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befindet sich von ihm nnr ein Genrebild ans jüngeren Jahren, „Die Rekruten", das an
innerem Werth jenem wohl nicht nahekommt, aber doch einen Meisterzug psychologischer
Malerei ausweist. Dies ist die episodische Figur eines buckligen Knirpses, abseits von den
strammwüchsigen Rekruten; sein stechender Blick erzählt genau seinen ganzen Schmerz
über das „Glück", daß er nicht Soldat werden wird. Mnnkäcsy ist zwischen seinen größeren
Schöpfungen gelegentlich gerne zu seinem Ausgangspunkt, dem Sittenbild, zurückgekehrt.
Er liebt es, die in der Heimat gesammelten Motive zu bearbeiten, wie etwa im „Heldeu
Karl Brocky: Ruhende Psyche.
des Dorfes", den „Nachtschwärmern" und anderen vorzüglichen Bildern, aus Grund deren
man aber doch nicht sagen kann, daß er ganz glücklich in der Darstellung des magyarischen
Volkstypus gewesen sei. Seine Richtung und Manier ist begreiflicherweise von Vielen im
Lande nachgeahmt worden, aber Niemand hat ihn erreicht, was wiederum keiner Erläute-
rung bedars.
Selbständige treffliche Werke dieser Gattung hat der auch im Pariser Salon
heimische Ludwig Ebner geliefert, der sich die von Pettenkofen sozusagen entdeckte
Szolnoker Theißgegeud zum Schauplatz seiuer Studie» aus dem Volksleben gewählt hat
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (3), Band 12
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (3)
- Band
- 12
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1893
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.49 x 21.91 cm
- Seiten
- 626
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch