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daß es mit deutschen Colonisten bevölkert werden mußte. Szent-Kereßt hieß einst
Pel i-Föld und gehörte erst den Johannitern, dann den Panlinern. Die Trümmer eines
Paulinerklosters findet man noch in Szent-Lelek, einer in malerischem Thalkessel gelegene»
Ortschaft. Die Ortschaft Nana wurde durch König Geza II. dem Graner Kapitel verliehen.
Zwischen den slovakischen Dörfchen Keßtölez und Csev dehnt sich das sogenannte
Tatärszal läs (Tatarenherberge) hin, wo 1242 die Tataren die zur Belagerung von
Gran erforderlichen Maschinen gebaut haben sollen. Die Magyaren wurden damals
ausgerottet und an ihrer Stelle erschienen dann Slovaken.
Nahe dem Donau-User, in der Gemarkung von Pi l is-Maröth, stehen sieben große
Eichen, welche das Volk die Dobozi-Bäume nennt. Nach der im Volke lebenden
Überlieferung ist dies die Stelle, wo das Pferd Michael Dobozi's zusammenstürzte, als
er, sein Weib neben sich im Sattel, dieses durch verzweifelte Flucht den türkischen Verfolgern
entreißen wollte. Als das Roß nicht weiter konnte, standen sie ohne Möglichkeit der Rettung
da und Dobozi stieß den Stahl in die Brust seines Weibes, worauf er sich gegen die
Türken wandte und im ungleichen Kampfe den Heldentod fand. Manche Sage und Legende
dieser Art hat der Volksmund in Gran und Umgebung lebendig erhalten.
Rathhaus zu Grau und das kleine Stadtsiegcl vom Jahre 1389.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (4), Band 16
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (4)
- Band
- 16
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.18 x 21.71 cm
- Seiten
- 616
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch