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!!!Haydn: Paukenschlag-Symphonie, 4. Satz


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Dieser heitere Satz, der die künstlerische
Befruchtung Haydns durch den jüngeren Mozart erahnen lässt,
bezieht den Hörer der heutigen Zeit durch seine Musikalität
in seinen Bann.


[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
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Das Hauptthema des 4. Satzes ist auf einfachen harmonischen Grundlagen
aufgebaut, es besteht aus acht Takten und wird in der Violine
vorgestellt. Es erklingt zweimal, in der Wiederholung spielt die Flöte
oktavierend das Thema mit.
Die Leichtigkeit des Themas mit ihrer Achtelbewegung setzt sich in der
Themenfortführung der 1. Violine fort und mündet in die ersten 4 Takte
des Hauptthemas, den Vordersatz, gespielt von 1. Violine, Flöte und
Fagott, während der Nachsatz als neue Schlussformel gestaltet ist.
Im Zwischensatz setzt das gesamte Orchester ein und zwar, ähnlich wie im
ersten Satz, auf dem Schlusston des Themas, sodass der Satz zäsurlos
weiterläuft. Dies ist ein Charakteristikum für die Musikalität Haydns.
Während die 1. und 2. Violine durchgehende Läufe spielen, führen andere
Instrumente (Kontrabass, Violincello, Fagott) ein  Motiv vor, das sich
aus dem letzten Takt des Nachsatzes des Hauptthemas ableitet. Dieses
Motiv- hier Zwischensatzmotiv bezeichnet - gewinnt dann in der
Durchführung an Bedeutung.
Ein weiteres Motiv - eingestreut in die Sechzehntelbewegung des
Zwischensatzes - ist der Hauptthemenkopf. Nach einem chromatisch
absteigenden Lauf endet der Zwischensatz in einer kadenzierenden
Akkordfolge, wo der fehlende Schlussakkord durch eine Generalpause
ersetzt wird.



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Die eintaktige Generalpause, die die Sechzehntelbewegung unterbricht,
lenkt den Hörer bewusst auf das erstmalig erklingende Seitenthema in
D-Dur. Das viertaktige Thema besteht aus Dominantseptakkord und
Dreiklang, die melodisch ausgestaltet und zerlegt werden. Der
Vorstellung in der 1. Violine folgt eine Wiederholung mit den
Zusatzinstrumenten Oboe und Flöte.
Streicherläufe, die die Aufgabe haben, den Expositionsteil des Satzes
abzuschließen, führen zu drei Forteschlägen des Orchesters.



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Die Durchführung beginnt mit dem mehrmaligen Ertönen des Tones c, dem
aufgelösten Leitton cis. Das Hauptthema kann in der Grundtonart G-Dur
erklingen.
Haydn beginnt nun das auftaktige Zwischensatz-Motiv in den verschiedenen
Instrumenten (Kontrabässe, Violincelli, 1 Violine) einzusetzen, jeweils
begleitet von durchlaufender Sechzehntelbewegung.
Das Satztempo beschleunigt sich. Die Technik dazu ist die Halbierung der
motivisch-rhythmischen Einheit. Der Hauptthemenkopf schließt diese
Durchführungspassage ab.


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caption='[Takte 145-159|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Haydn/Paukenschlag-Symphonie_Satz4,145-159]' alt=''
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Der 2. Abschnitt des Durchführungsteiles beginnt mit dem Hauptthema in
der Originalgestalt. Auf G-Dur folgt der Hauptthemenkopf in g-Moll mit
einer Modulation nach Es-Dur. Der auftaktige 2. Takt des Hauptthemas
wird nun motivisch verselbständigt und modulatorisch eingesetzt.
Ein Sechzehntellauf im Fortissimo der 1. Violinen führt zum nochmaligen
Einsatz des 2. Taktes des Hauptthemas, diesmal jedoch in der Umkehrung
des auftaktigen Sekundschrittes.
Die Sechzehntelläufe der 1. und 2. Violine münden in einen melodisch
ausgezierten D-Dur Dreiklang. Die Reprise ist erreicht. Das Hauptthema
in G-Dur erklingt in den 1. Violinen, Flöte und Fagott.
In der Reprise scheinen die wesentlichen Bestandteile der Exposition
auf. Die Themenfortführung - wie das Hauptthema im Pianissimo gespielt -
endet mit dem Hauptthemenkopf und abschließenden Akkorden, wo die
Generalpause den spannungslösenden Grundakkord ersetzt.
Das Seitenthema erklingt in der Grundtonart G-Dur, zuerst in  der 1.
Violine, beim zweiten Erklingen wird die Flöte zur Verstärkung
herangezogen.
In der Coda erklingen bekannte Motive. Vom Hauptthemenkopf spaltet sich
der 2. Takt ab, der sich verselbständigt.
Im Lautstärkegrad Forte erklingt der Hauptthemenkopf in Es-Dur, dem das
auftaktige Zwischensatzmotiv angeschlossen wird.


[{Image src='Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Bilder/mu-examp.jpg'
caption='[Takte 241-268|Wissenssammlungen/Musik_Kolleg/Haydn/Paukenschlag-Symphonie_Satz4,241-268]' alt=''
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Abschließende Sechzehntelläufe der Streicher, in die noch
Zwischensatzmotive eingeflochten wurden, schließen das Werk mit
Akkordfolgen ab.
Piano gespielte Holzbläserakkorde unmittelbar vor dem Schluss lassen
diesen effektvoll hervortreten.