!!!KARL GOLDMARK


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DIE KÖNIGIN VON SABA

Diese geheimnisvolle Gestalt inspirierte die Welt der Künstler, ob Dichter, Maler oder Komponisten sie alle hatten ihr Interesse an  dieser rätselhaften Königin, deren Reich im heutigen  Äthiopien vermutet wird, und  durch  jüngste  Funde vielleicht   bewiesen werden kann, 

Georg Friedrich Händel komponierte  das Oratorium „Salomo“ daraus  „Ankunft der Königin von Saba“.
Großen Erfolg erntete Karl Goldmark mit seiner „Königin von Saba“
Weniger Glück hatte wohl Charles Gounod, mit seiner großen Oper  „Königin von Saba“, da er mit diesem Werk bei Napoleon III., in Ungnade fiel, denn dieser war verärgert, da sich die Königin nicht in den König sondern in den Baumeister verliebt, das war für Napoleon  ein Skandal.

Doch widmen wir uns nun Karl Goldmark der  am 18.  Mai 1830 zu Kesztely in Ungarn als Drittältester von 24 Geschwistern geboren wurde. Frühzeitig begann er mit dem Violinspiel und nahm Unterricht in Ödenburg und  schon 1843 war er der beste Schüler  und durfte in  einem Musikvereinskonzert öffentlich auftreten. 1844 zog es ihn nach Wien, nahm bei  Jansa weiteren Violinunterricht musste damit aber  Schluss machen, da ihm das Geld dazu fehlte. Jansa und Goldmark Bruder hatten sich im 1848   betätigt darum mussten sie fliehen. 1847  Technik und  das Wiener Konservatorium waren seine nächsten Stationen. Bei Böhm setzte er seine Geigenstunden fort, Harmonielehre lernte er bei Domkapellmeister Preyer.  In den Jahren  1848 und  1849 war er Violinist  am Ödenburger  Stadttheater, die nächsten beiden Jahre war er Mitglied  des Orchesters im Ofener Theater. Es folgten Josefstädter Theater und Carl Theater.  Sein Interesse galt nun der Komposition. Um sich in weiten Kreisen bekannt zu machen unternahm er 1858 den Versuch ein eigenes Konzert mit eigenen Kompositionen in Szene zu setzen. Nicht ohne Schwierigkeiten fand es unter Mitwirkung des Hofopernorchesters  statt.  Aufgeführt wurden  „Der  Trompeter von  Katzbach“, ein Klavierquartett, ein Psalm für Soli Chor und Orchester sowie eine Ouvertüre. Dann studierte Goldmark Kontrapunkt in Budapest. Dort komponierte er die bekannten Lieder „Herzeleid“ und „Die Quelle“.

Mit einem Kompositionskonzert erregte er  endlich große Aufmerksamkeit wie in Wien. Ab 1859  wählte er Wien  zu seinem Wohnsitz  und komponierte fleißig weiter. „Sakuntala“ Ouvertüre  wurde berühmt, bis endlich 1875  sein Hauptwerk „Die Königin von Saba“  aufgeführt und machte  ihn  zum bekanntesten Opernkomponisten.
 
Er war unstreitig  unter den lebenden Opernkomponisten der einzige, dessen  Werke bei ihrer Erstaufführung ein sensationelles Gepräge tragen. Goldmark ist kein Vielschreiber, er ist sogar einer der langsamsten, ein bedächtig schaffender Künstler, der jeder seiner Kompositionen die nötige Sorgfalt angedeihen lässt, an jeder Note feilt, bis alle seine  Opern ein Meisterwerk  darstellen. So war es kein Wunder, dass seine Oper „Die Königin von Saba“  erst nach sieben Jahre zur Aufführung kommen konnte und  der geniale Komponist zeigt in der  Oper wie kein anderer vor ihm  und nach ihm die Fähigkeit, überschäumende Leidenschaft mit glühenden Farben zu schildern, und die Sprache seines Orchesters ist dort von  so Sinn berückendem Glanz und orientalischer Farbenpracht, dass man  sich eine Steigerung der musikalischen Ausdrucksfähigkeit nicht mehr vorstellen kann. Eine ihm eigene  Harmonisierung und Modulation, die sich an der „Königin von Saba“ ebenso zeigt wie im „Merlin“ und anderen seiner Kompositionen,  verleiht mit ihrem  Anklingen an alttestamentarische Gesänge den Werken Goldmarks einen fremdländischen Reiz,  der speziell der „Königin von Saba“ zu ihrem Haupterfolg verhalf, und von keinem späteren Werk übertroffen worden....“




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1876:   Nachdem  die Oper „Königin von Saba“ von der Wiener Kritik nach der ersten Aufführung in der Wiener Oper nichts weniger als  freundlich aufgenommen war,  hat es bis heute  einige zwanzig Vorstellungen erlebt. So zeigt es sich, dass nicht nur das Publikum sondern vor allem  die Kassa des  Hoftheaters mit dieser Oper recht zufrieden und  ihre Lebensfähigkeit beweisen kann. Da die Oper am 18. März in Pest zur Aufführung kam wurde es interessant wie  sie dort aufgenommen wurde.





So äußert sich das Pester Journal; „Als musikalische  Komposition betrachtet, dürfte der Oper der allererste Rang unter den modernen Opernwerken schwerlich streitig gemacht werden. Wenige der Opern von heutzutage erreichen die Tiefe und den Gedankeninhalt dieser Partitur; keine übertrifft  dieselbe an dramatischer  Lebendigkeit und edlem Feuer der Leidenschaft, Goldmarks Stil ist ein elektrischer, seine Erfindung  durchaus originell, in der Verwertung seiner Mittel steht aber  Goldmark  geradezu einzig da. Man hat von einer Verwandtschaft mit dem  Opernstil  Wagners gesprochen. Ein oberflächlicheres Urteil ist wohl selten gefällt worden. Ein paar schattenhafte  Reminiszenzen  sind das Ganze, was in der „Königin von Saba“ an die Werke Wagners erinnert und beruht auf ein Missverständnis.  Verdi ist es nicht anders ergangen, dem man ebenfalls als ungeschickten Nachahmer Wagners bezichtigte. Goldmark wurde auch mit Makart verglichen, beide liebten den Farbenrausch, doch  der Tonkünstler wählte die Farben mit Bedacht, darum hielten sie besser.


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Bei den eigentümlich gearteten politischen Verhältnissen Transleithaniens und dem Umstand, dass Goldmark in Ungarn geboren, lag die Versuchung sehr nahe,  diesen zu einem ungarisch nationalen Komponisten zu stempeln. Goldmark verdankt  aber der Kunst, die frei ist von  allem Nationalitäten Schwindel – und wo wäre  dieser weniger angebracht als in der Kunst, die der ganzen  Menschheit gehört? - das, was  ihm zu den großartigen Erfolgen  seiner sämtlichen Werke verhalf.

Am 18. Mai 1900 feierte Goldmark  seinen 70. Geburtstag. Viele seiner  Musikkollegen sind zu dieser Zeit bereits tot.

Es lohnt der Mühe sich mit Goldmarks Leistungen  vertraut zu machen. Er war stets darauf  bedacht, effektvoll zu schreiben, doch nie hat  er um die  wandelbare  Gunst  der Menge gebuhlt. Sein Bestreben war  mit ungeteilter Hingabe seines Ichs  nach seiner Empfindung  der Kunst zu  und weiter  fortzubilden. Er hat nach hohen Zielen gestrebt  mit peinlicher Gewissenhaftigkeit, in strenger Selbstzucht, in unermüdlichem harten Kampf mit sich selbst.

In „Königin von Saba“  hat sich sein Talent  erstmals  glänzend  geoffenbart. Schon die erste  Vorstellung  am 10.  März 1875 hatte einen durchschlagenden Erfolg. Mit der  „Königin von Saba“ wurde der Komponist wohl mit einem verführerischen Thema verwöhnt. Besonders aber die Titelheldin einer Sirene gleich hatte wohl auch den Komponisten verführt, der so lange an ihr feilte, weil er sich scheinbar von ihr  nicht trennen konnte. Am  19. November  1886  folgte „Merlin“  der Inhalt dem Sagenkreis des Mittelalters entlehnt. Auch hier zeigte sich Goldmark als  hervorragender Tondramatiker. Neuerlich gab es mit dem  Zweiakter  „Die Kriegsgefangene“ ein weitere Überraschung  gelungen. Es ist ein Liebesdrama mit gutem Ausgang.

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Zum 70. Geburtstag des Tondichters setzte die Hofoper  einen  Goldmark Zyklus  in Szene.

Karl Goldmark Tod am 2. Jänner 1915  in seiner Wohnung  Wien 2. Bezirk,  Josef Gall-Gasse, kam überraschend. Seit Jahren litt er an einem Prostataleiden, das ihm vielfach Beschwerden verursachte, daher war er bei Dr.  Frisch in Behandlung. Zu Weihnachten kam eine leichte  Verdauungsstörung hinzu, wurde ohnmächtig, wurde zu Bett gebracht. Sein Leiden verschlimmerte sich und brachte heftige Blutungen mit sich die nicht zu stillen waren. Dr. Frisch erkrankte selbst und wurde von Dr.  Julius Fürth vertreten hinzu kam Prof. Dr. Zuckerkandl, Prof. Frisch sandte seinen  ersten Assistenten  Dr.  Adolf  Horowitz.  Trotz der ärztlichen Mühe wurde Goldmark durch den großen Blutverlust immer schwächer, verfiel in Agonie  und  verstarb am Nachmittag. An seinem Sterbelager  weilten seine Tochter und ihr Gemahl Bildhauer  Hegenbarth sowie der Neffe Musikschriftsteller  Ludwig Karpat.

1896  wurde ihm vom Kaiser das Ritterkreuz des Leopoldordens verliehen und 1910 folgte das  Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft.

Sein Ruhm und Größe  bleibt untrennbar mit seiner Oper „Die Königin von Saba“  verknüpft,   Ihr hat er die Stellung in der modernen Kunstwelt zu verdanken.

__QUELLEN:__  Signale  1876, Heft 28, S 12,Agramer Zeitung, 31. März 1897,  S 5, Deutsche Musik Zeitung  1900, Heft  6, S 60. Neues Wiener Journal  3. Jänner  1915, S 5, Bild/ÖNB, Farbbild Alte Meister, Darsteller . Die Bühne  H 18, S 25, ANNO Österreichische Nationalbibliothek

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