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unter dem Hute und kann sich zeitlebens vvin „Fürfleck" nicht trenne», die Miihl-
viertlerin aber liebt die grellen Farben an den Kleidungsstvfsen. Im Gebirge sehen »vir
noch häufig, bei den Jäger« durchwegs, die lederne Kniehose und grüne oder weiße Woll-
strümpfe, welche die nackten Knie hervortreten lassen, nnd dazu den grünen Jägerhut
mit Gemsbart nnd Schildhahnsederu. Au de» Füßen starke „Scheankenschnhe", eiueu
gewaltige« Bergstock in der Hand, steigen sie sicheren Schrittes in den „Schlag" und in
die schrosseu „Mänern" nnd grüßen Berg und Thal mit herzhaften „Juchzer" und „Jodler".
Von der Wiege bis zum Grabe habeu Brauch und Herkommen, Sitte und Mythe
bei allen Völkern das Menschenleben mit einem Kranze von mehr oder minder sinnigen,
oft aber tiefgefühlten und
hochbedeutsameu Zügen
nmflochteu. Hier soll je-
doch «uraus solche, welche
das Leben des oberöster-
reichischen Volkes beson-
ders charakterisiren, hin-
gewiesen werden.
Ist in einem Hause
„der Oseu zerbrochen"
oder hat die Hebamme
„aus einem nahen Brun-
nen, Bache oder Flusse
eiu Kind herausgezogen"
nnd in das Hans ge-
bracht, so wird vorAllem
der Hausvater, salls derselbe abwesend sein sollte, vou der wahrscheinlich nicht unerwarteten
Vermehrung seines Hauspersvnales benachrichtigt. Ist der Vater etwa ein Holzarbeiter
im Salzkammergnte nnd bringt man ihm die Nachricht hinaus in die „Holzstnbe", daß
sein Weib „nach Rom gereist sei", so wird ihm von seinen Mitarbeitern „ausgeläutet",
das heißt sie greifen nach allen mögliche» uud unmöglichen Gegenständen, mit denen sich
Lärm machen läßt, nach alten Pfannen, Hafendeckeln, Blechtöpfen, Glocken, Pfeifen n.s.w.,
um sie als Läut- uud Musikinstrumente zu benutzen und den Glücklichen eine Strecke ans
dem Heimwege mit infernalischer Musik zu begleiten. Das neugeborne Kind wird hier
und da (Weyer) unter den Ofen gelegt. Der Vater hebt es auf und nimmt es in die
Arme, worauf es das erste Bad erhält. In dasselbe wird dem Kinde ein Rosenkranz
gelegt, damit es dereinst gerne bete; ein Ei (im Dialect „La"), damit es keine Aiße
Sensenschmiedleute aus dem oberen Kremsthale (um 1830).
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Oberösterreich und Salzburg, Band 6
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Oberösterreich und Salzburg
- Band
- 6
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.03 x 24.86 cm
- Seiten
- 650
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch