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Etrich, Igo#

* 25. 12. 1879, Oberaltstadt (Hořejší Staré Město, Tschechische Republik) Trutnov

† 4. 2. 1967, Salzburg


Pionier des Flugzeugbaus


Etrichtaube im Technischen Museum Wien, Foto: Peter Diem, 2010
Etrichtaube im Technischen Museum Wien
Foto: Peter Diem, 2010

Ignaz (Igo) Etrich war der Sohn eines böhmischen Textilfabrikanten, der die Begeisterung seines Sohnes für die Fliegerei teilte und mit ihm ein Versuchslabor baute. Nach dem Vorbild eines tropischen Kürbis-Samens konstruierte Etrich einen "Nurflügler" (ein Flugzeug ohne Differenzierung von Tragflächen und Rumpf), für den er 1905 ein Patent erhielt.


Auf dem Rotundengelände im Wiener Prater baute er 1907 sein erstes Motorflugzeug (Etrich I, verbessert: Praterspatz). Mit seinen Partnern Franz Xaver Wels und Karl Illner ließ er auf dem Flugfeld in Wiener Neustadt zwei Hangars errichten, wo sie die Etrich I weiter entwickelten. 1910 startete erstmals die "Etrich-Taube" (Etrich II), die in der Mittelhalle des Technischen Museums Wien ausgestellt ist.


Igo Etrich. Einband seiner Memoiren, 1962, © Christian Brandstätter Verlag, Wien, für AEIOU
Igo Etrich. Einband seiner Memoiren, 1962
© Christian Brandstätter Verlag, Wien, für AEIOU

1912 gründete der Flugpionier die Etrich-Fliegerwerke in Liebau/Schlesien (Lubawka/Polen), wo das erste Flugzeug mit geschlossener Passagierkabine (Luft-Limousine) entstand. Ein Jahr später übersiedelte die Fabrik nach Brandenburg, wo sie infolge des Ersten Weltkriegs - die österreichische und die deutsche Armee setzten die "Taube" ein - florierte.


Danach widmete sich der Erfinder seinem Textil-Betrieb in Trautenau und in späteren Jahren der Esoterik ("Bekenntnis und geistiges Vermächtnis des Flugpioniers Dr. Ing. h.c. Igo Etrich"). Nach dem Zweiten Weltkrieg musste Etrich mit seiner Familie die Tschechoslowakei verlassen und übersiedelte nach Freilassing in Oberbayern.

Weiterführendes#

Literatur#

  • I. Etrich, Memoiren, 1962
  • Edith Leisch-Prost: "Männer der Technik" in "Forum", Magazin des Technischen Museums. Nr. 3/2010


Redaktion: hmw