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DER NEUSIEDLERSEE#

Burgenland
Rust, See, Weinberge

Der Neusiedlersee, das Meer der Wiener, ist derzeit wieder, wie so oft, zum Sorgenkind geworden.

1925: Seit dem Anschluss des Burgenlandes sind über den Neusiedlersee seine Bedeutung für das Wirtschaftsleben Österreichs und der Bundeshauptstadt Wien die wider sprechendsten Anschauungen geltend gemacht worden. An seine Zukunft sind hauptsächlich zwei entgegengesetzte Wünsche geknüpft worden: Trockenlegung des gesamten Seegebietes zu Anbauzwecken, und im Gegensatz dazu, Erhaltung des Neusiedlersees Erhöhung und Sicherung seines Wasserstandes zur Belebung der Fischzucht sowie zur Förderung des Sport und Badelebens.

In der letzten Zeit hat sich der Wunsch nach Trockenlegung derart verdichtet, dass er sogar in das Programm jener Arbeiten aufgenommen wurde, die bei geringem Aufwand von Baustoffen zur Behebung der Arbeitslosigkeit führen sollen.

Der uninformierte Leser musste nun der Meinung sein, dass die Trockenlegung des Neusiedlersees bereits bevor stünde und mit den Erdarbeiten demnächst begonnen würde. Im Geiste sahen sie bereits wogende Kornfelder, deren Ernte sicher der Hauptstadt Wien zustatten käme.

Doch um so größer war nun die Verblüffung und Enttäuschung, als dem Leser in der Tagespresse das Ergebnis einer Sitzung im Volksgesundheitsamtes mitgeteilt wurde, wonach der Neusiedlersee zu Kur- und Badezwecken auszugestalten und der Plan der Trockenlegung des Sees endgültig erledigt sei.

Vielfach wird die Ansicht ausgesprochen, dass der See auch unterirdisch durch Quellen gespeist wird, und die Tatsache, dass das Seewasser einen starken Gehalt an Natron- und Glaubersalz besitzt, scheint für diese Ansicht zu sprechen. Diese Zuspeisung kann aber nur in niederschlagsreicheren Zeitläufen von einiger Bedeutung sein, da in Zeiten anhaltender Trockenheit auch Quellen versiegen können.

Obwohl der Neusiedlersee keinen Abfluss besitzt kann er zeitweise austrocknen. Die letzte Trockenheit war 1856 bis 1868 unter einem auffallenden Wassermangel, da diese zwölf Jahre an Zufluss und Niederschlag nur so viel geliefert haben, wie sonst zehn Durchschnittsjahre. Die zwei übrigen Jahre, für welche die Speisung ganz fehlte, haben daher das im See aufgespeicherte Wasser verbraucht.

Die erwähnte natürliche Austrocknung ist in den Jahren 1865 bis 1871 wirksam geworden. 1868 wurden nahe dem westlichen und südlichen Ufer Anbauversuche unternommen, die gute Erfolge aufwiesen. 1879 trat wieder ein sehr hoher Wasserstand ein, dem auch die Gebäude der während der Trockenheit in „Neu Mexiko“ errichteten Wirtschaft zum Opfer fielen.

Darum wurde ein neuer Plan gefasst das Seewasser in die Rabnitz abzuleiten. In den Jahren1893 bis 1895 kam dieser Plan im Auftrag der ungarischen Regierung durch die Raab-Regulierungsgesellschaft zur endgültigen Durchführung. Durch das Sumpfgebiet östlich des Neusiedlersees, den Hansag, wurde ein großer Kanal angelegt, der in einer Länge von 37 km mit einem Gefälle von der Wasserscheide bei Pamhagen gegen den Neusiedlersee fallend durchgestochen wurde.

Das Ergebnis dieser Arbeit, die über 2,000.000 Goldkronen gekostet hatte, war ein Misserfolg. Denn wie der Kanal angelegt ist, konnte er nur die obere Wasserschichte des Seebeckens bis zur Höhe der Scheitelstrecke bei Pamhagen abziehen, also den Wasserstand und dadurch auch den Seespiegel im allgemeinen verkleinern.

Bei Hochwasser macht sich der Rückstau aus der Rabnitz fühlbar, der nur durch eine Schleusenanlage aufgehalten werden kann. Bei Hochwasser fließt das Wasser der Rabnitz in das Seebecken und der Anbaustreifen wird daher überflutet. Am westlichen Ufer und an dem übrigen Westufer und am Südufer in einem 1 bis 3 km breiten Schilfgürtel, der den See nur schwer zugänglich macht.

