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Tunkt es mick) auf ^iosenbett^'n
In des Frühlings Hauch zn schlummern,
Graf.
Wer ist hier noch in der Halle?
Ncrta, du? und Ihr?
Meiu Vater —
Iarumir,
Weiß ich doch kaum, n>ac> ich jagcn,
Weiß kaum, wie ich's sagen soll.
Töricht werdet Ihr mich nrum'u,
llud säst möcht' ich s selber tuu,
,vä!t' ich nicht gehört, gesehen,
Fühlt' ich nicht un tiefsten Innern
Jede meiner Fibern Heden,
Beben, ja; nud Ihr mögt glauben,
Graf.
Wic versteh' ich?
Vcrta,
Oben in der Eikcrstubc
Ta erhebt sich plötzlich —
Graf.
Zahlt man dich schon zu den Meinen?
Ist's in jenen dunkeln Orten
Also anch schon lund gcluorden,
Sohn, daß du mir teuer bist
^'arnm lamst du auch hicher!
Siel, uns nur eiuinal de,samuien
In der weite», ooen va»c,
An dem srendeloj^n Tijän^
Wic sich da die Stunden delmc»,
Tas »>iespräch in Pausen stottt,
Jedes rasch zufllunn^nmnt,
?iur niit Äugst und inner,,1 »'nauen
^ngt ins Angesicht zu schauen,
ungewiß, ob es sein >!iud,
<7b 5 cm tMisch Nachtgesicht,
?a^ nut ihm zur Stunde, spricht.
Tie das Schicksal hat gezeichnet!
Und du willst den in»! q>'n ^iuu,
Willst die rasche Lcb»u>l!ist
llud den Friede,, deiner Brust,
«östlich hohe Güter, werfen Nasch in unsers Hauses Brand?
Wirst mit uns nur untergemi.
Flieh, mein Sohn, weil es noch Zeit ist.
Nur ciu Tor baut seine >?ütte
Hiu ans ie»6s Plakes ^ilU'.
Tcn der Vlitz gctrofseu hat
Iaromir.
Vlöge, Ivas da will, geschelm,
^ch »uill euch zur Seite stelni,
Muß es, mit euch unterg.'Im!
Graf,
Nnu wohlan, ist das dciu ^lanb.-,
So komm her an meine Binsl
So, und dieser Vaterluß
Ist tein Torn doch also schuldend,
Taß er nicht auch Rose,, tvägt.
So, habt Tnnl, habt Ta»l, ,l,e lieben! —
Seh' ich euch so vor niir stein',,,
Und crloschue, dunlle Bilder
Aus entschwundne» schönern Tage»
Dämmern auf in meiner Brnsi^
Seid willkommen, Tnstgestaltcn,
Froh und schmerzlich mir wilNommcn! —
Iaroinir,
Bcrta, sich doch nur, dciii Vater! —
Veiw,
Laß ihn nur, er Pflegt so östcr
Aber, Lieber, sei vergnügt'
Sich, mein Vater weiß schon allcs.
IllloMir <ra<ch),
Allcs?
Vrrta.
Ja, und scheint's zu bill'g>'n!
ventc nur — er war so gut,
Ach, so gut, so mild uud saust 1
3anfter, gütiger, als du,
Ter dn kalt »nd trockeil stelü't,
Für mein Fühlen, für mein
klaube mir ^
Bltta,
Vcsser stund' es dem, zu schweigen,
Ter nicht weiß, wie Liebe spricht,
ilann der Blick nicht überzeugen,
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515