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Bis 9. Jänner 2011
Albertina

Michelangelo. Zeichnungen eines Genies#

Michelangelo Buonarroti, Drei stehende Männer in weiten Mänteln nach links gewendet (Recto), um 1492-96, Feder in verschiedenen Brauntönen, © Albertina, Wien

Die Schau ist die erste große Michelangelo-Ausstellung seit mehr als zwanzig Jahren. 120 der kostbarsten Zeichnungen kommen aus eigenen Beständen und berühmten Sammlungen wie den Uffizien und der Casa Buonarroti in Florenz, dem Louvre in Paris, dem Metropolitan Museum in New York, dem Teylers Museum in Haarlem, der Royal Collection in Windsor Castle (Privatbesitz der englischen Königin), dem British Museum in London – sowie aus Privatbesitz. Die Auswahl konzentriert sich auf Zeichnungen des (meist männlichen) Körpers, den Michelangelo ins Monumentale und Heroische transformiert. Die Werke reichen von der frühesten erhaltenen Zeichnung (einer Kopie nach Giotto), über die Entwürfe für die Schlacht von Cascina und die Vorzeichnungen für die berühmten Fresken in der Sixtinischen Kapelle bis zu den Geschenkblättern für Tommaso de´Cavalieri und den späten Kreuzigungsdarstellungen des fast achtzigjährigen Künstlers. Es sind unschätzbar wertvolle Meisterwerke eines Genies von größtem Ideenreichtum und schier übermenschlicher Schöpferkraft. Ausführlich diskutiert werden auch die Projekte für die Päpste, denen der Meister diente: das Grabmal Julius´II., die Medici-Kapelle, das Jüngste Gericht oder die Entwürfe für die Kuppel von St. Peter. Zudem werden Gemälde und Reliefs die nach Entwürfen Michelangelos entstanden sind und Vergleichsbeispiele aus der Hand anderer Künstler gezeigt.

Michelangelo Buonarroti, Madonna mit Kind, 1520-25, Schwarze und rote Kreide, © Casa Buonarroti, Florenz

Einige Schwerpunkte der Ausstellung: Michelangelo und seine Epoche, Der menschliche Körper, Die Zeichnung als autonomes Kunstwerk, Frühe Zeichnungen, Die Schlacht von Cascina, Die Sixtinische kapelle, Das Grabmal Julis II., Die medici-kapelle, Das Jüngste Geriucht, Projekte für befreundete Künstler, Späte Kreuzigungsdarstellungen. Durch eine Projektion der monumentalen Fresken der Sixtinischen Kapelle, die Einbeziehung von Gipsabgüssen nach den Marmorskulpturen Michelangelos und durch weiteres Anschauungsmaterial beschreitet die Albertina neue Wege in der didaktischen Präsentation. Außer der Ausstellung selbst ist der wissenschaftliche Wert bemerkenswert: Kurator Dr. Achim Gnann arbeitete drei Jahre lang an diesem Projekt. Sein Ziel war es, die bisweilen umstrittene Datierung der Zeichnungen zu untersuchen und die chronologische Entwicklung des Stils mit aller Klarheit herauszuarbeiten. Die neuen Erkenntnisse werden auf einem internationalen Symposium präsentiert, das die Albertina am 19. und 20. November 2010 gemeinsam mit dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Münster ein Symposium unter dem Titel „Michelangelo als Zeichner" veranstaltet.

Michelangelo Buonarroti, Der auferstandene Christus, um 1532, Schwarze Kreide, The Royal Collection © 2008, Her Majesty Queen Elizabeth II

Zur Ausstellung ist ein reich illustrierter Katalog in deutscher und englischer Ausgabe erschienen. Ein Kunstvermittlungsprogramm bietet Worskhops für Erwachsene und Kinder.