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Vlies-,
Und der sie forderte, es >uar mein Feind,
Ich schlug es ab.
Und er?
Iason.
Desselben Tages sollt' ich Iolkus meiden.
Ich aber wollte nicht nnd blieb.
Na wird der König plötzlich trank, Gcmurmel
Läuft durch die Stadt, gar Seltsames vcr-
tiiudeud:
Wie vor dem Hausaltar er f,ne, wo
Mein Vater, den er tückifch einst getötet
Veim Wortstrcit ob dec- Ärgonantcnzugs, —
Lr schau' ihn an aus jenes Goldes Flimmer,
Das er mich holen lieft, der falsche Mann,
Aus ferucm Land, auf daß ich drob verderbe.
Als nun die Not des Königs Haus bedrängte,
Na traten sei>»e Töchter vor mich hin,
Um Heilung flehend Uon Mcdecns Kunst,
Ich aber sagte: Nein! Sollt' ich den Mann er»
Und ob sie wieder!,ult gleich flehend tamen,
Ich blieb bei meinem Zinn und meinem Nein!
Äls ich daranf nun lag bei Nacht und schlief,
hör' ich Geschrei au meines ,vause-> Pforten;
Akastos ist's, des bösen ^beims Sohn,
Der stürmt mein Tor mit lauten Pödeüiauieu
Und nennt mich Mörder, Mörder seines Vaters,
Da nahm ich dies mein Schwert uud schlug mich
durch,
Seitdem irr' ich durch Bellas' weite Städte,
Ter Menschen Greuel, mciue eigne Qual
lind, nimmst du mich nicht auf, ein Ganz«
Verlorner! 7>ch I,ab' dir" ^u,,.sagt und hall' es auch,
Toch sie —
Iaso».
0ls du vollendest, Höre mich!
Tu nimmst uns beide, oder leinen, Herr!
Mein Leben wär' erneut, wüs;t' ich sie fort,
?0ch mus; ich schützen, was sich mir vertlant.
?ie >!iiuste, die sie weisi, sie schreien niich^
Tie Macht, zu schaden, zengt gar leichl den
^ 2villen,
Anch ist ihr Schnld nicht fremd nnd arge Tat.
Iason.
Wenn sie nicht rnhig ist, so treib sie ans,
verjag sie, >0le fie und mich — uns alle:
?mch l'i'> dalli» gmin' iln' noch deu Versuil,,
57l> sie's ucrmag, zn weile,: unter Menschen,
Vcim Zens, der Fremden Schützer, bitt' ,
Und bei dein Gastrecht fordr' ich's, das dir V,ne>-
In längst eutschwuudm'r ^eit uns aufgerichtet,
In Iulkos und Korinthos, solcher Schickungen
König.
Tie Rückkehr ihres alten wilden Sin»^,
So treib' ich sie ans mein« Stadt hinaus
lind lieseie sie denen, die sie suche»,
>>iVl aber, wo ich dich zuerst gesehn,
Erhebe sich ein heiliger Altar,
Der Fremden Schützer, Zens, sei er geincilit
Und Pclisis', deiul'o ^>,eimc-, dlutgeu Mamn,
Dort wollen wir ve>viut die Götter bitten.
Ihr aber richtet aus, was ich befahl.
Zweiter Aufzug.
Kreosa.
Hier diese Saite nimm, die zweite, diese!
Mroca.
t?o also?
Krcusa,
Nein, Die Finger mehr gelöst. Mcdea.
Vö geht nicht,
Wohl, wenn du's nur ernstlich nimmst.
Mcdeci.
Ich nehm' es ernstlich, doch es geht nicht.
Nnr an den Wurfspieß ist die Haud gewöhnt
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515