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Säulenfafse. — Säulenschäfte. 221
Die Fufsbildung der Pfeiler und Wandpfeiler oder Pilaster pflegt
derjenigen der Säulen entsprechend zu sein, so dass von einer spe-
ziellen Behandlung dieses Kapitels Abstand genommen werden kann.
Tafel 123.
1. Römisch - attische Basis im kapitolinischen Museum in Rom.
(De Vico.)
2. Römische Basis vom Konkordiatempel in Rom. (De Vico.)
3. Römische Basis vom Baptisterium des Konstantin in Rom.
(Vorbilder für Fabr. und Handw.)
Tafel 124.
1. Ägyptische Basis vom Tempel Thutmes' III. zuKamac. (Raguenet.)
2. Chinesische Basis. (Raguenet.)
3. Romanische Doppelbasis von der Kirche in Schwarzach.
4—6. Verschiedene mittelalterliche Säulenfüfse.
7. Romanischer Säulenfufs.
8. Romanische Basis aus der Kirche St. Remy zu Reims. (Raguenet.)
g. Romanische Basis aus dem Cisterzienserkloster zu Maulbronn.
I o. Romanische Basis aus der Abtei „des Dames" zu Caen. (Raguenet.)
11. Gotische Basis von der Kirche zu Brou-Asn. (Raguenet.)
S ä u l e n s c h ä f t e . (Tafel 125 —126)
Der natürlichste, einfachste und wohl auch schönste Schmuck
der Säule ist die Kannel ierung, über welche die Antike auch ge-
wöhnlich nicht hinausgeht. Wo es geschieht, überkleidet sie den
Stamm in naturalistischer Weise mit Pflanzenranken (Taf. 125. i).
Im byzantinischen, romanischen und nordischen Stil finden wir
häufig den Schaft mit geometr ischen Netzen umsponnen und
entsprechend omamental verziert. (Taf. 135. Fig. 2—3.) Die Gotik
lässt ihre schlanken Schäfte mit Vorliebe glatt.
Der Renaissance genügt speziell in den kleineren Architekturen
der Altäre, Grabmonumente etc. der einfache Kannelurenschmuck
nicht. Der Drang, die Säule ebenbürtig reich den übrigen Architektur-
teilen gegenüber zu schmücken, macht sein Recht geltend. Die Säule
wird auf Postamente gesetzt; ihr Schaft wird gegliedert , indem der-
selbe durch rundumlaufende Profilierungen in einzelne Teile (gewöhn-
lich 2, von denen der untere etwa ein, der obere zwei Drittel der
Höhe erhält) zerlegt wird. Der untere Teil wird mit aufgehängten
Guirlanden, Wappen, Trophäen, Kartuschen etc. verziert; der obere
Teil wird kanneliert oder mit stilisiertem aufsteigendem Pflanzen-
ornament geschmückt (Taf. 125. 4); ebenso finden sich unter dem
Kapital Gehänge von Früchten oder Draperien.
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur