!!!Freundliche Tiefgarage (Essay)
''Text und Bilder von''

[Hasso Hohmann|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Hohmann,_Hasso,_Univ._Doz._(Architektur,_Baukunst)]

''Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von'' 

__ISG Magazin Heft 4 / 2003__    ([Internationales Städteforum Graz|http://www.staedteforum.at])

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! Enorme Investition eines Grazer Großkaufhauses

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Tiefgaragen sind in der Regel unfreundlich, oft kalt, meist schlecht beleuchtet, betongrau, sind teuer und wirken unpersönlich und bedrückend, so dass man sie möglichst meidet oder als notwendiges Übel in Kauf nimmt.

All das trifft auf die im Oktober 2003 eröffnete Kastner & Öhler-Tiefgarage im historischen Zentrum von Graz nicht zu. Sie ist großzügig, hell beleuchtet, in hellen Gelborange- und Hellgrautönen farbig gestaltet, wirkt durch große Glasflächen und gläserne Lifte offen und kostet auch in Abhängigkeit zum Wert der bei K&Ö eingekauften Waren wenig bis nichts. Derzeit ist bei einem Einkaufswert von 15 Euro eine halbe Stunde parken gratis. Normale Parker müssen 1,70 Euro pro halbe Stunde zahlen. Wird es möglich sein, die Kunden von den Vorteilen der Garage zu überzeugen? Wie wird sich die enorme Investition auf den Umsatz auswirken? Kann man auf diese Weise dem Trend zur Peripherie entgegenwirken und den Vorteil eines zentralen Standortes mit Ambiente nutzen?


Die neue 500 PKW fassende Tiefgarage unter dem Großkaufhaus Kastner & Öhler (K&Ö) war ein ungeheurer Gewaltakt eines traditionsreichen Unternehmens zur Absicherung des Standortes, der mehr zu bieten hat als die meist unpersönlich wirkenden Einkaufsmalls auf der Grünen Wiese. Die Garage wurde nicht neben, auf oder in historischer Substanz, sondern in fünf Geschossen unter dieser errichtet. Der zu K&Ö gehörige denkmalgeschützte Admonterhof mit seinen 7.2001 Gewicht mußte auf einen Tragrost und 33 temporäre, bis zu 27 m lange Ortbetonpfähle gestellt werden, die später durch die eigentliche Tragkonstruktion der Garage ersetzt wurden.

Die zum Teil enormen logistischen und technischen Aufgaben wurden von der Planungsgemeinschaft zwischen den Architekten Szyszkowitz und Kowalski sowie derWendl Consulting und dem Ingenieurbüro Eisner in einer fast unglaublichen Zeit bewältigt. Nach der aufwendigen Verlegung von zahlreichen wichtigen städtischen Leitungen blieben noch 16 Monate Bauzeit, allein der Erdaushub betrug 65.000 m3.

Die elegant wirkende Garage verfügt über 5 Kundenaufzüge und 2 Kundentreppenhäuser zur vertikalen Erschließung. Drei der Lifte führen ins Haupthaus, zwei ins Sporthaus. Einfahrende PKW werden über ein System von Parkrampen mit den Parkplätzen nach unten zum nächsten freien Platz geführt. Eine Ausfahrtsspindel ermöglicht ein schnelles Verlassen der Garage nach den Einkäufen. Drei Sicherheitssäulen mit Videoüberwachung pro Stockwerk und zusätzliche Kameras in den Stiegenhäusern sowie eine Portierloge bei der Einfahrt sorgen für ein hohes Maß an Sicherheit.

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