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"Das Schreiben passiert mir beim Schreiben"#

Der Schriftsteller Josef Winkler, Träger des Großen Österreichischen Staatspreises und des Büchner-Preises, erzählt über seine literarische Arbeit und sein Leben in Kärnten oder auf Reisen.#


Von der Wiener Zeitung (Samstag, 11. Oktober 2008) freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Von

Hans Haider


Josef Winkler
Josef Winkler
„Wiener Zeitung:“ Haben Sie schon die Rede vorbereitet, die Sie am 1. November in Darmstadt bei der Verleihung des Büchner-Preises halten müssen?

Josef Winkler: Ich bin eben fertig geworden. Als sich bei mir Mitte Juni an einem Abend um halb zehn am Telefon die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gemeldet hat, habe ich sofort gewusst: Das kann nur der Georg-Büchner-Preis sein. Eine Woche später bin ich vom Großen Österreichischen Staatspreis verständigt worden. Der Kunstsenat hat sich schon im November 2007 für mich entschieden, aber das Ministerium hat mit der Bekanntgabe mehr als ein halbes Jahr gewartet.

Vor dreißig Jahren war in der Grazer Zeitschrift „Manuskripte“ Ihr erster Text zu lesen – in Schreibmaschinenschrift, faksimiliert abgedruckt, mit dem inzwischen berühmten Anfangssatz: „Die geographische Anatomie unseres Dorfes lässt sich mit einem Kruzifix vergleichen.“ Haben Sie den Augenblick, in dem Sie in die Literatur eingetreten sind, noch im Gedächtnis?

Als 14-jähriges Kind hab ich mir gedacht – an diese Formulierung kann ich mich ganz genau erinnern –, ich werde eines Tages ein Buch schreiben. Vom Anfang an war für mich klar: Wenn es mir gelingen sollte, ein Buch zu schreiben, geht es dabei nicht um eine Art von Mitteilungsliteratur. Ich habe schon gespürt, es ist ein sehr massiver autobiografischer Fundus da: ein Erleben und Beobachten aus einer Kindheit und Jugend in einem im Winter tief verschneiten, abgeschlossenen Dorf. Was ich mit 15, 16 zu lesen begonnen habe – abgesehen von den dreißig Karl-May-Büchern seit dem neunten Lebensjahr –, war moderne Literatur, speziell die französischen Existenzialisten. Ich habe mir als Eben-erst-erwachsen-Werdender den Luxus leisten können, eine Literatur auszusuchen, die ich eines Tages selber so oder so ähnlich, selbstverständlich aufgebaut auf meiner eigenen Biografie, schreiben möchte. Immer wenn ich das Gefühl gehabt habe, etwas Ähnliches möchte ich machen, hab ich das gelesen. Das hat in mir etwas bewegt.

Haben Sie sich für Gedichte interessiert? Oder Gedichte geschrieben?

Doch, doch, es gibt Gedichte, die sind, so weit ich weiß, unveröffentlicht. Da war ich 20 oder 21 und habe schon an der damaligen Hochschule für Bildungswissenschaften in Klagenfurt gearbeitet. Ich bin für einen Monat nach Perugia zu einem Italienischkurs gefahren und habe das Gesamtwerk von Paul Celan mitgenommen. Die Freude am Lesen der Gedichte von Celan war viel größer als die am Italienischlernen. Ich habe dann eine ganze Reihe von Celan-Imitationen mitgebracht. Davor hat jeder Achtzehn- und Siebzehnjährige seine kitschigen Liebesgedichte geschrieben.

Welche Prosa hat Ihnen das Gefühl einer inneren Verwandtschaft gegeben?

Mich hat immer sehr lyrische Prosa interessiert und, abgesehen von ein paar Romanen von Dostojewski oder Thomas Mann, eher die kleine Form. Und da war ich bei den französischen Existenzialisten, beim „Schatten des Körpers des Kutschers“, „Abschied von den Eltern“ und dem „Gespräch der drei Gehenden“ von Peter Weiss und auch bei den „Hornissen“ von Handke. Ich tu nichts anderes in meinen bisher 14 Büchern als ganz, ganz kleine Formen zusammenzumontieren, bis so eine Geschichte daraus entsteht. Das Schreiben passiert mir beim Schreiben, und ich staune dann hinterher selber, was herausgekommen ist. Das ist aber auch das Spannende dabei. Und es beruhigt.

Nach Ihren ersten Romanen, die später als Trilogie mit dem Titel „Das wilde Kärnten“ erschienen sind, stand zu vermuten, dass Ihr Thema weiterhin die engste Heimat bleiben würde. Sie ist in allen späteren Büchern allgegenwärtig – obwohl Sie in weite Fernen aufgebrochen sind. Das Fernweh: ein Fluchtreflex?

Schon in jungen Jahren war eine große Sehnsucht da – mit Karl May und den Indianergeschichten und, besonders bildhaft, mit vielen Geschichten aus dem Orient. Es war das auch ein großes Glück, denn so war ich damals im Kopf auch draußen, nicht nur dort drinnen im Dorf. Dort war das Elternhaus, war der Wald, waren die Auen, waren auch die Kirche und der Pfarrhof, und ich hatte einen Ersatzvater, das war der Pfarrer. Später, in der Adoleszenz, bin ich durch die Lektüre aus dem Dorf herausgepurzelt. Mit 25, 26, als ich begonnen habe, die ersten Bücher zu schreiben, bin ich schon nach Rom und nach Venedig gereist.

Was zieht Sie aber auf viele Monate aus dem katholischen Kulturkreis hinaus zu den Hindu-Totenkulten auf den Leichenverbrennungsplätzen am Ganges in Varanasi, die Sie im jüngsten Roman, „Roppongi“, beschrieben haben?

Das wirkliche Reisen habe ich erst von meiner Frau kennengelernt, die aus einer bürgerlichen Familie in Nordrhein-Westfalen stammt und als Kind vier Jahre in Indien war. Für unsere Kinder hat sich die Dorfsituation umgedreht. Als die Siri zwei Jahre alt war, war sie bereits in Tokio, jetzt ist sie fünf, sie war bereits zweimal in Indien, sie war bereits zweimal in Mexiko, Kasimir ist jetzt zwölf und war natürlich auch in Tokio, und war bereits dreimal in Indien, und einmal, da war die Siri auch dabei, vor drei Jahren, da waren wir fast vier Monate in Varanasi.

Wie lebt man mit kleinen Kindern in Indien?

Im Hotel. Kasimir ist dort in die dritte Klasse Volksschule gegangen. Wir sind jeden Tag mit der Fahrradrikscha in die Schule gefahren, ich habe im Schulhof auf ihn gewartet, und er war oben in der Klasse, und er hat zurechtkommen müssen mit Hindi und Englisch, und um 15 Uhr ist er wieder runtergetrippelt, wir haben uns beide auf die Fahrradrikscha gesetzt und sind das Gangesufer entlang auf holprigen Wegen Richtung Hotel gezockelt. Nach ungefähr zwei Monaten hat die indische Lehrerin gesagt: „Jetzt könnten Sie ihn doch schon alleinlassen, er hat sich schon wunderbar eingelebt.“ Und wer hat dann beim Wegfahren geweint? Ich. Am Nachmittag hab ich ihn abgeholt. „Wie ist es Dir denn heute ergangen ohne mich?“, habe ich ihn gefragt. Da hat er gesagt: „Besser als sonst.“

Was macht ein Vater fünf Stunden im Schulhof?

Ich habe Handke gelesen und selber geschrieben. Das war für mich das schöne Gefühl: Jetzt tu ich etwas. Wenn man ein Notizbuch hat und eine Füllfeder und man schlendert so durch die Stadt: Das ist irgendetwas Absurdes, irgendwie tut man etwas und auch gleichzeitig nichts. Aber im Schulhof sitzen, aufs Kind warten, Handke lesen und selber schreiben, was mir halt so einfällt: Da habe ich, irgendwie, einen Auftrag gehabt, und so habe ich dort fast vier Monate verbracht.

Haben Sie in Peter Handkes jüngsten Büchern etwas entdeckt, das rasche Leser leicht übersehen?

In jedem neuen Buch finde ich neue Sätze und Bilder, und ich frage mich: Wie macht er das? Ich lese den Satz oder den Absatz zehnmal und ich komme dieser kleinen, wunderbaren, feinen Sprachmaschine nicht so recht dahinter – hinter manches schon, wenn ich das genauer anschaue, und das macht mir die Freude, das hat mit dem Untersuchen, mit dem genauen, mit dem langsamen Lesen zu tun. Ich halte Handke für einen der größten europäischen Schriftsteller. Einen Satz von Handke zitiere ich oft aus seinem Notizbuch „Gestern unterwegs“, da sagt er: „Man kann nicht schreiben können“. Das ermutigt mich, auch ich habe immer wieder meine Schwierigkeiten. Man muss sie haben. Der Satz von Thomas Mann ist ja sowieso jedem bekannt: „Der Schriftsteller ist derjenige, dem das Schreiben schwerfällt.“ Es gibt auch die Definition des früh verstorbenen Grazer Dichters Gunter Falk: „Schriftsteller ist einer, dem etwas fehlt.“ Eine ähnliche Formulierung gibt es auch von Martin Walser: „Der Schriftsteller ist derjenige, dem etwas abgeht.“

Ich möchte nicht fragen, was Ihnen fehlt, aber daran erinnern, dass es in den letzten vier Jahrzehnten kühne Aufbrüche junger Kärntner in die deutsche Literatur gegeben hat – von Peter Handke, Gert Jonke, Werner Kofler, Lilian Faschinger, Peter Turrini, Alois Hotschnig. Bis auf die slowenischen Dichter Gustav Januš und Florjan Lipuš sind alle fortgegangen. Sie leben in Kärnten. Was hält sie, was zieht sie immer wieder weg?

In Klagenfurt geht mir speziell nur ab: irgendwann am Nachmittag in die Zeitung zu schauen und mich zu fragen: Wo gehe ich hin, in welches Kino? Aber wo käme denn die deutsche Literatur hin, würden alle deutschen Schriftsteller und Schriftstellerinnen entweder in Berlin am Prenzlauer Berg wohnen oder in Wien im zweiten Bezirk? Der Herbert Achternbusch könnte genauso in New York oder Berlin leben, aber er ist auch noch in Bayern, und er hat etwas ganz Schönes und Witziges gesagt über Bayern: „Diese Gegend hat mich kaputtgemacht, und ich bleibe, bis man ihr das anmerkt.“ So etwas könnte ich vielleicht über Kärnten auch sagen. Ob diese Gegend mich kaputtgemacht hat, ist wieder ein anderes Thema. Der große Dichter Gerhard Meier hat seinen winzigen Geburtsort, Niederbipp im Kanton Bern, bis zu seinem Tod vor vier Monaten nicht verlassen, Aber nach Frankfurt zu ziehen, um einen Frankfurt-Roman zu schreiben, wo ich eine Woche lang durch die Straßen gehe und eigentlich fast gar nichts sehe, was mich interessiert, kann ich mir schwer vorstellen.

Auch wenn Sie ans exotischste Ende der Welt flüchten, drohen die Schatten des Vaters und der Dorfgemeinschaft Sie einzuholen.

Der Vater war schon zwei Jahre unter der Erde. Es dürfte ihn genervt haben, dass ich ihn vergesse, denn er ist plötzlich auf irgendeine Weise, wie immer auch, vor mir gestanden. Dann habe ich gemerkt: Jetzt ist er da! Jetzt werde ich seine Begräbnisgeschichte gestalten. Für dieses Buch, „Roppongi oder Requiem für einen Vater“, war es ein großes Glück, dass ich nicht direkt dabei war. Ich habe als Kind und als Jugendlicher unzählige Begräbnisse miterlebt, als Ministrant, und ich kenne die Rituale der örtlichen katholischen Kirche. Das war besonders spannend von dem Stadtteil Roppongi in Tokio aus, mir alles vorzustellen und zu inszenieren – auch mit dieser Filmgeschichte aus „Lost in Translation“ von Sofia Coppola und mit den zitierten Narayama-Liedern – und dann hineinzuwühlen in die Kindheit zurück, aber dezent. Ich war auch sehr froh darüber, dass es nicht mehr rechtzeitig möglich war, aus Japan zurückzukommen. Ich wollte auch nicht zum Begräbnis gehen, wo diese Menschen sind, und davon gibt es nicht wenige, die sich selbstverständlich gefreut haben, dass mein Vater endlich unter der Erden ist. Er ist ja erst mit 99 gestorben. Er hat einige Freunde gehabt und einige, die ihn Jahrzehnte lang nicht mehr gegrüßt haben.

Ich habe ihn, als ich Sie einmal in Kamering besucht habe, auf einem hohen Traktor fahren gesehen.

Er hat gearbeitet vom vierten Lebensjahr bis zum fünfundneunzigsten. Mit 85 hat er den Hof seinem ältesten Sohn übergeben, und dem hat er noch zehn Jahre geholfen. Dann hat er sich als 95-Jähriger den Traktor gekauft und ist damit noch zwei Jahre grinsend durch die Gegend gefahren. Dann war das Augenlicht nicht mehr so gut. Es hat ihn niemand runterziehen müssen vom Traktor, er ist einfach selber nicht mehr hinaufgestiegen. Dieser Traktor ist dann drei Jahre, bis zu seinem Tod, zwischen dem Haus und dem Heustadel gestanden, den hat er sich noch jeden Tag anschauen können. Und dann ist er gestorben. Und dann ist auch das Vehikel irgendwann verscherbelt worden.

Sie sprechen heute mit Bewunderung, ja Stolz von Ihrem Vater, dem Enz-Bauern in Kamering. Das war nicht immer so.

Der Kampf ist bekannt, den ich mit dem Vater ausgestanden habe auf über 1500 oder mehr Seiten. Aber er hat dann auch sehr souverän reagiert als mein erstes Buch erschienen ist, das war im Spätfrühjahr 1979. Nach längerer schamvoller Abwesenheit habe ich ihn am Hof besucht, er war gerade am Misthaufen und hat den Mist ein bisschen auseinandergekratzt, dann ist er herunter und wir haben uns die Hand gegeben, und er hat zu mir gesagt: „Lass die beiden Buben in Ruh, lass die Selbstmörder in Frieden. Über mich kannst du schreiben, was du willst, wenn es nur dir hilft.“ Das war eine große Leistung, aber auch eine Selbstverständlichkeit für ihn. Er war ein ganz einfacher Bauer, und nicht jeder Universitätsprofessor wäre imstand gewesen, so etwas zu sagen – und einem eindeutig auch in der Zukunft zu spüren zu geben, dass es tatsächlich so ist.

Das wahrscheinlichste Motiv war wohl das Mitleid des Vaters mit den Vätern der beiden toten Kinder.

Mit dem einen war er schon ein Jahr im Streit, die Sentimentalität hat ihn wohl nicht bewegt. Wenn die anderen Bauern über mich geschimpft haben, hat er gesagt: Ja glaubst, sind denn – das hat er wörtlich gesagt – die in Frankfurt und in Wien blöd, die sich ihr ganzes Leben mit Literatur beschäftigt haben? Denn man hat auch im Dorf immer wieder über die Auszeichnungen, die ich bekommen habe, gelesen und geredet. Nach dem „Wilden Kärnten“ bin ich zurück ins Dorf zu ihm, da war er allein mit der Mutter, da war er 75, und dann habe ich den „Leibeigenen“ geschrieben, das ist die Rückkehr des Verlorenen Sohnes. Nach dem „Wilden Kärnten“ habe ich ja die Sprache verloren, und wiedergefunden habe ich sie dort bei ihm, in meinem Elternhaus, als jemand, der nicht in Lumpen zurückgekehrt ist, denn ich habe schon mein eigenes Geld gehabt, und war doch auch schon auf dem Weg nach Rom. Dort habe ich meine Frau kennengelernt, sie ist mit mir nach Kärnten gezogen, wir haben auf dem Bauernhof mit den Eltern gelebt, und dann ist es halt weitergegangen.

