Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Marie von Ebner-Eschenbach #

Marie von Ebner Eschenbach
Bild zum Vergrößern anklicken

Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (geborene Freiin von Dubsky, ab 1843 Gräfin von Dubsky), * 13. 9. 1830 Zdislawitz bei Kremsier (Zdislavice, Tschechische Republik), † 12. 3. 1916 Wien, bedeutende österreichische Erzählerin, Dramatikerin und Aphoristikerin des späten Realismus; ab 1848 Ehefrau ihres Cousins, des späteren Feldmarschallleutnants Moritz Freiherr von Ebner-Eschenbach; lebte abwechselnd auf ihrem Schloss und in Wien.

Bekanntschaft mit F. Grillparzer, F. Halm, F. Hebbel und H. Laube; versuchte sich anfangs als Dramatikerin, doch "Das Waldfräulein" (Uraufführung 1873) stieß aufgrund der darin geübten Adelskritik auf Ablehnung. In der Folge wandte sie sich der Prosa zu. Bekannt wurde sie mit der Künstlernovelle "Ein Spätgeborener" (1875); es folgten die erste große Erzählung "Božena" (1876) und "Dorf- und Schlossgeschichten" (1883), die ihre bekanntesten Erzählungen ("Der Kreisphysikus", "Krambambuli") enthalten. In ihrer Geisteshaltung der österreichischen Spätaufklärung verpflichtet, schildert sie in ihren Erzählungen vor allem das Schicksal von Außenseitern und Angehörigen der sozialen Unterschicht, gleichzeitig übt sie scharfe Kritik an der Adelsgesellschaft. Bekannt wurde Ebner-Eschenbach auch durch ihre geistreichen Aphorismen (Weisheit des Herzens, 1948). 1898 erhielt sie das Ehrenkreuz für Kunst und Literatur und 1900 das Ehrendoktorat der Universität Wien; ihr Denkmal steht als einziges einer Frau im Arkadenhof der Universität Wien.

Weitere Werke: Zwei Komtessen, 1885; Das Gemeindekind, 2 Bände, 1887; Lotti, die Uhrmacherin, 1889 (Erstdruck in "Deutsche Rundschau", 1880); Unsühnbar, 2 Bände, 1890; Margarethe, 1891; Glaubenslos, 1893; Alte Schule, 1897; Aus Spätherbsttagen, 1901; Meine Kinderjahre, 1906 (Autobiographie). - Ausgaben: Sämtliche Werke, 12 Bände, 1928; Gesammelte Werke, 9 Bände, 1961.

Literatur: K. Fliedl, Auch ein Beruf, in: G. Brinker-Gabler (Hg): Deutsche Literatur von Frauen, Band 2, 1988; G. Gorla, M. von Ebner-Eschenbach, 1997; J. P. Strelka (Hg.), Des Mitleids tiefe Liebesfähigkeit, 1997; E. Toegel, M. von Ebner-Eschenbach. Leben und Werk, 1997.


Standort: Arkadenhof der Universität, Wien 1.,