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Opernvorschau Dezember 2022#


Von

Georg Halper


Ö 1 #

(91,2 MHz)

3.: Umberto Giordano: „Andrea Chenier“, UA 1896 in Mailand, aus der Wr. Staatsoper - live

10.: Vincenzo Bellini: „Norma“, UA 1831 in Mailand, vom Festival in Aix-en-Provence 2022

17.: Kevin Puts: „The Hours“, UA 2022 in New York, aus der MET 2022

24.: EBU Christmas Day 2022

31.: Hollywood in Vienna 2022

1.: 60. Todestag von Kirstin Flagstad – und Nachfolgerinnen; 4.: „50 Jahre Licht ins Dunkel“ aus der Wr. Staatsoper – 1. Teil,

6.: 10. Todestag v. Lisa della Casa,, 8.: 175 J. Carl-Theater in Wien - Operette

11.: „Licht ins Dunkel“ – 2. Teil,

13.: 100. Geburtstag der Tenöre Cesare Valletti, Eugenio Fernandi und Dimiter Usunow,

15.: der französische Tenor: Benjamin Bernheim,

18.: Oper aus Österreich (Volksoper und Bundesländer),

20.: „Weihnachtliches“ aus Oper, Operette und Musical,

22.: 200. Geburtstag von César Franck,

25.: Staatsopernmagazin,

26.: Operettenmusik,

27.: 70. Geburtstag von June Anderson,

29.: verschiedene Komponisten von Salieri bis Martinu

Radio Klassik Stephansdom#

(94,2 MHz)

1.: Bedrich Smetana: „ Die verkaufte Braut“, UA 1866 in Prag

3.: Bernardo Pasquini: „L´Idalma“, UA 1680 in Rom

6.: Jules Massenet: „Le Mage“, UA 1891 in Paris

8.: Domenico Alaleona: „Mirra“, UA 1920 in Rom

10.: Albert Lortzing; „Zum Großadmiral“, UA 1847 in Leipzig

13.: Felicien David: „Lalla-Roukh“, UA 1862 in Paris

15.: Christoph Willibald Gluck; „ Alceste“, UA 1767 in Wien

17.: Richard Strauss: „Capriccio“, UA 1942 in München

22.: Jean-Baptiste Lully: „Acis et Galatee“, UA 1686 in Schloss Anet

27.: Engelbert Humperdinck: „Hänsel und Gretel“, UA 1893 in Weimar

29.: E. T. A. Hoffmann: „Liebe und Eifersucht“, UA 2008 in Ludwigsburg

31.: Johann Strauss: „Die Fledermaus“, UA 1874 in Wien

In diesem Monat lernt man Werke von völlig unbekannten Komponisten kennen. Es gibt also viel zu entdecken. Aber es gibt auch Werke von allseits bekannten Komponisten, wie z. B. Vincenzo Bellini und Richard Strauss zu hören. Einige Worte zu vier den meisten unbekannten Komponisten, von denen im Dezember etwas zu hören sein wird: Kevin Puts wurde 1972 in St. Louis geboren. 2012 hatte seine Oper „Silent Night“ ihre Uraufführung. Bei „The Hours“ wirken so prominente Sängerinnen wie Renée Fleming und Joyce DiDinato mit. Warten wir also gespannt auf die Musik.

Bernardo Pasquini wurde 1637 in Massa in Val di Nievole geboren. Er wirkte als Organist, Cemablist und Komponist. Neben Opern komponierte er auch Oratorien und Kantaten. Er starb 1710 in Rom.

