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Lotus, Papyrus und Palmen. — Der Epheu. 61
Tafel 31.
I. Naturalistisch gezeichnete Lotusblume (Nymphaea Nelumbo —
Indische Seerose).
2 u. 3. Unter-Ende desSchaftes und halbgeöffnete Knospe der Papyrus-
staude, naturalistisch dargestellt. (Cyperus Papyrus L. —
Papyrus antiquorum Willd.)
4. Stilisierter Lotus tmd Papyrus von einer ägyptischen Wand-
malerei. (Owen Jones.)
5- Wedel einer Arekapalme (Areca rubra — in Asien als Baum,
sog. Pinang). Ähnliche Wedel haben die Arten Chamaedorea
und Phönix.
Blatt einer Fächer- oder Schirmpalme (Corypha australis).
Gleich gestaltete Blätter weisen die Arten Latania, Chamaerops,
Borassus u. a. auf.
6.
Der Epheu. (Tafel 32.)
Der Epheu (Hedera Helix) ist ein im Orient, in Nordafrika,
Süd- und Mitteleuropa, sowie in England heimischer, immergrüner
Kletterstrauch, der unter Umständen auch ein baumartiges Wachstum
entfaltet. Er war im Altertum dem Bacchus geheiligt. Aus Epheu-
holz wurden Becher zum Zwecke des Weinfiltrierens gefertigt Als
bacchisches Attribut umwindet der Epheu den Thyrsusstab, welchen
Bacchanten tmd Bacchantinnen bei Aufzügen und Tänzen in den
Händen schwangen. Auf antiken Gefäfsen ist der Epheu ein häufiges
Dekorationsmittel. Auch gilt er als Symbol der Freundschaft, speziell
des Schwächem zum Stärkem. — Die Blätter des Epheu sind von
der verschiedensten Form. Für gewöhnlich breit, fünflappig, treten
an den Enden junger Triebe auch langgespitzte, spiefsförmige Bil-
dungen auf; an blütentreibenden Zweigen gestalten sich die Blätter
ganzrandig, herzförmig elliptisch oder eiförmig zugespitzt. Die letzteren
Formen hat besonders die antike Kunst verwendet,
Tafel 32.
1. Naturalistischer Epheuzweig mit breitgelappten Blättern.
2. Abgeblühter Epheuzweig mit elliptisch zugespitzten Blättern.
3. Naturalistischer Epheuzweig mit spitzgelappten, der Spiefsform sich
nähernden Blättern.
4. Verzierung der um den Hals herumliegenden Partie einer griechischen
Hydria. Original in der Campanasammlung. (L'art pour tous.)
5. Obere Partie einer pilasterartigen Füllung. Antik.
6. Bruchstück der Verzierung eines römischen Säulenschaftes. Original
im Museum des Vatikan in Rom.
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur