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»ascha.
Allein sie ist begleitet. Nein, Lib»ssa spricht.
Telka.
Wie auch immer!
Sie sei gefunden n»d ihr Heil bewahrt.
Nie Nicncr sendet ans, die Männer alle
Mit Leuchten, Fackeln in den dunkeln Wald;
Ihr ander» aber steigt dort auf die Zinnen,
Nie Opferpnnke töu', ein fernes Zeichen,
Nc,n Ohr der Irrenden bekannter Schall.
Und alle ruft- Libnfsa, Auf!
Die Mädchr»
lzum Teil den Wall hinaneilend!,
Libussa!
!Tei Ton cincs serncn Hornes wild geholt, üllle stehen
Nas sind sie ja, Libnssens Mägde, Wlasta
Und Tobrumila auf der Herrin Spnr,
Tctla lhesti«).
Libussn, hier!
Tetla.
Sie ist's. Tut auf die Pforte»!
Und eilt entgegen ihr mit Licht und Beistand,
Brüstung des Tors stehen, darunter 3wc>i!l»,)
Swartta.
Sie lommt und hoch zu Nos;, Und Wlasta,
Nobromila
Begleiten sie und blase» in ihr Horn,
Libujja.
Und trefft ihr einen Man», slcllt's il,m zurück,
Te»» es ist sei», lind »immt er Loh», so gebt,
«Line Ilingsrcm gc!',t,>
Wart ihr besorgt? Libusfa.
Tctta.
Wie fehr! Tetla.
Jawohl.
Libussa
<an ihrem Hülse,,
O meine Schwester!
Und ich war fern!
Tctka.
Wie kam's?
Libussa (sich c,»si>chtt„d).
In all der Zeit,
Als ich an seinem Bette sas; und wacltte,
Na schwebte vor den Angen des Gemüts,
Hatt' ich's gehört nn», oder w»ßt' ich's sonst,
Nas Bild mir einer Blume, weiß und klein,
Mit sicbcnspalt'gcm Kelch und schmalen Blättern;
Nie gib dem Vater, sprach's, und er genest^
In feuchten Gründen, schien es, wachse sie,
Nas Tal von Budcsch mußt' ich immer denken.
Ta imhm ich Korb und Griffel und ging hin.
Ich snchte, und er starb, So lang ich lebe.
Geweiht den Tränen um den Ldlen, Gute»,
Tetla <s!e umarmend).
Jawohl, Libussa, Trauer sei und Klage
Kascha.
i Sag zwci'n.
Libussll igcrelzt).
Warum? Wen schließest du nur aus?
Kajcha.
Nie, welcher obliegt mehr, als ihn beklagen:
Zn folgen ihm in seiner harten Pflicht,
Sie fordern von Fürst Krokus' Töchtern eine
Als Herzogin für das verwaiste Land.
Libussll.
Nehmt ihr's, ich nicht!
Kascha.
So sprachen wir scholl beide.
Noch sähe gern der Vater llnuullcndet,
Was er für dieses dunkle Volk getan?
Und heißt es sein Gedächtnis hoch nicht ehren,
Fortsetzen, wenn mich schwach, was er begann?
Kascha. Libussa.
Ich nicht, ich wußte, Toch welche nimmt's?
Du lamst.
Lilnifsa.
Im Wald verirrt, nicht Wegesspur, noch FüM
Ein Gießbach wollte sich das Ansehn geben, „-,,
Als sei er fürchterlich, da kam nur i?ilfe,
!V°i Tctla tretend und ihr ins Äuge blickend,)
T'ich unser Vater, gelt! Kascha.
Laßt denn das Los cnlfchcidc»,
Libusfa.
Kaschn,
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515