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Es gab keine Bäume#

Hermann Maurer

Wir schreiben das Jahr 11219.

Der ökologische Zusammenbruch vor mehr als 9000 Jahren ist heute mehr Mythos als Geschichte. Damals, am Ende der Zeit der Alten, lebten auf der Erde fast 12 Milliarden Menschen: Die stetig weiter wachsende Bevölkerung und Industrialisierung belasteten die Umwelt immer mehr. Innerhalb von nur fünfzig Jahren kam dann der totale Zusammenbruch: die Meere füllten sich mit Algen, verbliebene Restwälder verschwanden genauso wie Büsche, viele Pflanzen und Tierarten. Der Sauerstoffgehalt geriet aus dem Gleichgewicht, Milliarden von Menschen und Tieren starben, erstickten.

Unwetter, wie in der Urzeit unseres Planeten, verwüsteten die Erdoberfläche, deckten Millionenstädte mit Sand und Schlamm zu, ließen sie im steigenden Meer versinken. Kleine Gruppen von Menschen überlebten da und dort, fanden neue Nahrungsquellen auf einem Planeten, dessen größte Landpflanzen von nun an kurze Grassorten sein sollten...

Heute ist die Erde wieder recht dicht besiedelt (allein im ehemaligen Europa leben bereits wieder 112.000 Menschen!). Es hat sich eine neue, halbtechnisierte Zivilisation entwickelt...

Aus der Zeit vor dem Zusammenbruch weiß man wenig: Hunderte Generationen lang gab es nur mündliche Überlieferungen; und die Zeit hat dafür gesorgt, dass selbst Tokio oder New York so zerstört, so zugedeckt von Erdmassen sind, dass Erzählungen von diesen Städten so klingen wie früherGeschichten über Atlantis.

In den Sagen und Märchen aus der Zeit der Alten hält sich hartnäckig die Vorstellung von "Bäumen" in "Wäldern", obwohl Wissenschaftler immer wieder darauf hinweisen, dass diese Konzepte nur einer überhitzten Phantasie entsprungen sein können. Hier ist dazu ein Auszug der neuesten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins:

"Es ist erstaunlich zu sehen, dass in unserer heutigen wissenschaftlichen Zeit selbst sonst rational denkende Erwachsene noch immer vereinzelt ernsthaft an Berichte über "Bäume", die es angeblich einmal gegeben hat, glauben. Dabei sprechen alle unsere Erkenntnisse und Forschungen eindeutig dagegen; Bäume hat es genau so wenig je gegeben wie Feuer speiende Drachen oder Osterhasen.

Fassen wir doch zusammen:

--- Die Theorie, dass durch den Prozess der Assimilation, den wir vom Gras kennen, meterhohe, massive Lebewesen entstehen sollen, ist ja an sich schon absurd: wie soll denn aus Luft, Wasser, Sonne und einigen Mineralien aus der Erde eine harte Substanz wie "Holz" entstehen können?

---Die Funde, die häufig als "versteinertes Holz" bezeichnet werden, enthalten im Vergleich zu Gras nur Spuren organischen Materials. Die Theorie, dass die ursprünglichen organischen Stoffe durch Mineralien ausgelaugt und ersetzt worden sind, ist (das geben ja selbst ihre Vertreter zu) doch sehr an den Haaren herbeigezogen. Nachdem Funde von "Glas" und "Plastik" aus der Vergangenheit eher häufiger sind als "versteinertes Holz", liegt es auf der Hand, dass die Alten einen speziellen Produktionsprozess anwandten, um grasartige Substanzen mit Mineralien zu einer harten Masse zu vermengen. Warum sie dies taten, und wie dieser Prozess aussah, wissen wir noch nicht, doch sind wir der Lösung des Rätsels wohl schon eher nahe gekommen.

---Glaubt man den Märchen über Bäume, dann sind diese oft in Gruppen gestanden, in so genannten "Wäldern", in denen die Baumstämme ein Weiterkommen mit normalen Oberflächenfahrzeugen unmöglich gemacht hätten. Dass sich die Alten der Mühe unterzogen haben sollen, ein weltweites System von befestigten Schneisen (in den Märchen Straßen" genannt) durch Wälder zu schlagen, um sich mit den Oberflächenfahrzeugen zu bewegen, ist eine absurde Vermutung, da ja ein einmaliges gründliches Abbrennen aller Wälder alle Probleme ein für allemal gelöst hätte.

Im Übrigen zeigt ein simples Rechenbeispiel die Unsinnigkeit der Behauptung: Europa soll seinerzeit, wenn man den Märchen glaubt, ein Netz von über 50 Millionen "Straßenkilometern" gehabt haben. Wenn wir davon ausgehen, dass an einem Straßenkilometer 100 Menschen einen Monat lang arbeiten, so wären alle 100 000 Menschen Europas immerhin 50 000 Monate, also ca. 4000 Jahre mit dem Aufbau des Straßennetzes beschäftigt gewesen, wobei von der Instandhaltung noch gar nicht gesprochen wurde!

---Fast 50 % der Bäume sollen so genannte "Laubbäume" gewesen sein, die einmal im Jahr ihre grünen Auswüchse ("Blätter") verloren haben. Nimmt man nur an, dass diese Blätterschicht pro Jahr 5 cm dick gewesen ist, so sind das bei nur 1000 Jahren 50 m hohe Blattschichten - die die sagenhaften Wälder ja selbst erstickt hätten!

---Schließlich muss darauf hingewiesen werden, dass in fast allen Märchen von Wäldern auch von "Zwergen", "Riesen", "Hexen", "Geistern", "Feen", "Drachen" und ähnlichen Lebewesen die Rede ist, für die nie auch nur eine Spur von Beweisen gefunden wurde. Alle Versuche, durch das Auffinden von versteinerten Feen oder Zwergen die Waldtheorie zu festigen, sind bekanntlich völlig fehlgeschlagen: insbesondere scheint sich noch immer nicht herumgesprochen zu haben, dass der Fund von ca. hundert Steinzwergen in der Nähe von Karlsruhe ein Fund von 100 eindeutig aus Ton gebrannten Statuetten, die sicher nie belebt waren, gewesen ist, keineswegs aber der Fund von irgendwann lebenden und dann versteinerten Zwergen!

Obige Argumente lassen sich beliebig lange fortsetzen. Es scheint eine menschliche Angewohnheit zu sein, an das Unmögliche und Absurde glauben zu wollen. Es wird Zeit, dass ein etwas vernünftigeres Denken in unser Leben Einzug hält: wir wissen, dass es Zwerge, Riesen, Feen, Hexen, Geister, den lieben Gott und den Osterhasen im "überlieferten" Sinn nie gegeben hat. Es wird Zeit, dass auch "Bäume" und "Wälder" endlich dort eingeordnet werden, wo sie hingehören, ins Reich der Phantasie!"

Dieser Aufsatz ist aus dem Buch "Der Anfang" aus der XPERTEN-Reihe.