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Der Wandleuchter. — Hangelarapen und Laternen. 407
6—7. Wandschilder, zu 4 und 5 gehörig.
8. Moderner Wandleuchter von Ihne und Stegmüller in Berlin.
(Gewerbehalle.)
9. Moderner Wandleuchter in Schmiedeisen.
Hängelampen und Laternen. (Tafel 218.)
Sowohl die Gefahr des Umgeworfenwerdens beim stehenden
Leuchter, als auch ästhetische Gründe haben frühzeitig zur Bildung
der Hängelampe geführt. Neben den kleinen Bronzelampen, die
gleichzeitig zum Stehen und Hängen dienten, bildet die Antike schon
fufslose, nur zum Aufgehängtwerden bestimmte Lampen oder Ampeln.
Die letztere Form ist heute noch im Orient (vergl. Taf. 187. 13)
gebräuchlich und bei uns im christlichen und israelitischen Kultus.
Die Einführung des Petroleums, des Gases und des elektrischen Lichtes
haben der Neuzeit reichlich Gelegenheit geboten, die Hängelampe
künstlerisch durchzubilden. Insbesondere sind es die kugeligen Hüllen
aus mattem Glas, die dieser Form eine hübsche Durchbildung ge-
statten (Taf. 218. 4. 5.6). Kastenartige, offene oder mit Glasscheiben
geschlossene Kerzen- und Lampengehäuse heifsen Laternen. Während
unsere modernen Gaslaternen für die Beleuchtung im Freien gewöhn-
lich eines eigentlichen künstlerischen Schmuckes entbehren, sind zur
Zeit des Mittelalters und der Renaissance formvollendete Gegenstände
dieser Art geschaffen worden. In erster Reihe ist das bildsame
Schmiedeisen für Laternen ein passendes Herstellungsmaterial (Taf. 218.
2 u. 3). Selbstredend müssen die geschlossenen Laternen behufs der
Reinigung u. s. w. zum Öffnen eingerichtet sein.
Tafel 218.
1. Alte maurische Hängelampe aus Eisen. Vereinigte Sammlungen
in Karlsruhe.
2. Offene, mittelalterliche Laterne aus Schmiedeisen, für mehrere
Kerzen bestimmt. Deutsche Arbeit. (Formenschatz.)
3. Treppenlaterne aus dem Hotel Voguö in Dijon. Französische
Renaissance. 17. Jahrhundert. (L'art pour tous.)
4. Elektrische Glühlichtlampe, entworfen von Ciseleur Peter in
Efslingen. (Gewerbehalle.)
5—6. Moderne Hängelampen von Architekt Schütz in Berlin. (Ge-
werbehalle.)
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur