!!!Die Gründung der Universität Wien als Begegnung von Hof, Stadt und Kirche


!!Die Universität Wien feiert 2015 ihr 650-Jahre-Jubiläum. Im Wintersemester widmet sich eine eigene Ringvorlesung der Geschichte der ältesten Universität im deutschsprachigen Raum. Lesen Sie in uni:view ausgewählte Gastbeiträge der Vortragenden zum Thema.

[{Image src='Gruendungsurkunde.jpg' class='image_left' caption='Die Gründungsurkunde (Stiftbrief) der Universität Wien. \\Foto: © Archiv der Universität Wien' alt='Gründungsurkunde (Stiftbrief) der Universität Wien' height='270' width='360'}]

!Ambitionierte Gründung mit idealer Raumressource

Mit zwei monumentalen Stiftungsurkunden, einer lateinischen und einer deutschen Fassung, die das symbolträchtige Tagesdatum 12. März (Hl. Gregor) tragen, machte der österreichische Herzog Rudolf IV. im Frühjahr 1365 den Weg frei zur Einrichtung einer Universität in Wien. Vorausgegangen waren dem offiziellen Gründungsakt längere Verhandlungen mit der Kurie, um die erforderliche päpstliche Bewilligung einzuholen. Das Projekt war ambitioniert, galt doch die Gründung von Universitäten im 14. Jahrhundert immer noch als vornehmlich Kaisern und Königen vorbehalten. 

Das Universitätsgründungsprojekt fügt sich freilich nahtlos in das politische Programm Rudolf IV., des vielleicht bedeutendsten Habsburgers des Spätmittelalters, ein politisches Programm, das darauf gerichtet war, den Honor der Dynastie zu steigern und die fürstliche Majestät der habsburgischen Landesherrschaft in jeder erdenklichen Weise zur Geltung zu bringen. 

Und natürlich spielte auch die "imitatio" des kaiserlichen Schwiegervaters Karl IV., der 1348 die Universität Prag gegründet hatte, eine wichtige Rolle. Gründungsrektor wurde Albert von Sachsen, der bis dahin als Lehrer an der Pariser Universität gewirkt hatte. Seinem Einfluss mag es auch zuzuschreiben sein, dass Rudolf IV. für seine Universitätsgründung in Wien das Pariser Organisationsmodell mit einer Vierfakultäten-Universität und vier Universitätsnationen wählte. 

Vollkommen neu und ohne Vorbild war der Wunsch des österreichischen Herzogs, ein ganzes Stadtviertel der Universität zu überlassen. Der Bereich zwischen der Burg und dem Schottenstift, ein Areal von ca. zehn Hektar Wohngebiet, sollte durch eine Mauer von der restlichen Stadt für Studierende und Lehrende abgetrennt werden.

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