[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/aeiou-musik-kolleg.jpg' alt='Kopfleiste Musik Kolleg' class='noborder' width='582' height='121' popup='false'}]

!!!Symphonie Nr. 6: 1. Satz (Allegro man non troppo)

!Schaubild des Grundschemas  --> [Bild|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Pastorale_Satz_1,Grundschema]\\
Das Grundmodell einer einfachen Sonatenhauptsatzform.\\



!Formschema 1. Satz  --> [Bild|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Pastorale_Satz_1,Formschema]\\ \\


 Der erste Satz trägt die von Beethoven gegebene
Überschrift: "Erwachen heiterer Empfindung bei der Ankunft auf dem
Lande".

[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
caption='[Takte 1-4|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Pastorale_Satz_1,1-4]' alt=''
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Charakteristisch für die pastorale Grundstimmung ist am Beginn der
Pastorale die liegende Quinte (ausgeführt von den Violincelli und
Bratschen) zu der die Violinen ein ländlich klingendes Thema von 4
Takten intonieren. Diesem F-Dur-Hauptthema des Satzes liegt ein
kroatisches Reigenlied zugrunde, dessen Melodie Beethoven hier
übernommen hat.


[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
caption='[Takte 9-33|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Pastorale_Satz_1,9-33]' alt=''
link='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Pastorale_Satz_1,9-33' width='150' height='54' popup='false'}]
Im neunten Takt erscheint ein neues Thema, ein Nebenthema, ebenfalls in
der Tonart F-Dur, dessen letzter Takt sich verselbstständigt und zehnmal
hintereinander gleichbleibend gespielt wird, ehe das Hauptthema wieder
aufgenommen wird. In wenigen Takten wird hier - um Beethoven zu zitieren
- die Natur nicht abgemalt, sondern die Empfindung, die beim Anblick der
Natur im Menschen aufkommt, beschrieben: es ist dies Wärme,
Behaglichkeit, Frieden. Mit dem Kunstmittel der liegenden Bassstimme und
den kurz gehaltenen Themen wird dieser pastorale Charakter erzielt.


[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
caption='[Takte 67-82|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Pastorale_Satz_1,67-82]' alt=''
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Das Seitenthema erklingt hier nicht im Gegensatz zum Hauptthema, sondern
dient der Vertiefung der bis jetzt entstandenen Empfindung. Ähnliches -
nämlich die aufgetretene Stimmung zu vertiefen - gilt von der sich
anschließenden Schlussgruppe des Satzes.


[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
caption='[Takte 151-178|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Pastorale_Satz_1,151-178]' alt=''
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In der Durchführung wird Beethoven zum Tonmaler der Empfindung. Er hebt
den 2. Takt des Hauptthemas heraus, und moduliert mit diesem ohne
Übergang von B-Dur nach D-Dur. Ähnliches passiert mit diesem 2. Takt des
Hauptthemas, wenn er von G-Dur nach E-Dur moduliert.


[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
caption='[Takte 243-270|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Pastorale_Satz_1,243-270]' alt=''
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Insgesamt wird hier in 73 Takten - mit einmaliger Unterbrechung durch
das Hauptthema - ausschließlich dieses eine Motiv (2. Takt des
Hauptthemas) verwendet. In der Durchführung kommt auch das Nebenthema zu
Gehör. Es wird bis zum Fortissimo geführt und steht glanzvoll am Ende
dieses Formabschnittes, der mit einem Triller auf G die Reprise
einleitet.


[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
caption='[Takte 428-453|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Pastorale_Satz_1,428-453]' alt=''
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In der Coda greift Beethoven das Hauptthema und das Epilog-Motiv auf.
Letzteres gewinnt durch den triolischen Rhythmus eine Eigenständigkeit,
die der dichterischen Idee des Satzes gerecht wird. Nicht das Spiel von
Gegensätzen, sondern das Verwandeln und Neugruppieren kleiner
melodischer Teile bestimmt den symphonischen Aufbau.


[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
caption='[Takte 476-512|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Pastorale_Satz_1,476-512]' alt=''
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Der zweite Takt des Hauptthemas leitet dann den eigentlichen Schluss des
Satzes ein und bringt ein Idyll, in dem die Klarinette als
konzertierendes, das Fagott als Begleitinstrument auftritt.


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