Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Christentum an der Seidenstrasse#

Das Zentrum zur Erforschung des Christlichen Ostens (ZECO) der Universität Salzburg hielt vom 20. bis 27. Juni 2019 einen der größten internationalen Wissenschaftskongresse Kasachstans ab.#

Foto Fachbereich
Foto Fachbereich

An die 60 Wissenschaftler aus über 20 Nationen aus Europa, Zentralasien, China, Japan, Hong Kong, Australien, Indien und den USA präsentierten auf der „6th Salzburg International Conference Syriac Christianity in Central Asia and China“ unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dietmar W. Winkler und Dr. Li Tang neueste Forschungen zur sogenannten „Kirche des Ostens“ in Zentralasien und China.

„Kirche des Ostens“ wurde in der Antike jene Kirche genannt, die sich außerhalb, d.h. im Osten des Römischen Reiches ausbreitete. Schon im 7. Jh. erreichte diese sogenannte “nestorianische” (richtig: ostsyrische) Christenheit über die Seidenstraße Zentralasien, Indien und den chinesischen Kaiserhof der Tang Dynastie. Im Mittelalter, zur Zeit der Mongolen, war die Kirche des Ostens die geographisch größte Kirche des Christentums.

In Zenralasien, insbesondere an den alten Seidenstraßen in den Ländern Kasachstan, Kirgistan, Tatschkistan und Usbekistan wurden bedeutende archäologische Entdeckungen aus dem 9. bis 13. Jh. (i.e. Mongolenzeit) gemacht, die die weite Verbreitung dieser christlichen Tradition aufzeigt. Grabsteine mit syrischer Schrift in verschiedenen Sprachen (Sogdisch, Uigurisch, Syrisch etc.) oder chinesische Inschriften zur Kirche des Ostens wurden auf der hochkarätigen Konferenz ebenso diskutiert wie die berühmten Handschriftenfunde aus der Turfan-Oase in China, die von einem internationalen Forscherteam bearbeitet werden.

Darunter beispielsweise ein zweisprachiges Gebetsbuch aus Bulayik, das einen turksprachigen Teil mit uighurischer und syrischer Schrift aufweist sowie einen syrischsprachigen Teil mit syrischer Schrift. Die Arbeit an diesem Christentum ist daher nur interdisziplinär möglich. Die Forscher/innen kamen u.a. aus den Bereichen der Philologie, Sprachwissenschaften, Epigraphik, Archäologie, Geschichtswissenschaften, Theologie, Handschriftenkunde etc.

Die Internationale Konferenz wurde unter der Federführung des ZECO/Universität Salzburg gemeinsam mit dem „UNESCO-Institute for Central Asian Studies“ mit Sitz in Samarkand (Usbekistan) und der Kasachischen Akademie der Wissenschaften (Department of Nestorian Studies, Almaty/Kasachstan) sowie mit Unterstützung der Stiftung Pro Oriente durchgeführt. Das ZECO der Universität Salzburg veranstaltet seit 2003 diese Konferenzen. Es ist mittlerweile international eine der führenden Adressen für die Forschungen zum Christentum an der Seidenstraße, von Persien über Zentralasien bis nach Indien und China.