!!!ANTON URBANEK



[{Image src='Anton Urbanek.png'class='image_left'height='300' caption='Anton Urbanek,österr.Forst Zeitung' alt='Oberforstrat' width='250'}]


1924: Mit Oberforstrat Ing. Anton Urbanek ist ein hervorragender Forstmann, ein weidgerechter Jäger dahin gegangen, dem ein ehrendes Andenken bewahrt  werden wird. Ein böser Krankheitskeim hatte ihn dahin gerafft.

Am Christabend 1858  wurde er geboren, absolvierte nach einer  frohen Kindheit und  zurückgelegten Vorschulen mit Vorzug die damals bestandene höhere Forstlehranstalt Eulenberg und erwarb sein Forstwirts Diplom in Brünn. Auf Grund seines zurückgelegten  Einjährig-Freiwilligenjahres zum Offizier befördert, machte der Verstorbene den Okkupationfeldzug in Bosnien mit, worauf er wieder seinen unterbrochenen Zivildienst in den grünen Wäldern des Waldviertels, den er als Forstpraktikant beim ehemaligen k. u. k.  Privat- und Familienfondsgut Rorregg im September  1878 angetreten hatte, aufnahm. Ende 1880 finden wir Urbanek als Forstadjunkt auf dem ehemaligen kaiserlichen Familienfondsgut Pöggstall, 1881 als Forstamtsschreiber wieder in Rorregg 1882 bis 1892 wurde das Revier Gutenbrunn dem nunmehrigen Förster Urbanek anvertraut.

Das Jahr 1892 bringt Urbanek seine Beförderung zum Forstamtskontrollor bei der Gutsverwaltung Rorregg, als seine fachliche Tüchtigkeit die  Aufmerksamkeit seiner vorgesetzten Behörden in Anspruch zu nehmen beginnt. Somit ist es  nicht  verwunderlich, wenn wir Urbanek bereits 1894 als Oberförster 1.Klasse und Gutsverwalter auf dem damaligen ungarischen kaiserlichen Gut  Sassin und 1899 als Forstmeister und Oberverwalter auf einem der größten Forstgüter des bestandenen k. u. k.  Privat- und  Familienfonds  im nordböhmischen Reichstadt installiert finden. Überall die in ihn gesetzten Erwartungen reichlich erfüllend, wurde Urbanek ab 1. Juni  1907 mit dem schönsten Wirkungskreis, den der kaiserliche Familienfonds an einen Forstmann zu vergeben hatte, mit der Verwaltung des Gutes Mattighofen betraut und zum Forstrat befördert. Und Urbanek hat es Österreich zu danken, dass der  Kobernauserforst am Schluss des Weltkrieges, in seiner wirtschaftlichen Intensität und  Bedeutung für  seine Volkswirtschaft auf eine heute denkbar höchste Stufe gehoben, aus dem Besitz des kaiserlichen Familienfonds in den der Republik als ein leuchtender Smaragd in ihrem grünen Diadem übergeben werden konnte und heute zahllosen  Kriegsopfern eine namhafte Rente und einer großen Zahl von Arbeiter- und Beamtenfamilien das tägliche Brot gewährt. Ein wahrer Forstmann, der nicht nur in seinem Wald das Werden und Vergehen und Wiederwerden wahrnahm, sondern auch auf dem Gebiet der forstlichen Wissenschaft  es verstand, jede neue bessere Erkenntnis sogleich  wahr zu nehmen und zu Nutz der ihm  anvertrauten Wälder anzuwenden, hat er die  von seinen Vorgängern übernommenen  Richtlinien zielbewusst verfolgt und,  wenn sie überlebt waren,  ungesäumt auf die  neuen besseren Bahnen gelenkt. Zwölf Jahre beeinflussten Urbaneks Geist und Tatkraft die Wirtschaft im Kobernauserforst. Eine Zeitspanne,  die selbst im Forstbetrieb die persönliche Note eines Bewirtschafters aufzuzeigen vermag. 

Was Urbanek  am  1. November 1919 nach 40 Dienstjahren, reich    an  befriedigender  Berufsarbeit und  auch Anerkennungen, wenn  auch nicht materiellen, in den Ruhestand  mitnahm, war der einst hohe Titel Oberforstrat, das Bewusstsein redlichster Pflichterfüllung, aber auch noch  einen zu  rüstigen Körper und zu regen Geist, um wirklich der Ruhe zu pflegen. Wir sahen ihn in seinem schmucken  Ruhestandshäuschen in Munderfing in sichtlich  gesuchter Haus- und  Gartenbeschäftigung, später die Interessen seiner Kollegen im Ruhestand warm und energisch vertreten.

Im Oktober  v. Jahres noch streckte Ing. Urbanek seinen  letzten  Kobernauser Hirsch. Bald darauf begann sein  Siechtum sich zu äußern, dem er nach qualvollem Leiden, das der vorher nie krank Gewesene wohl doppelt schwer empfunden haben mag, am 24. Mai  v. Jahres erlag. 

Am  bruchbedeckten Grab klagte die Gattin des Heimgegangenen,  die lange treue  Lebensgefährtin, neben der  großen Schar seiner früheren Untergebenen von der grünen Gilde und die Bevölkerung  des Mattigtales, der der  Heimgegangene auch mehr als ein Beamter war.

__QUELLE:__   Österreichische Forst Zeitung, 20. Juni  1924, S 4. Bild S 2, ANNO Österreichische Nationalbibliothek

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