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seinen Feinden — deren er nicht wenige hatte — bis endlich der geeignete Zeitpunkt kam,
wo er festen Fuß in Siebenbürgen faßte, was er wollte, durchführte und das Land dein
König Ferdinand übergeben konnte. Jsabella verließ mit ihrem kleinen Sohne Sieben-
bürgen. Als sie am Meszesberge die Grenze erreicht hatte, blieb sie stehen, blickte
noch einmal auf das schöne Land zurück und schnitt die drei Buchstaben in eine Linde:
»3. k'. 1." ,3ic lala tulere" oder „So fügte es das Geschick."
Als Suleyman von dem Geschehenen unterrichtet wurde, sandte er ein Heer gegen
Siebenbürgen und die Gegenden au der Theiß. Frater Georg — jetzt bereits von Ferdinands
Gnaden Cardinal-Erzbischof von Gran — versuchte der türkischen Übermacht mit List
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Namensuntcrschrift Georg Szondys.
beizukommen, indem er nicht ohne Erfolg den türkischen Heerführer glauben machen
wollte, daß nicht er, Martinuzzi, sondern die Anhänger Jsabellas zu Ferdinand über-
gegangen wären, während er dem Sultan treu geblieben sei; er werde schon allein mit den
Deutschen fertig werden. Aber seine Liebäugelei mit den Türken erregte den Verdacht
Namensunterschrift Stefan Dobös.
Castaldos, des spanischen Heerführers Ferdinands; dieser witterte Verrath und der
Cardinal wurde von italienischen und spanischen Osfieieren in seinem eigenen Castell zu
Alviuez (in Siebenbürgen) ermordet (am 17. December 1551).
Nach dem Tode Fraters Georg brach der Krieg zwischen Ferdinand und der Pforte
offen aus. Die Paschas Achmed und Mehemet nahmen Temesvär ein (am 30. Juli 1552),
welches Stefan Lofonczy länger als einen Monat tapfer vertheidigte, aber endlich, durch
die fremde Besatzung und die Bürgerschaft gezwungen, mittelst Capitnlation übergab.
Der Türke brach jedoch die Bedingungen und Losouezy fiel mit seinen Genossen im freien
Felde vor der Stadt, nachdem er noch den Bruch des gegebenen Wortes an den
Türken blutig gerächt hatte. Unterdessen machte der Pascha von Ofen in den Comitaten
Honth und Neogräd Eroberungen, fast ohne auf Widerstand zu treffen. Nur in der kleinen
Beste Dregely widersetzte sich Georg Szondy, der Verwalter des Primas. Auf die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Übersichtsband, Ungarn (1)
- Band
- 5
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.41 x 22.5 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch