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dafür müssen diese am Dreikönigstag bei dem „Starktrinken" (damit die Leibeskraft der
Burschen gedeihe) die Zeche zahlen.
Das „Neujahransingen", einst allgemein im Gebrauch, ist in neuerer Zeit immer
mehr außer Übung gekommen, da es die alte Naivetät einbüßte und von berechnenden
erwerbsbegierigen Leuten ebenso wie nun das städtische Neujahrwünschen zur Ausbeuwng
der Gutherzigkeit und Freigebigkeit allzusehr mißbraucht wurde. Ähnliches gilt auch von
Dreistöckiges Bauernhaus in Neuschloß bei Leipa.
dem „Dreikönigssingen", das sonst am Dreikönigstag besonders in den Mittelstädten im
Schwünge war. Dieser ist der letzte Festtag im Weihnachtsfestkreis und seine Vornacht
die letzte der sogenannten „Unter-" und Loosuächte. Als Schluß und Ende der geheimniß-
reichen zanbervollenZeit wurde sie von altersher besonders dazu benützt, nochmals Leib und
Leben, Haus und Habe kräftig zu segnen und gegen die Macht der Geister für längere
Dauer zu schirmen. Stuben und Ställe, Hof und Hag werden mit geweihtem Wasser
besprengt, die Kammerthüren mit Weihkreide bezeichnet, um die Geister davor zu bannen,
insbesondere auch die Bettstellen mit dem magischen fünfzackigen Stern, dem sogenannten
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (1), Band 14
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Böhmen (1)
- Band
- 14
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1894
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.78 x 21.93 cm
- Seiten
- 634
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch