[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/aeiou-musik-kolleg.jpg' alt='Kopfleiste Musik Kolleg' class='noborder' width='582' height='121' popup='false'}]

!!!Symphonie Nr. 5: 3. Satz (Allegro) 

!Formschema  --> [Bild|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Symphonie_Nr._5,_Satz_3,Formschema]\\

Der 3. und 4. Satz hängen zusammen, sie gehen ohne Pause ineinander
über. Der Form nach ist der 3. Satz ein Scherzosatz, Beethoven hat diese
Bezeichnung nicht gegeben, sondern nur die Tempobezeichnung Allegro
notiert.


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Aus dunkler Tiefe erhebt sich in den Violincelli und Kontrabässen ein
Thema, das sich aus dem zerlegten c-Moll Dreiklang entwickelt.


[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
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Dem schließt sich das 2. Thema, in den Hörnern gespielt, an, welches
unverkennbar das Schicksal-Motiv des ersten Satzes ist, dort im 2/4 Takt
in Achtelnoten, hier im 3/4Takt in Viertelnoten. 

Der Wechsel zwischen erstem und zweiten Thema wird fortgeführt. 

Das vom Schicksal-Motiv in einen 3/4 Takt versetzte Thema. 

Es folgt als Abschluss des ersten Teils
des dritten Satzes eine Kombination beider Themen: sowohl die
Eröffnungstakte des ersten und zweiten Themas erklingen, eine Abwandlung
des ersten Themas mit seinem 4. bis 7. Takt folgt, das zweite Thema
setzt den Schlusspunkt.


[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
caption='[Takte 140-160|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Symphonie_Nr._5,_Satz_3,140-160]' alt=''
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Das Trio (Maggiore) in C-Dur bringt ein Thema in den Kontrabässen und
Violincelli, welches dann von den Bratschen, den zweiten Violinen und
zuletzt von den ersten Violinen aufgenommen wird. Der erste Einsatz von
Kontrabässen und Violincelli ist schwierig zu spielen, da die tiefen
Saiten bis zur Tonabgabe eine Einschwingzeit haben müssen. Manche
Dirigenten nehmen deshalb das Tempo am Beginn (des Trios) etwas
langsamer. 

Das letzte Fortissimo-Vorzeichen des Satzes steht im C-Dur
Takt 196/197. Das Trio-Thema geht in tastende Dreiklangsmotivik des
Satzbeginnes über. Der Lautstärkegrad pianissimo ist vorherrschend. 

Die freie Scherzowiederholung in c-Moll ist zur Gänze in ein Pianissimo
getaucht. Um so größer ist der Glanz des C-Dur Klanges am Beginn des
vierten Satzes. Zuerst das 1. Thema. 

Das 2. Thema nun abwechselnd
zwischen Klarinette, 1. Violine pizzicato und Oboe. 

Nochmals das 1. Thema, zweimal kombiniert mit dem 2. Thema. 

Im Fagott - immer größtes
pianissimo - ausnahmslos keine längere Notenwerte - die Ableitung Takt
4-7 vom Hauptthema. 

Die pausenlose Überleitung vom Ende des 3. Zum
Beginn des 4. Satz beruht auf mehreren Steigerungselementen: 


a. dynamisch: durch ein Crescendo vom Pianissimo 

 
b. durch die Verwendung
von Orgelpunkten, das ist ein gleichbleibender Ton im Bass, auf dem sich
besonders gut Steigerungen aufbauen lassen


c. harmonisch: durch das
Übergehen von c-Moll nach C-Dur, was beim Hörer den Eindruck erweckt,
dass er vom Dunkel zum strahlenden Licht geführt wird 


d. durch den
zusätzlichen Einsatz von 3 Posaunen, der Piccoloflöte und dem
Kontrafagott. Diese drei Instrumente kommen erst im 4. Satz zum Einsatz.
Der dritte Satz scheint in sich zusammen gebrochen zu sein. Beim
Orgelpunkt auf As (Violincelli und Kontrabässe) hört man nur in den
Pauken das Schicksal-Motiv.


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caption='[Takte 339-379|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Beethoven/Symphonie_Nr._5,_Satz_3,339-379]' alt=''
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In den Violinen erklingt das leicht abgewandelte 1. Thema des
Satzbeginnes. In Wiederholungen strebt es nach oben, wandelt sich im
Takt 355 von Moll nach Dur, der Schicksalrhythmus wird zu regelmäßigen
Viertelnoten, dann auch zu Achtelnoten. Mit großem Crescendo auf der
Dominante G bricht der Jubel, das Licht im C-Dur Beginn des 4. Satzes
aus. Eine der faszinierendsten Stellen der symphonischen Weltliteratur.
Aus dem Nichts zum Licht, zum Triumph, zum Glanz, zum Sieg.


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