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SPIELLEIDENSCHAFT#

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Spielkarten,Graupp

Eine der Leidenschaften des Menschen ist die Gier nach Geld, nach Reichtum dass nicht durch Arbeit verdient werden muss. Es gibt eine reiche und vielfältige Auswahl sein Glück zu versuchen. Auch Betrüger mischen in dieser Hinsicht mit und kassieren große Summen der leichtgläubigen Menschen die leider zu spät den Betrug erkennen und vergeblich auf den lukrativen Gewinn gewartet haben. Bei sogenannten guten Freunden ist genau so Vorsicht geboten diesem Geldsummen anzuvertrauen, denn meist geht diese Sache schief. Hochriskante Vermögenswerte fließen daher ins Ausland und fehlen dadurch der Wirtschaft.

Dieser Trieb ist so alt, wie die Sehnsucht der Menschen nach leicht und mühelos erworbenem Gewinn, Die Spielsucht führt unbestritten ins Verderben und Unglück eines Spielers der dieser Schwäche nicht entrinnen kann.

So wissen wir aus der biblischen Geschichte, dass während Jesus am Kreuz starb, die Henkersknechte um seine Kleider würfelten. Außer dem Würfelspiel kannte man damals nichts anderes. Es war nicht nur bei den Römern und Griechen äußerst beliebt und verleitete sie so zu hohen Einsätzen, dass die Regierung dieser Völker veranlasst sahen, Spielschulden als null und nichtig zu erklären.

So berichtet Juvenal, dass bis hinauf in die höchsten Kreisen die Spielwut einen verheerenden Einfluss auf die allgemeine Moral und Sittlichkeit hatte.

Auch die alten Germanen huldigten diesem Spiel mit Leidenschaft. Der römische Geschichtsschreiber Tacitus über die Germanen, dass der deutsche Mann sein Hab und Gut dem trügerischen Würfelspiel aussetzte, selbst Weib und Kind dem launenhaften Würfel opferte, ja sogar seine eigene Freiheit als Einsatz gab, eben noch ein Freier, als Sklave in die Knechtschaft ging.

Im Mittelalter gab es ein Landsknecht-Spiel, nach den Schlachten des Tages versammelte man sich um die Trommel und beim Schein des Biwakfeuers wurden die Karten auf das Kalbsfell geschleudert, blitzende Ketten, kostbares Geschmeide, Goldstücke, Perlen und anderes mehr wechselten rasch den. Besitzer. Ausrufe der Freude, grimmige Flüche über den Verlust gellten durch die Nacht und oft endete diese mit Mord.

Das Zahlenlotto ein Glücksspiel neueren Datums stammt aus Genua, sein Erfinder ein Ratsherr, der in der Republik bei den Wahlen in den großen Rat die 90 Namen der wählbaren Kandidaten in ein Glücksrad brachten, wovon fünf gezogen wurden. Um das Jahr 1620 übernahm der Staat die Bank zu diesen Wetten und später entstand daraus das Zahlenlotto, indem an Stelle der 90 Ratskandidaten die Nummern 1 bis 90 gesetzt wurden.Durch den großen Reingewinn, den die Lotterie brachte, angeregt, führten sämtliche Länder das Lotto ein, außer Österreich, denn es war für sie zu verderblich. Da bei diesem Glücksspiel wenig zu gewinnen war, lockte es meist nur arme Leute ihr Glück zu versuchen.

Ein anderes Spiel ist in Deutschland entstanden, die Klassenlotterie, einige Jahre später auch in Österreich eingeführt. Diese Art von Lotterien kannte man bereits im Mittelalter. Die erste Geldlotterie fand 1530 in Florenz zu Gunsten des Staates statt. Die erste Klassenlotterie kam 1569 in England zustande. Im Jahr 1826 wurde diese Lotterie wieder verboten, denn auch hier kann man sein Vermögen verlieren.

Die Karten bieten verschiedene Spiele an, es ist ein Spiel bei dem man rasch in die Armut gleiten kann, doch eine ungewöhnliche Anziehungskraft hat das Roulette und eine Erfindung der Pariser Spielhäuser, und stand bis zur Julirevolution, hauptsächlich im Palais Royal, in höchster Blüte.

Als im Jahr 1836 die Spiele wieder verboten wurden, bildeten sich in den Großstädten heimliche Spielhöllen, die Krönung dieser Art war Monte Carlo die zahlreiche Opfer forderte.

Österreich blieb von dieser Seuche noch verschont, aber wie lange noch? Und auch hier unsere Leute mit der Spielleidenschaft aufzustacheln und ins Maßlose zu steigern.

QUELLEN: Wienerwald Blatt, 1. Dezember 1928, Kino Journal, 25. Februar 1933. Sport und Bild 1919 H 5,Österreichische Nationalbibliothek ANNO

https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Essays/Historisches_von_Graupp