Österreich dachte an den Bau eines neuen Kanals. Dieser müsste von der tiefsten Stelle der Seesole ausgehen und abgesondert von dem bestehenden Einser Kanal durch den Seewinkel, dann weiter nördlich der Rabnitz fortgeführt werden. Bei Bácsa, nordöstlich von Raab, könnte dieser Kanal mit der kleinen Donau und der Raab zusammengeführt werden; doch müsste er vorher durch ein abschließbares Einlass Bauwerk gegen den Rückstau großer Donauhochwässer gesichert werden. Der Kanal würde 80 km lang werden und hätte ein Gefälle von 6 m, Die Baukosten schätzte man auf 10.000.000 Goldkronen.

Bautechnisch sehr gewagt, doch durchführbar, Zugegeben, dass eine Ertragsberechnung unter der Voraussetzung, dass wenigstens die Hälfte des gewonnenen Bodens für den Anbau von Getreide geeignet wäre, nicht ungünstig sei.

Zu bedenken ist jedoch, dass der zu schaffende Abzugskanal zum größten Teil auf ungarischen Boden zu liegen käme. Das war die große Schwierigkeit des Planes. Nicht so sehr deshalb, weil man für den Bau die Bewilligung ungarischer Behörden benötigte, also das Einverständnis der ungarischen Regierung notwendig wäre. Dieses Einverständnis ist auch bei jeder anderen Lösung der Seefrage eine notwendige Voraussetzung, da der Neusiedlersee nach dem Vertrag von Venedig zu einem Viertel dem ungarischen Staatsgebiet angehört. Bevor an den Bau gedacht werden kann müsste mit einer Anzahl von Verhandlungen rechtlicher Natur gerechnet werden, die mit den politischen und Ortsbehörden, mit den Grundeigentümern und Anrainern abzuwickeln wären. Und all das auf ungarischen Boden zu ungeahnten Schwierigkeiten und Kosten führen würden. Auch die Erhaltung und der Betrieb des österreichischen Kanals auf ungarischen Boden ist ein Ding der Unmöglichkeit. Man durfte auch mit keiner Förderung der ungarischen Regierung rechnen, diese Zeiten sind vorbei, außerdem hätte man bei den Grenzverhandlungen eine Zusicherung erwirken müssen. Eine besondere Zumutung wäre es gewesen österreichische Arbeiter dorthin zu senden um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.

Die nächste Idee war nun ein Damm! Durch einen von West bis Ost führender Damm soll der Neusiedlersee an seiner engsten Stelle in zwei Teile zerlegt werden. Der nördliche Teil soll bis auf einen Teich in dessen Mitte trocken gelegt werden, der südliche Teil soll mit einem gehobenen Wasserstand erhalten bleiben. Die Zuflüsse und die Niederschläge werden zum Teil in den See umgeleitet, zum Teil in den Teich abgelassen.

Der Damm würde jedenfalls vollständig auf burgenländischen Boden sich befinden, aber von dem Grenzgebiet noch einen beträchtlichen Teil abschnüren. Auf diese Weise würden etwa 30 bis 40 km² dem sonst ungarischen Seegebiet zufallen. Dieses abgesonderte Grenzgebiet bleibt für Österreich ungenützt. Nun würde der verbleibende See nur begrenzt mit Wasser gefüllt, während sonst das Wasser sich im gesamten Seebecken verteilen könnte und auch die Verdunstungsfläche ebenfalls eine gewisse Rolle spielen und bei Hochwässer der Einserkanal die Abflussmenge nicht bewältigen könnte und damit auch die Ungarn in Schwierigkeiten bringen würde.

Nach den Aufzeichnungen der Chronik zu schließen, hat der See in vergangenen Zeiten einer ganz ansehnlichen Fischerei gedient, die, wenn auch zeitweise durch Wassermangel unterbrochen, doch immer wieder auflebte. Gegenwärtig ist die Fischzucht vernachlässigt; eine gut betriebene Fischerei wäre aber imstande, sehr beträchtliche Werte aus dem See zu ziehen und als Versorgung für Wien von ausgezeichnete Bedeutung.

Die Wärme ausgleichende Wirkung einer ausgedehnten Wasseransammlung ist eine unbestrittene Naturerscheinung und für die umliegenden Kulturen wie den Weinbau äußerst wirkungsvoll. Wie festgestellt wurde, ist das Klima ein auffallend mildes und schützt die Weintrauben vor Morgenfröste.

Da das Volksgesundheitsamt den See auf ihre Art nutzen möchte wurde das Seewasser in limnologischer, chemischer und meteorologischer Hinsicht einer Untersuchung zugeführt. Denn für Bade- und Sportleben gab es bereits reges Interesse. Doch es musste noch einiges in dieser Richtung geschehen, denn bei der gegenwärtigen Gestaltung kann der See dem angestrebten, zukünftigen Ziel nicht genügen. Dazu gehören ein ausgelegter Badestrand mit Badehäuschen, Hebung der Verkehrsmittel. Außerdem müsste der Wasserstand des Sees um einen Meter erhöht werden. Man dachte an die Schließung des Einser Kanals.

Der Weg zu einer Wasserversorgung führt durch das Vulkatal und kann hier zu einer speicherfähigen, dreistufigen Wasserkraftanlage mit einem Nutzgefälle von insgesamt 165 m gestaltet werden. Miteinbezogen auch die Hochwässer. Somit erzielt man eine Wasserversorgung des Neusiedlersees mit einer Jahresleistung von 60,000.000 Kilowattstunden Um das überschüssige Wasser des Sees abzuleiten muss ein neuer Kanal gebaut werden der einem Überlauf in der gewünschten Wasserspiegelhöhe beginnen und in einer Gefällsstrecke bis Pamhagen geführt wird, wo er in den Einser Kanal mündet. Der neue Kanal durchquert den Seewinkel jenes Gebiet der Lacken. Die beschriebene Seeregulierung würde an Baukosten 12,000.000 Goldkronen erfordern, wovon 9.000.000 Goldkronen auf die Zuleitung einschließlich der Wasserkraftanlage und 3,000.000 Goldkronen auf den Abzugsgraben und die Trockenlegung des Seewinkels entfallen.

Der 13. August 1925 war für die Freistadt Rust der Schauplatz eines denkwürdigen Ereignisses. An diesem Tag wurde das erste mit Motor betriebene Schiff dem Verkehr am Neusiedlersee übergeben. Aus diesem Anlass waren Bundesminister Dr. Schürff, Landeshauptmann Rauhofer, der Landespräsident und verschiedene Politiker hierher gekommen. Vertreter der Bundesbahn und der Schifffahrt sowie der Seegemeinden hatten sich ebenfalls eingefunden. Zu diesem weiteren Fortschritt am Neusiedlersee wurden Reden gehalten. Und der Neusiedlerlsee gehe unter der österreichischen Herrschaft einer schönen Zukunft entgegen.

Nach der Begrüßung begaben sich die Festteilnehmer unter den Klängen der Eisenstädter Militärkapelle zum See. Man bestieg die geschmückten Boote und ließ sich zur Badeanstalt führen, wo der feierliche Akt der Schiffstaufe vor sich gehen sollte. Hier sang der Ruster Männergesangsverein, eine Ruster Bürgerstochter sprach ein Gedicht zum Taufakt. Das Schiff erhielt den Namen „Burgenland“. Die Festgäste fuhren zurück zum Badhausrestaurant um das Mittagessen einzunehmen. Die Schifffahrt auf dem Neusiedlersee sollte dem Fremdenverkehr zu neuen Aufschwung verhelfen.

Das Land konnte das Unternehmen leider nicht in dem Maße unterstützen, wie Rust. Wir sind ein junges Land und haben um unser Sein zu kämpfen. Es wäre ein Verbrechen wollte am Neusiedlersee nicht investieren, wo er doch so günstig in der Nähe der Millionenstadt Wien liegt. Auf des Bundesminister Auftrag hin seien die Autolinien Ebenfurrth-Rust-Mörbisch und Wien-Podersdorf eröffnet worden. Von Podersdorf wird sie bis Illmitz weitergeführt werden. Mit dem heutigen Akt ist das Programm, das wir uns gestellt haben, noch lange nicht erschöpft. Der Jagdliebhaber, wie auch der Ruder-, Segel- und Wintersportler kommen auf ihre Rechnung, so der Bundesminister.

Ministerialrat Merlizek hielt einen Vortrag über die Zukunft des Neusiedlersees, den man bisher als lästiges Hindernis betrachtete, doch er habe seinen eigenen Reiz.

Ein anderer Sprecher meinte, dass der Neusiedlersee lange ein misshandeltes Kind gewesen sei. Zum Glück habe er in den letzten Jahren eine andere Behandlung erfahren. Der einst trotzige Knabe, der die Stadtväter von Rust oft in Verlegenheit gebracht habe, ist heute zahm Bereits im Jahr 1933 war der Neusiedlersee zum Sorgenkind der Bevölkerung und der Regierung geworden. Denn es wechseln dort in säkularen Schwankungen Zeiten von hoher Füllung mit solchen niedrigen Wasserstandes. So gab es in vergangenen Zeiten einige schwere Überschwemmungskatastrophen, andererseits aber führte der Rückgang des Sees schon mehrmals, zuletzt in den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts, zur gänzlichen Austrocknung.

Diese Trockenperiode war für die Bevölkerung mit großen Schaden verbunden, denn damit waren auch die Erwerbsquellen wie Fischfang, Schilfgewinnung und Fremdenverkehr, Bade und Wassersport, sowie Schiffsfahrten undurchführbar. Weiter wirkte sich der Wegfall großer Verdunstungsmengen auf das Klima sehr nachteilig aus und fügte ganz besonders dem Wein-, Obst- und Gemüsebau am Westufer des Sees den Orten Rust, Oggau u.a. großen Schaden zu. Endlich verwandelte sich die Schlammschicht, die den Seeboden bedeckt, während der Trockenheit zu Staub, der durch seinen Natrongehalt Augenerkrankungen hervorrief.

Das geheimnisvolle Verhalten des Sees bildete seit Jahrhunderten eine intensive Beobachtung und Erklärungsversuche. Grundlage dafür sind die oro- und hydrographischen Verhältnisse, die sich nach den letzten Stand der Erkenntnisse folgendermaßen darstellen.

Das Becken des Neusiedlersees hat keinen natürlichen Abfluss, ist aber im Süden von den Läufen des Spitalbaches, der Ikva und der Rabnitz nur durch geringe Bodenwellen getrennt. Sein Einzugsgebiet bedeckt 1.302 km², wovon gegenwärtig auf die Seefläche 337 km², auf die Vulka mit ihren Zubringern 433 km², auf mehrere kleine Bachfläche 169 km² und auf das sogenannte „Lackengebiet“ im Osten und Südosten des Sees 363 km² entfallen. Dieses Lackengebiet hat keinen sichtbaren Abfluss, das hydrologisch wirksame Einzugsgebiet des Sees ist also nur mit 337 km² Seefläche und 602 km² „Bachgebiete“ in Rechnung zu stellen.

Die Niederschlags- und Abflussbeobachtung im Seebecken sind bedauerlicherweise nicht so umfassend und verlässlich, wie es ihrer Bedeutung zukäme. Doch hat Swarowsky eine Zusammenstellung veröffentlicht, die genügend Vertrauen verdient, um sie als Grundlage weiterer Untersuchungen zu verwenden.

Als Jahresniederschlagshöhen wird angegeben: Langjähriges Mittel 650 mm, und zwar auf die Seefläche 631 mm, auf die Landfläche 667 mm,

Für die Trockenperiode 1856 bis 1865, die der letzten bekannten Seeaustrocknung unmittelbar voranging, findet als Mittel 82,75% des normalen Niederschlages, also 538 mm und rechnen wir die Anteile von See- und Landfläche im gleichen Verhältnis wie beim langjährigen Mittel, so erhalten wir: Mindestniederschlag auf die Seefläche 485 mm, Mindestniederschlag auf die Landfläche 512,5 mm....

Für den Wasserhaushalt des Seebeckens ist weiter die Verdunstungshöhe der Seefläche von entscheidender Bedeutung, Messungen liegen nicht vor,,,,,

In den 50er Jahren wollte man das Wasser der Leitha dem Neusiedlersee zuführen.

Geschichtliches über den Neusiedlersee: Der Neusiedlersee mit seinen periodischen Schwankungen, die mitunter zu völliger Austrocknung führte, ist eines der seltsamsten Phänomenen unter den Seen Europas. Durch die zahlreichen Versteinerungen im gesamten Donaubecken von Wassertieren, Muscheln läßt vermuten, dass der Neusiedlersee der Rest eines Binnenmeeres sei, welches in der Tertiärzeit das ganze Donaubecken umfasste. Die erste Nachricht über den See rührt von Plinius dem Älteren, der in seiner Historia naturalis von einem lacus Peiso an der Grenze Noricums spricht, Diese Ortsangabe zeigt deutlich, dass lacus Peiso, als angrenzend an die Provinz Noricum und an die römischen Kolonien Sabaria (Steinamanger und Scarabantia Sopron) nichts anderes als der Neusiedlersee sein kann). Der von Sextus Aurelius Victor erwähnte lacus Pelso ist, wie neue Forschungen ergaben, das er nicht identisch mit lacus Peiso, sondern es ist der Plattensee. Aus Pelso entstand Balaton. Im frühen Mittelalter wurden beide Namen verwechselt und man sprach von einem oberen und unteren Pelissa See, die Zisterzienser am Neusiedlersee. In einem Brief des ungarischen Königs Koloman 1095 bis 1116 an Gottfried von Buillon wird dieser eingeladen, in der Oeden Burg an den Ufern des „Neuen Sees“ über den Durchzug der Kreuzfahrer zu beraten, Daraus entstand der Neusiedlersee. Der Name Neusiedlersee stammt hingegen von einer neuen Ansiedlung der Bissener, welchen der von 907 bis 947 regierende König Zoltan die nordöstlichen Ufer des Sees zuwies. Die Bissener bekriegten in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts den ungarischen König Salomon, wurden aber von ihm in Wieselburg 1074 besiegt und in den Neusiedlersee gedrängt, wobei viele umkamen.

Vom Jahr 1270/71, wird berichtet, dass König Ottokars Vasall Seifried der Währinger im Verlauf von Ottokars Kriege mit Stefan V., von Ungarn im Winter 40 berittene Krieger und 300 Soldaten über den gefrorenen Neusiedlersee schickte, aber durch Bruch der Eisfläche fand die Mehrzahl dieser Mannschaften ihren Untergang in den Fluten des Sees, also herrschte zu dieser Zeit hoher Wasserstand. In einer Urkunde aus dem Jahr 1317 des Königs Karl Robert von Ungarn wird der See bald als lacus, bald als stagnum bezeichnet. Danach dürfte der See größtenteils ausgetrocknet gewesen zu sein,

Die Ortschaft Apetlon verdankt ihre Entstehung dem Hochwasser . Um 1410. In den Annalen Boiorum 1554 bestimmte Aventinus die Länge des Sees mit 45.000 Schritten, seine größte Breite mit 15.000 Schritten. Wolfgang Kirchhofer, Stadtrichter von Bruck an der Leitha, aus dem Jahr 1554 stammende Beschreibung Podersdorf befanden sich 7 Nebenseen. Heute gibt es davon nur mehr 4.

Der Fischbestand wurden in den Jahren 1558 bis 1568 durch Rückgang des Wassers vernichtet.

1693 bis 1728 nahm das Wasser langsam von 1728 an rasch ab. 1736 konnte ein Binder aus Rust den See der ganzen Breite durchwaten. 1740 war er fast ausgetrocknet, doch ein Jahr darauf kehrte das Wasser zurück und 1742 wurden die Wiesen bei Szeplak überschwemmt. Das Wasser stieg bis zum Jahr 1786 wo es den höchsten Stand erreichte. Der Wasserstand blieb bis 1801 obwohl Fürst Eszterhazy durch einen 1788 bis 1812 angelegten Entwässerungskanal das Niveau zu senken versuchte, Das ging so weiter bis 1868 in der Nähe des Westufers Weizen und Rüben angebaut und noch im selben Jahr eine Wagenverbindung über das Seebett Illmitz, Rust eingerichtet wurde.

1870 waren die Menschen die unter der Staubentwicklung sehr litten, hocherfreut als das Wasser in dem ausgetrockneten Seebett wieder zurückkehrte.

Die Ursache der Schwankungen des Neusiedlersees ist noch nicht genügend aufgeklärt, so muss man sich weiterhin mit den Launen des Neusiedlersees auseinandersetzen.

QUELLEN: Neue Eisenstädter Zeitung, 23. August 1925, S 2, Wasserwirtschaft. 1933 H 23-24, S 5, 1925 Ausgabe 5, S 6, 1927 Ausgabe 16, S 10, Stunde 1934 29. Mai , S 5, ANNO Österreichische Nationalbibliothek

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