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Kopfleiste Musik Kolleg

Symphonie Nr. 6: 1. Satz (Allegro man non troppo)#

Schaubild des Grundschemas  --> Bild
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Das Grundmodell einer einfachen Sonatenhauptsatzform.

Formschema 1. Satz  --> Bild

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Der erste Satz trägt die von Beethoven gegebene Überschrift: "Erwachen heiterer Empfindung bei der Ankunft auf dem Lande".

Charakteristisch für die pastorale Grundstimmung ist am Beginn der Pastorale die liegende Quinte (ausgeführt von den Violincelli und Bratschen) zu der die Violinen ein ländlich klingendes Thema von 4 Takten intonieren. Diesem F-Dur-Hauptthema des Satzes liegt ein kroatisches Reigenlied zugrunde, dessen Melodie Beethoven hier übernommen hat.

Im neunten Takt erscheint ein neues Thema, ein Nebenthema, ebenfalls in der Tonart F-Dur, dessen letzter Takt sich verselbstständigt und zehnmal hintereinander gleichbleibend gespielt wird, ehe das Hauptthema wieder aufgenommen wird. In wenigen Takten wird hier - um Beethoven zu zitieren - die Natur nicht abgemalt, sondern die Empfindung, die beim Anblick der Natur im Menschen aufkommt, beschrieben: es ist dies Wärme, Behaglichkeit, Frieden. Mit dem Kunstmittel der liegenden Bassstimme und den kurz gehaltenen Themen wird dieser pastorale Charakter erzielt.

Das Seitenthema erklingt hier nicht im Gegensatz zum Hauptthema, sondern dient der Vertiefung der bis jetzt entstandenen Empfindung. Ähnliches - nämlich die aufgetretene Stimmung zu vertiefen - gilt von der sich anschließenden Schlussgruppe des Satzes.

In der Durchführung wird Beethoven zum Tonmaler der Empfindung. Er hebt den 2. Takt des Hauptthemas heraus, und moduliert mit diesem ohne Übergang von B-Dur nach D-Dur. Ähnliches passiert mit diesem 2. Takt des Hauptthemas, wenn er von G-Dur nach E-Dur moduliert.

Insgesamt wird hier in 73 Takten - mit einmaliger Unterbrechung durch das Hauptthema - ausschließlich dieses eine Motiv (2. Takt des Hauptthemas) verwendet. In der Durchführung kommt auch das Nebenthema zu Gehör. Es wird bis zum Fortissimo geführt und steht glanzvoll am Ende dieses Formabschnittes, der mit einem Triller auf G die Reprise einleitet.

In der Coda greift Beethoven das Hauptthema und das Epilog-Motiv auf. Letzteres gewinnt durch den triolischen Rhythmus eine Eigenständigkeit, die der dichterischen Idee des Satzes gerecht wird. Nicht das Spiel von Gegensätzen, sondern das Verwandeln und Neugruppieren kleiner melodischer Teile bestimmt den symphonischen Aufbau.

Der zweite Takt des Hauptthemas leitet dann den eigentlichen Schluss des Satzes ein und bringt ein Idyll, in dem die Klarinette als konzertierendes, das Fagott als Begleitinstrument auftritt.