Der Doppelselbstmord des „17-jährigen Mechanikerlehrlings Jakob P. und seines gleichaltrigen Freundes Robert L. im Dorf K.“, mit dem Ihr erstes Buch beginnt, ging vor dreißig Jahren vielen Lesern ebenso zu Herzen wie der Doppelselbstmord des Brüderpaars in Thomas Bernhards „Amras“, das 1964 erschienen ist.

Als ich die ersten beiden Bücher geschrieben habe, habe ich von Bernhard überhaupt nichts gelesen gehabt. Erst dann, in der „Muttersprache“, in diesen Bauerngeschichten, habe ich auch bei ihm rhetorische Hilfe gesucht. Da habe ich einen riesigen Stoß mit großem Vergnügen gelesen, „Amras“ genauso, besonders das Frühwerk. Ich erinnere mich an eine witzige Situation vor einem Jahr im Literaturhaus in Frankfurt auf einer Gedenkveranstaltung für Thomas Bernhard. Da war auch sein Bruder Dr. Fabjan dabei. Ich habe in einer Diskussion gesagt, dass von Bernhards allerbestem Buch kein Mensch mehr spricht, nämlich vom Roman „Korrektur“. Das ist ein Prosaungeheuer, das wahrscheinlich größte Prosaungeheuer, das er jemals geschrieben hat. Hinterher ist der Bruder zu mir gekommen und hat mir gesagt: „Wissens’ Herr Winkler, der Thomas hat dasselbe gesagt.“ Das hat mir dann schon gepasst.

Zur Person:#

Josef Winkler wird 1953 in Kamering bei Paternion in Kärnten geboren. Nach der Volksschule besucht er drei Jahre die Handelsschule in Villach. Nachdem er zunächst im Büro einer Oberkärntner Molkerei beschäftigt ist, absolviert er die Abendhandelsakademie in Klagenfurt und arbeitet tagsüber im Betrieb eines Verlags, der Karl-May-Bücher produziert. Ab 1971 ist Winkler in der Verwaltung der neuen Hochschule für Bildungswissenschaften in Klagenfurt tätig. In seiner Freizeit hört er germanistische und philosophische Vorlesungen. Josef Winkler ist seit 1982 freier Schriftsteller. Er lebt derzeit mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Klagenfurt. Winklers Bücher sind allesamt im Suhrkamp-Verlag, Frankfurt, erschienen. Von seinen vielen Publikationen seien hier nur die bekanntesten erwähnt:
Menschenkind, 1979.

Der Ackermann aus Kärnten, 1980. Muttersprache, 1982. (Diese drei Romane wurden später unter dem Titel „Das wilde Kärnten“ zu einer Trilogie zusammengefasst.)

  • Der Leibeigene, 1990.
  • Friedhof der bitteren Orangen, 1990.
  • Das Zöglingsheft des Jean Genet, Suhrkamp, 1992
  • Wenn es soweit ist, 1998.
  • Natura Morta. Römische Novelle, 2001.
  • Leichnam, seine Familie belauernd, 2003.
  • Roppongi. Requiem für einen Vater, 2007.
  • Ich reiß mir eine Wimper aus und stech dich damit tot, 2008.

1979 erhielt Winkler den Verleger-Preis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs; in der Folge wurde er mit vielen Preisen geehrt, unter anderem 1980 mit dem Anton-Wildgans-Preis und 2001 mit dem Alfred-Döblin-Preis. Die beiden bedeutendsten Anerkennungen wurden ihm heuer zuteil: Am 9. Oktober 2008 wurde ihm in Wien der Große Österreichische Staatspreis überreicht, und am 1. November 2008 wird ihm in Darmstadt der Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen.

Wiener Zeitung,, Samstag, 11. Oktober 2008