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Trotz des bunten Durcheinanders ver-
schiedenster Volksstämme verleiht doch gerade dieser
im Vorstehenden geschilderte Zweig der häuslichen
Beschäftigung, der Anbau und die Verarbeitung von
Flachs und Hanf, der Bukowina ein derart einheit-
liches Gepräge, wie es wohl selten anders wo zu
finden ist. Aus jedem Hofraume tönt uns der Schlag
der Breche entgegen, da wird gehechelt und gesponnen,
in der Hütte surrt das Schifflein am Webstuhl emsig
hin nnd her; auf Hutweide und Bachesrain tummeln
sich geschäftig hochgeschürzte Weiber und Mädchen, ihrer
Hände Fleiß, das gefertigte Linnen zu begießen und den
bleichenden Strahlen der Sonne auszusetzen.
Vielfach verbreitet ist bei dem weiblichen
Theile der bäuerlichen Bevölkerung die Kunst
des Stickens, vornehmlich wird sie aber bei
den beiden Hauptstämmen des Landes, den
Rumänen und Rntheneu, gepflegt, deren
Tracht hiefür eine reichliche Bethätigung bietet.
An und für sich ist diese Tracht die
denkbar einfachste: ein langes, bis über die
Kniee reichendes Hemd und darüber ein nm
die Hüften geschlagenes, viereckiges Tuch, die
bereits erwähnte cätrintü oder
kvrbotka, welche mit zwei
mehrfach umschlungenen Gür-
teln aus Wolle festgehalten Erzeugnisse der häuslichen Textil-Jndustrie.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bukowina, Band 20
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Bukowina
- Band
- 20
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.14 x 21.77 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch