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war, das sich gegen die Patrizier, besonders in Veglia, Zara, Sebenico, Lesina, Spalato
und Eattarv erhoben hatte. Die Türken besetzten unterdessen, ohne sich an den Waffen-
stillstand zu kehreu, Nncak, Sign, Vir (1513) uud Knin (1514), so daß Klissa uud Poljiza,
um nicht dein gleichen Schicksal zu verfallen, sich (1515) zur Entrichtung eiues Tributs
verpflichten mußten. Wohl erlangte Venedig (1516) eine Verlängerung der Waffenruhe,
doch hielten die Osmauen die Bestimmungen derselben nicht, und immer neue Horden
brachen in das Land ein. Der König von Ungarn beanspruchte, um Klissa zu halten, die
Geldsumme, welche Venedig ihm für die Vertheidigung dieser Festung versprochen hatte,
nnd der Bauus machte vergeblich die größte» Anstrengungen, um das Fort bei Seardona
der Herrschaft des Halbmondes wieder zu entreißen; darauf wollten sich diese Stadt und
Klissa unter den Schutz Venedigs stellen, aber dieses, welches damals durch die Vorgänge
Münzen der Städte Zara, Sebenico, Spalato, Ragnsa, Cattaro und Tran.
in Cypern in Anspruch genommen war, konnte die Unterwerfung nicht annehmen, was
znr Folge hatte, daß die Raubzüge der Türken immer hänsiger und grausamer wurden.
Rogosnizza und Capocesto wurden eingeäschert, und es gab überhaupt keine Stadt, bis zu
dereu Mauern die wilden Horden nicht gedrungen wären. Venedig wurde endlich durch
die Bitten der verzweifelten Dalmatiner bewogen, sie mit Waffen und Munition zu
versehen, dagegen blieben seine Vorstellungen in Constantinopel ohne Erfolg, indem
Soliman II., der gerade den Thron bestiegen hatte nnd zu einem Znge gegen Ungarn
rüstete, für die Königin der Lagunen (1521) nur Worte uud wieder Worte hatte, die das
Schlimmste in Aussicht stellten. In der That rückte der Pascha von Bosna während der
Expedition gegen Ungaru auf Knin los (1522), dessen Fort schließlich von den Einwohnern,
nachdem sie mehrere Angriffe abgeschlagen, übergeben werden mnßte. Die Nachricht von
dieser Kapitulation verbreitete panischen Schrecken uuter der Bevölkerung von Scardona,
welche sogleich die Heimat verließ und sich uach Sebenico flüchtete; nur Klissa vermochte,
von 300 heldenmüthigeu Vertheidigern gehalten, alle Angriffe zurückzuweisen (1522).
Küstenland und Dalmatien. 7
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Dalmatien, Band 11
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Dalmatien
- Band
- 11
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.54 x 21.83 cm
- Seiten
- 370
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch