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HANS L'HERMET#

Hans L
Hans L

1910: Eine schwierige und in Anbetracht der schwachen Frequenz des heurigen Sommers, man möchte sagen; undankbare Aufgabe ist es, im Ausseer Kurtheater das Szepter zu führen. Man muss eine echte Künstlernatur sein, um angesichts so ungünstiger Verhältnisse das Theater in so vornehmer Weise zu leiten, wie dies unter Direkter L'Hermet gerade heuer der Fall ist, dem eben die Ambition über alles geht, in jedem Rahmen, auch im bescheidenen, einen ganzen Mann zu stellen und ganze Leistungen erzielen zu wollen. L'Hermet welcher auch als Dirigent der Ausseer Kurkapelle wirkt ist mit dem Tropfen solchen „idealistischen Öles“ gesalbt; schon seine angeborene künstlerische Begabung, seine Kenntnisse und die bisherige Laufbahn haben dafür gesorgt. Dieser Direktor ist heute kaum 24 Jahre alt und führt das Theater so künstlerisch, wie kaum jemand andereres vor ihm getan. Absolvent der königl. Musikakademie in Würzburg, begann er als zweiter Kapellmeister am Stadttheater in Magdeburg, ging dann nach Saarbrücken, war hierauf am Bellevuetheater in Stettin, am Stadttheater in Memel und zuletzt als erster Kapellmeister am Wilhelmtheater in Görlitz tätig. Auch als Opernkomponist hat sich L'Hermet mit Erfolg versucht. In Aussee hat er ein sehr gutes Ensemble zusammen gestellt, dem u.a. die Damen Grete Sladel, Ada Monte, Mizzi Fink-Lorenzo usw. Die musikalische Leitung hat selbstverständlich Direktor L'Hermet inne, der auf sorgfältigste Wiedergabe der Opern und Operetten achtet.

Für den mit seltener Energie gepaarten Ehrgeiz dieses Direktors zeugt das Novitätsprogramm der Saison in welcher bisher „Der Graf von Luxemburg“, „Miss Dudelsack“, “Glöcklein des Eremiten“, „Der dunkle Punkt“, „Taifun“, „Im Luxuszug“, in vortrefflichen Aufführungen herauskamen; „Hoffmanns Erzählungen“ und die hoch seriösen, aber auch schwierigen Blech Opern „Das war ich“ und „Versiegelt“ werden vorbereitet. Da die im Juli begonnene Saison bis zum 5. September währt, so ist zu hoffen, dass wenigstens der restliche Teil der Spielzeit den mutigen, ausgezeichneten Theaterleiter für die bisherigen materiellen und künstlerischen Anstrengungen entschädigt.

QUELLE:Humorist der ÖNB´

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