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Gegend coneentrirt, Nyiregyhäza und Kis-Värda, machen in dieser Hinsicht eine Ausnahme,
während in neuerer Zeit die Fabriksindnstrie einen lebhafteren Aufschwung nimmt.
Die Hausindustrie war vor Jahrzehnten noch sehr ansehnlich. Der Hanfbau stand
in Blüte und die Frauen der Nyir spannen und webten eigenhändig das Weißzeug für
Haushalt und Kleidung, ja sie brachten es sogar bis zum Handel damit. Auch jetzt wird
zwar noch Hanf gebaut, doch in immer beschränkterem Ausmaß, und jene starke Haus-
leiuwaud, die eiu Menschenalter überdauerte, weiß heutzutage mir noch hier und da Eine
Hauptplatz in Nyiregyhäza.
zu spinnen und zu weben. In erfreulicher Blüte steht dagegen anch jetzt die Korbflechtern,
die in einigen Strichen der Nylrgegend einem Theil der Bevölkerung zui^ wichtigen
Einnahmequelle wird.
Eine reiche Einnahmequelle war in früherer Zeit anch der Birkenwald. Der Birke
wurde der Saft abgezapft und daraus Birkeuöl, Birkenbalsam bereitet; aus ihren Zweigen
machte man Besen, aus dem Holz Reifen, Rechen, verschiedenes Haus- und Wirthschafts-
geräth, Werkzeuge, was Alles weithin auf die Märkte des Alföld kam. Mit den Birken-
waldungen aber ist auch diese Geldquelle großeutheils versiegt.
Das Volk der Nylrgegeud unterscheidet sich in seinen Gebräuchen nicht sonderlich
von den übrigen Magyaren des Alföld; nur sind diese Gebräuche hier, zumal in den von
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (2), Band 9
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (2)
- Band
- 9
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.56 x 21.98 cm
- Seiten
- 682
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch