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542 Allhänger. — Ohrgehänge.
14. Renaissance-.Anhänger in Form eines Monogramines. Eut
wurf von Hans Holbein.
15—16. Renaisance-Anhänger nach Hans Holbein. (Formenschatz.)
17 Renaissance-Anhänger aus einem Werke der Bibliothek zu
Gotha. (Luthmer.)
18. Renaissance-Anhänger aus dem 17. Jahrhundert, gefafste
Silbermünze.
19. Renaissance-Anhänger. Entwurf von Julius Bernic. (Luthmer.)
20. Moderner Anhänger von G. A. Scheid in Wien. (Blätter
für Kunstgewerbe.)
21—23. Moderne Anhänger von Franz Brochier in München. (Zeit-
schrift des Kunstgewerbevereins.)
24. Moderner Anhänger von L. Beschor in Hanau. (Gewerbehalle.)
25 Moderner Anhänger. Französisch.
Ohrgehänge. (Tafel 279.)
Die Sitte, Ohrgehänge als Schmuck zu tragen, scheint alt-
orientalischen Ursprunges und über Kleinasien in die Kulturländer
des Westens eingedrungen zu sein. Sie ist von altersher bei den
Arabern, in Spanien, auf Sizilien heimisch. Bei den alten Germanen
und Galliern schmückten sich beide Geschlechter mit Ohrgehängen.
Da das Tragen der Ohrgehänge ein Durchbohren der Ohrläppchen
oder ein Anbinden an die Ohrmuschel voraussetzt, was beides wenig
Ästhetisches hat, so ist dasselbe zurückgegangen und vereinzelt. Im
allgemeinen handelt es sich um zwei Formen, um die Ohrringe
und um die eigentlichen Ohranhänger. Die Ringe sind entweder
nicht ganz geschlossen (Fig. I, 3, 9 und 10) oder sie haben eine
Schliefsvorrichtung der einen oder anderen Art (Fig 7, 14, 20, 21
und 31). Die Ohranhänger endigen gewöhnlich in einem draht-
förmigen Bügel zum Einhaken (Fig. 6, 15, 16, 26, 27, 29 und 30).
Da diese Gegenstände nicht schwer sein dürfen, sind sie meist
zierlich, von bescheidenen Dimensionen, aus edlen Metallen, und in
Blech und Filigranarbeit hergestellt. Als Anhänger tragen sie den
Charakter der freien Endigungen, häufig aus verschiedenen beweg-
lichen Gliedern bestehenu Die mustergültigsten Beispiele liefern die
Antike und der Orient.
Tafel 279.
1—3. Ägyptische Olirgehänge. (Racinet.)
4—12. Etruskische Ohrgehänge. Louvre, Paris. (Racinet.)
13. Griechisches Ohrgehänge in Form einer Sirene; Gold. Ge-
funden auf Ithaka.
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur