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Vlanka von Kastilien. 47
Wer l,at dich gedungeu? sprich
— ',>>l>In? — Tcr »önig? ^ ?f
sch!
Cr gab dir Gold? — Sprich, ich erwürge dich'
Haro.
Uui ,^'ltes willen!
Fedrika.
Wie, dn leugnest, TchurlV'?
'.'lui de,ue,u Aul!,!', ,,''.'ioroer" dicl, geicl,olteu,
»ud du willst, daß ich deiuer falschen Zuuge
Tee >!^uig gab dic !^ >o>d! uicltt ,oahr! ^^ Sprich,
Schurle!
<Vittcnt>.>
Luis, ich bitte di.'b, aefteh' ^ Bel,uue!
Vielleicht auch mich? — Nicht wahr, Luis! —
auch mich?
Ja, ia, ich keime des Vcrruchteu Wüten,
Und Treue ihm, der Gott die Treue brach?
Ter der Natur ^-heiligt Band zern!^
Haro.
I l ^ i,,et fürchterlich, der Köuig hat niich nicht
Gedungen, um zu sehn —
Fedrilo,
Tu lüast, Verräter!
Al? im Gebet vor meines Vaters Bild
Äuf Fittiche» der Andacht meine 3eele
,'u, v ^lefahr geheinie Ahndung;
I,!> ü!>,r cnipor — da standst dn hinler mir,
Ans schwarzen Nacheplan verderblich fiunend, —
Hlllll l,i!r jich),
Wer rettet mich ans dieser höllcnqnal?
<L°ut.>
Fcdrilo.
Nicht von der Slclle! Lh' magst ans dem Nachen
^M l,i!b! des '.'ll'giu,,ds schwarzeSchreckensknnstc
Und es verniag nun Schreckliches zu schaun
Und Schreckliches zu tun! Ter Lohu sei euer!
!>la!t, mit 5.->yänen>out will ich dich martern,
A>, deiner bangen ^e,l>' unl! ich reiße,,,
Taß sich die Meuscl!,ch!eit errötend berge,
Und Teufel schaudernd rufen; Halt, geuua,! Nis dir ini blut>ieu lodec-lampf der '^ >ei,s>!!:, ^1
Verrnterifch ein einzig ^!vort entschlüpft!
Belenne, sag' ich dir! — Nimm all mein Gold,
Nimm alles! — was dn willst! — doch nur be»
kenne!
Nimm meine >?offnuug auf die Seligkeit,
hab' ich doch eineu Bimmel noch voraus
Vor dir!
Haru.
Nudrigo dc Padilla sucht' ich,
Trum kam ich.
, Schweige, giftiger Verräter!
Ner, Geist der Lüge gleißt auf deiner Zunge.
Teu blut'gen Mord in deines Herzens Abgrundt
Noch ich will diefeu Schleier rafc!, -,srreis;en,
lind vor des Lichtes alldnrchblicteud '.'lü>s
Zugleich mit deinem Leben dir entreißt!
<Ei zieht di^ Schwert,)
Haro.
Um Gottes willen, Hilfe! — Gnade! Schonung!
c^h weiß von uichls, bin schuldlos! habt (1»
Wozn dies Schluert an deiner schwachen Hüfte,
Wozu an deiner Seite diefer Nolch?
5^>n! hab' ich dich ertappt? — Bekenne, Mörder!
Kannst dn noch leugnen? — Sieh, die feige.
Blasse,
Geheimer Schuld verrät'rifcbcr Oieialnte,
Bemalt die Wange dir mit Gcisterfarbe,
Bleicht deiner frechen Lippen schwellend Not,
Nein Mund verstummt, die schwante Nechte
zittert,
Tein ganzes Wesen schreit' Ich bin ein Schurket
Hara.
Nur Furcht und Schrecken, nicht der Schuld Ve,»
wußtfein!
Und dieser Tolch?
Hllro.
Wie Ihr ihn selber tragt, trag' ich ihn auch!
Er ist des Hofmauus Zierde, nimmer Wa^fe!
Fedrito,
Tein schuldig 5^>erz, bekenne oder zittre!
Haro.
Er ist von Sinnen! Himmel! >',!>>! Hilfe!
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- II
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.2 x 15.9 cm
- Seiten
- 552
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik