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dem Apostel Johannes nach Kleinasien, und hielt sich zu Ephcsus
auf. Sie erreichte nach der Meinung einiger ältern Schriftsteller ein
Alter von 63 Jahren, und blieb bis zum Tode das glänzendste
Beispiel der herrlichsten Tugend.
Es sind nach und nach in der katholischen Kirche zur Vereh-
rung der heiligen Gottes-Mutter nachfolgende Festtage eingeführt
worden:
1. Mar ia Lichtmeß. Am vierzigsten Tage nach seiner Ge-
burt wurde Jesus — nach dem Gebrauche der Juden — in den
Tempel nach Jerusalem gebracht, und da geopfert. Zum Andenken
an diese Begebenheit, und an das, was Merkwürdiges bei derselben
vorgegangen ist, wurde schon im Jahre 542 von dem Kaiser Iu-
stinian ein Festtag im ganzen römischen Reiche angeordnet, und spä-
ter von den Päbsten bcstättiget. — Dieses Fest wurde auf den 2ten
Hornung, also auf den vierzigsten Tag nach dem Geburtsfeste Jesu
festgesetzt, und zugleich auch einem heidnischen Feste entgegengestellt.
Der Pabst Sergius hat im Jahre 690 das Weihen und Brennen
der Kerzen bei dem Gottesdienste (welcher in den ältesten Zeiten mit
Einem Worte „Messe" genannt wurde), an diesem Tage verordnet.
Daher ist der Name Lichtmesse entstanden. Dieses Fest heißt auch:
„das Fest der Darstellung Jesu im Tempel," — „das
Fest der Opferung/- — und „das Fest der Reinigung
Mariens."
Die Aeltern sollen an diesem Tage jedesmal auf ein Neues ihre
Kinder Gott aufopfern, und die Kinder sollen es ernstlich bedenken,
daß sie Gott geopfert seyen, und sich daher nie der Sünde hingeben
dürfen. — Alle Christen sollen beherzigen, daß Jesus das wahre
Licht der Welt ist, und daß nur der, der nach der Lehre Jesu lebt,
und seine Tugend vor dem Menschen leuchten läßt, im wahren Lichte
wandelt.
2. Das Fest Maria Verkündigung, oder der Empfang-
»iß Jesu, wurde schon im Jahre 691 von der Kirchenversammlung
zu Constantinopel in die Fasten auf den 25. März gesetzt. An die-
sem Tage soll der Christ sich freuen über den Segen, welcher der
Menschheit dadurch geworden ist, daß der Sohn des Allerhöchsten
zur Erlösung der Menschheit Mensch geworden ist. — Die tugend-
hafte Maria in Nazareth wurde seine Mutter, — ein Böthe aus
dem Himmel kündigte es ihr an.
3. Das Fest der Heimsuchung Maria wurde im Jahre
1389 angeordnet, und auf den 2. Juli festgesetzt. Die Veranlas-
sung dazu gaben die Zwiespaltc, welche in der katholischen Kirche
damals herrschten, und die große Gefahr, welche von den Türken
den christlichen Ländern drohte. — Dieser Tag erinnert uns an den
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen