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r spanischen Literatur, 289
(freilich etwas wunderlich) bekannt, und da bald
oaranf der Herzog von Mantna dort nin einen
Lehrer für seine Tochter anfragt, wird ihn,
In'dnnrdo empfohlen, und er geht nach Mantua,
Wie natürlich verlieben sich die beiden jungen
Leute unmittelbar ineinander und es kommt
bald dahin, daß ihm die Prinzessin cim,,
Brief an ihren Liebhaber diktiert, den sie ihm
abzugeben befiehlt, uud als er fragt, wer der
felust; wobei sie sich entfernt, Auf diese Art
nun ist er der Sekretär seiner selbst. Sie haben
der sie überrascht werden, Fcdnardo entflieht,
ohne erkannt zu werden, und obwohl dies der
Prinzessin Gelegenheit gibt, die Schuld auf
eiuen unbcgünstigten Liebhaber, den Prinzen
f>ingeu genommen wird, so bleibt doch der Makel
auf ihrer Ehre, uud als bald darauf der untcr-
schobcnc herzogliche Sohn Ecsarino zur Hochzeit
finden. Tiefer famt seinem vermeintlichen Vater
halten dies für eine Ausflucht, uni das gegebene
Wort zurückzunehmen, nnd fangen Krieg an,
liebten Easandra in Männcrkleidcrn nehmen teil
an den: Fcldzuge, Casaudra hat inzwischen von
dem alten Uberto herausgebracht, daß eigentlich
Mailand sei, und als die Sachen aufs äußerste
q.'tommen sind, tritt sie mit dem Geheimnisse
hervor, wo denn der Schluß sich von selbst
ergibt,
Tie Erzählung ist zugleich eine Darlegung
der Mängel des Stückes, Übrigens ist es einer
Im einzelnen tritt nichts besonders hervor,
fragt; ?pe3at« äs wnw dien? antwortet dieser
ÜI te8tiFN eontil» «i.
Tas ist nun einmal ein Lustspiel mit einer
Verwickelung im cigeutncheu Sinne d>'s Wortes,
wenngleich etwas derber Natur, Eiu Edelmann,
Lisardo, durch ciuen aufgefangenen Brief eifer-
süchtig gemacht, verläßt seine Geliebte Estela
i^id Madrid, Er kommt nach Scuilla, wo er
Angelegentlicheres zu tun hat, als sich
a»f einem öffentlichen Epaziergange in eine
Tanie Otavia zn verlieben, die auch geneigt
fcheint, ihm Gehör zu geben, als der Bruder
seiner verlassenen Geliebte» mit einem Gerichts-
diener dazn kommt nnd ihn kraft seines ge-
brochenen Ehevcrsprechcus gefangen '^chcn läßt,
Giillpaizcri lämtüche Vcllc, II. Zufällig aber ist der Auffcher der Gefängnisse
ein Bekannter Lisardos, Tiefer läßt ihn auf
sein Wort frei, Tiefe Freiheit benutzt er, n»i
sein Abenteuer zu Ende zu führen, nnd er ist
eben im galanten Gespräch mit Otavia, als ihr
eigener Bruder nnd der Madrider Bruder da^u
kommen, zwischen letzterem und Lisardo eine
Ausforderung stattfindet nnd in dein darauf
entstandenen Zwcikampfe Lisardo, wie alle
glanben, tot zu Boden fällt.
Zunächst hat sich der rächende Vruder in
dieselbe Otavia verliebt, und um ihren Bruder
zur Einwilligung geneigt zu machen, verspricht
er ihm seine eigene Schwester, die Braut des
getöteten Lisardo, Tie Sevillaner tonimen nach
Madrid, und aus Liebe zn ihrem Bruder, nnd
da ihr Geliebter denn doch tot ist, entschließt
sich Estela, der Toppelheirat sich znni Opfer zu
bringen,
Lisnrdo, der »och immer für tot gilt, ist aber
geheilt worden. Er kommt nach Madrid und
beschließt, jene Duppelheirat zu sturen, Ta
Otavia in früherer Zeit ein Verhältnis mit
Lima mit einer Vollmacht Fclicianos komme,
nm sich in seinem Namen mit Otavia trauei,
zn lassen, Otavia, als sie von den reichen Gc-
schenlcn hört, die der Indianer mit sich bringt,
zugeben, Kanin aber wieder znrecht gebracht,
findet fich ein neues Hindernis. Ein Rieardn,
gegen den eifersüchtig Lisnrdo zu Anfang des
Stückes Madrid verlassen hat, gibt vor, ein
Ehcvcrsprechen von Estcla zu haben, Er leitet
einen Prozeß ein, nnd da er sich nach Zi-uii.ru,
Indianer Moratu als Vedieuier begleuend, zu
einem falschen Zeugnis wohl zn bringe,i sein
werde, Lisardo, halb der Zittrige willcu, linib
Ricardo nnd Estela sich überzeugt hält, ist be»
reit, Zeugenschaft abzulegen, lind fo ist er denn
der t«8tißc> contra zi, der Zcnge gegen sich selbst.
Tie Sache verwirrt sich aber noch mehr, indem
hört, daß jemand da sei, der sich in seinem
Namen mit ihr vermählen wolle, voll Schreck
hineilt, um die Sache zu hintertreiben, Otavia
aus allen Kräften wobrt, ja fie verfolgt ihn
endlich bis in fein Gasthans, nachdem vurlicr die
beiden Weiber, die fich wechselseitig die Schuld
der Verwirrung zuschreiben, bis znm materiellen
Handgemenge gekommen sind, so daß man sie
lanm anoeinander bringen kann, In den,selben
Gasthofe langt auch Estela an, die mit Lijardo
entflohen ist, da man sie infolge von Ricardos
gerichtlicher Klage und Lisardos Zengenfchaft
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- II
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.2 x 15.9 cm
- Seiten
- 552
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik