischen  Philatelistenclub“. Es  war der zweitälteste Briefmarkenverein  der alten Monarchie, nur in  Wien war die „Vindobona“ um  zehn Jahre schneller gewesen.  


Mit dabei war Viktor Suppantschitsch, ein Jurist und später  Richter am Obersten Appellationsgericht  in Wien. Vor allem  aber war er bekannt als der weltweit  größte Literaturforscher und -sammler auf dem Gebiet der Philatelie.  Er war sozusagen die Weltkapazität  für Briefmarkenkunde,  und die Fachzeitschriften überschlugen  sich mit Ehrentiteln für  ihn: „Nestor der intellektuellen  Philatelie“, „Altmeister der österreichischen  Philatelie“ und „erste  Autorität in der Welt auf dem Gebiet der philatelistischen Literatur“,  wie die „Donaupost“ schrieb.  

[{Image src='Marken2.jpg' class='image_right' caption='Geselliger Vereinsabend des alten Klubs am 5. November 1902.\\Foto: © PRIVAT' alt='Geselliger Vereinsabend' width='389' height='209' popup='false'}]

„Suppantschitsch hat ohne Einschränkung  das Verdienst, die Bedeutung  der Literatur für die Philatelie  zuerst in das richtige Licht  gesetzt und die Kenntnis der philatelistischen  Literatur angebahnt  und vorbereitet zu haben, wie er  überhaupt die erste Autorität in  der Welt auf dem Gebiet der  Kenntnis der philatelistischen  Literatur ist“, hieß es da.  

!Im Club: George Washington



Bei der Jahreshauptversammlung  1887 wurde der vielfach Geehrte  und Gelobte prompt zum Obmann  gewählt, konnte dies aus  beruflichen Gründen aber nicht  annehmen – er war als Jurist  dienstlich viel zu häufig unterwegs.  So hieß dann der Obmann  eben Julius König, der Leiter des  Kreditvereins der Gemeindesparkasse,  und Suppantschitsch  wurde  1888 zum Ehrenmitglied  des Vereins ernannt. Ein anderes  bedeutendes Klubmitglied der  Grazer Anfangszeit trug einen  sehr berühmten Namen – Baron  George von Washington, ein entfernter  Verwandter des ersten  amerikanischen Präsidenten. Er  besaß nicht nur eine große  Sammlung mit der sagenhaften  Rosa-Merkur-Marke, sondern  verfasste auch ein Buch über die  Marken der englischen Kolonien.  Dieses handgeschriebene  Werk befindet sich heute noch im  Besitz des Vereins – mit etwa  1000 anderen Bänden Fachliteratur,  erzählt Horst Walluschek-Wallfeld, heute Obmann des Vereins,  stolz. „Wir vermitteln auch  gerne das nötige Wissen dazu“,  macht der rührige Pensionist  Werbung in eigener Sache (Anfragen  unter Tel. 0316/36 22 12).  

[{Image src='Marken3.jpg' class='image_left' caption='Eifrig wurde zwischen den Briefmarkenclubs korrespondiert.\\Foto: © PRIVAT' alt='Briefmarkenclubs' width='297' height='179' popup='false'}]

Trotz der steifen Umgangsformen  bei den frühen Klubtreffen,  die ganz dem Zeitgeist entsprachen,  wurde bei den Jahreshauptversammlungen,  die damals noch  „Stiftungsfeste“ hießen, stets  köstlich gespeist – wie die Menükarte  von 1891 zeigt, als man das  6. Stiftungsfest beging.  

Da wurde Suppe à la Calmers  serviert, gefolgt von Fogos à la  Neufoundland, Rinderbraten à la  Großbritannien mit Beigaben in  verschiedenen Farbennuancen  sowie Hahn beschnitten, durchstochen  mit Salat (nach Wahl sauer gemischt oder süß). Zum krönenden  Abschluss gab es Auswahlen  in Obst und Käse.  

[{Image src='Marken4.jpg' class='image_right' caption='Erinnerungen an die Vereinsaktivitäten 1936 zur 50-Jahr-Feier.\\Foto: © PRIVAT' alt='Erinnerungen an die Vereinsaktivitäten' width='103' height='179' popup='false'}]
[{Image src='Marken5.jpg' class='image_right' caption='Erinnerungen an die Vereinsaktivitäten 1992.\\Foto: © PRIVAT' alt='Erinnerungen an die Vereinsaktivitäten' width='280' height='178' popup='false'}]

1894 wurde der Club schließlich  in „Verein der Briefmarkensammler  in Graz“ umbenannt, der Begriff  „Innerösterreich“ war doch  schon antiquiert und unverständlich.  Um1900 gab es an die 40 Mitglieder,  einige davon in Triest,  Linz und Deutschland. Aus Anlass  des Jubiläums von „50 Jahre österreichische Briefmarken“ wurde  am 6. Mai 1900 die erste Briefmarkenausstellung  in Graz in der  „Theaterrestauration“ durchgeführt.  1921 konnte der Höchststand  an Mitgliedern gefeiert werden –  117 Personen zählte man. Heute ist  man wieder auf 40 geschrumpft.  

!Heute sammelt man Themen

„Aber dafür kennen wir uns alle“,  lacht der Obmann. „Eigentlich  müssten wir uns ja Altpapiersammler  nennen“, philosophiert  Walluschek-Wallfeld. „Denn wir  sammeln nicht nur Briefmarken,  sondern Briefumschläge, Formulare,  Ansichtskarten zu bestimmten  Themen, Vignetten usw.“ Der  Reiz der Sammelobjekte liegt  heute nicht mehr in der Vollzähligkeit  aller Marken eines Landes,  sondern in Themen, weiß er.  „Darum kauft derzeit auch kein  Händler oder Sammler reine  Briefmarkensammlungen mehr.“

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''© "Damals in Graz"'', [Dr. Robert Engele|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Engele,_Dr_Robert_(Geschichte)]
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[{Metadata Suchbegriff='Jede Marke erzählt eine Geschichte erster Grazer Briefmarkenclub '}]

[{VerifyArticle user='hmaurer' template='Standard' date='24. Juni 2013' page-date='2012' original-author='Robert Engele' }]