Domenico Alaleona wurde 1881 in Montegiorgio, nahe von Fermo (Provinz Ascoli Piceno, Region Marken) geboren. Er war der erste Komponist u n d Musikologe. Er studierte am Liceo (Musicale) di Santa Cecilia in Rom Piano, Orgel und Komposition. 1906 erwarb er das Diplom in Komposition mit dem Oratorium „Attollire Portas“. 1908 verfasste er eine theoretische Arbeit über das Oratorium an der Universität in Rom. Zu Beginn war er als Dirigent tätig, unterrichtete sodann am römischen Konservatorium, das Pietro Mascagni leitete, Choralgesang, bevor er 1912 am Liceo, an dem er studiert hatte, Lehrer für Musikgeschichte und Esthetik wurde. 1928 starb er nur 47-jährig in seiner Heimatstadt – und hinterließ rund 600 Werke aus allen musikalischen Genres.

Alaleona wollte die Sprache und Esthetik der italienischen Musik erneuern. Er verfasste zahlreiche Artikel für Musikzeitschriften. Viel davon fließt in seine Oper „Mirra“, mit der er 1913 einen Wettbewerb in Rom gewann, ein – an der Komposition arbeitete er von 1908 – 1912. Das Intermezzo ist Toscanini gewidmet, der ihn zu „Mirra“ ermutigt hatte. Wegen des Krieges konnte die Uraufführung erst 1920 im Teatro Costanzi in Rom über die Bühne gehen. Das Publikum reagierte teilweise schockiert; Mascagni und Puccini fanden das Werk hingegen gut – aber es ist seither vergessen. Erst 2002 wurde „Mirra“ in Jesi (dort gibt es das Teatro Pergolesi) wieder aufgeführt, dann von Radio France 2003 aufgezeichnet.

Dem Sujet liegt das gleichnamige Stück von Vittorio Alfieri (1749 – 1803) zugrunde. Geschrieben wurde das Theaterstück, das auf den Metamorphosen des Ovid fußt, in den Jahren 1784 - 1786 – allerdings verwendete Alaleona nur den 4. und 5. Akt.

Alaleonas Musik ist beeinflusst von Wagner, Debussy, Puccini und den Veristen. Dazu kommen noch seine theoretischen Überlegungen und seine Musikkenntnisse. In der Oper gibt es einige Soli. Der Charakter von „Mirra“ ähnelt „Salome“, „Elektra“ (beide Richard Strauss), „Erwartung“ (Schönberg) und verkörpert eine Form des italienischen Expressionismus.

Felicien David wurde 1810 in Cadenet geboren. Schon bald wurde er Vollwaise, erhielt aber an der Sängerschule der Kathedrale Saint Sauveur in Aix–en-Provence eine musikalische Ausbildung. Ab 1828 arbeitete er am dortigen Theater und als Kapellmeister an der Kathedrale. 1830 konnte er mit Hilfe eines Onkels seine Studien am Konservatorium in Paris fortsetzen. Da er Anhänger der Saint-Simonisten war, musste er 1832/33 Frankreich verlassen. Von Marseille aus reiste er mit dem Schiff in den Nahen Osten und kam so u. a. nach Istanbul (damals noch Konstantinopel), Jaffa, Jerusalem, Beirut und Kairo. 1835 kehrte er nach Frankreich zurück. Er starb 66-jährig 1876 in Saint-Germain-en-Laye.

Er komponierte Vokalwerke, Chorwerke, Orchesterwerke, Kammermusik, Werke für Klavier, für Klavier und Violine, Klavier und Violoncello, Lieder und Opern: „La Perle du Brésil, UA 1851 in Paris, „Herculaneum“, UA 1859 in Paris, „Lalla-Roukh“, UA 1862 in Paris, „Le Saphir“, UA 1865 in Paris und „La Captive“, UA 1883 in Paris (posthum).

Das Label „Palazetto Bru Zane“ mit Sitz im gleichnamigen Palazzo in Venedig, S. Polo, nahe der Frari-Kirche, hat sich der französischen romantischen Oper verschrieben und „Herculaneum“ heraus gebracht. Und diesmal wird „Lalla-Roukh“, bei „naxos“ erschienen, zu Gehör gebracht.