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Ein Zentrum für den 3D-Druck #

Vor 20 Jahren war der obersteirische Prototypen-Spezialist RPD noch ein Pionier im 3D-Druck. Jetzt fließen Millionen in ein eigenes Kompetenzzentrum. #


Mit freundlicher Genehmigung übernommen aus der Kleinen Zeitung (Dienstag, 6. Juni 2017)

Von

Manfred Neuper


RPD-Gründer Roberto Krenn und Geschäftsführer Wolfgang Kraschitzer
RPD-Gründer Roberto Krenn und Geschäftsführer Wolfgang Kraschitzer
Foto: RPD3

Heute gilt der 3D-Druck als einer der großen Megatrends in der Fertigung. 1997 war das noch anders. Dass sich dieser Markt einmal zu einer globalen Multi-Milliarden- Dollar-Branche mit jährlichen Wachstumsraten von bis zu 25 Prozent entwickeln würde, war nicht absehbar. Doch die Potenziale, die sich im Prototypenbau durch 3DDrucksysteme ergeben könnten, sorgten in der Obersteiermark – vor fast genau 20 Jahren – für erste Investitionen. „Wir waren das erste österreichische Unternehmen auf diesem Markt – zu einer Zeit, als noch niemand von 3D-Druck sprach“, betont Roberto Krenn, Gründer von RPD (Rapid Product Development). Der in Kapfenberg beheimatete Spezialist für den Prototypenbau beschäftigt mittlerweile 30 Mitarbeiter. Und der 3D-Druck spielt in der Unternehmensstrategie eine größere Rolle denn je. Dem wird nun mit der Errichtung eines eigenen 3D-Kompetenzzentrums Rechnung getragen.

Mit einer Investitionssumme von rund fünf Millionen Euro werden noch heuer am Standort in Kapfenberg die Weichen dafür gestellt. Dadurch sollen auch bis zu 30 neue Jobs geschaffen werden, insbesondere im Bereich Mechatronik, Metallurgie und Vertrieb. Auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern wird in den nächsten zwölf Monaten ein eigenes Gebäude im Hightech-Park Kapfenberg – unweit des Firmenareals – entstehen. „Damit wird die Betriebsfläche nahezu verdoppelt“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Kraschitzer, der in Kapfenberg auch das ideale Umfeld für den 3D-Druck sieht: „Mit Böhler, Joanneum Research und der Montanuniversität Leoben finden wir hier die idealen Rahmenbedingungen und Partner vor.“ Direkt nach dem heurigen 20- jährigen Firmenjubiläum soll die neue Unternehmenszentrale im Frühjahr 2018 fertiggestellt sein, um dann den Betrieb im neuen Technologiezentrum aufzunehmen.

3D-Drucktechnik
3D-Drucktechnik
Foto: RPD3

Neben der Produktionsfläche werden auch neue Hightech-Maschinen installiert. So fließt allein in die neue Hochtemperatur- Kunststoff-Laser-Sinter- Anlage sowie in eine Anlage zum Druck für Metallkomponenten gut eine Million Euro. In diese Technologie setzt Kraschitzer große Hoffnungen: „Überall, wo Gewicht eingespart werden muss, ist eine Anwendung des Metallsinterns denkbar – von der Sitzschnalle im Flugzeug bis hin zur Kühlkomponente im Auto.“

Kooperiert wird künftig zudem mit der deutschen LSS, einem Spezialisten im Bereich Service und Dienstleistung von additiven Produktionsanlagen mit Sitz in Dortmund. „Ab sofort werden wir in Kapfenberg als Forschungs- und Service-Stützpunkt im Bereich Metallsintern agieren und hier die Aktivitäten für unseren deutschen Partner bündeln. Damit wollen wir als kompetenter Anbieter der gesamten Prozesskette Metallsintertechnik agieren“, erklärt Krenn, der die LSS vor 15 Jahren mit dem heutigen Geschäftsführer Guido Elbrecht gründete und nun auf Synergien zwischen den Unternehmen setzt. RPD ist neben der Prototypenfertigung auch auf Komponenten-Engineering, Metallguss, CNC-Bearbeitung und Modellbau spezialisiert.

3D auch in anderem Zusammenhang siehe 3D.

Kleine Zeitung, Dienstag, 6. Juni 2017