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Am 25. Jänner und 30. Juni. ' 145
Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und dessen Ge-
sandten Jesum Christum, und bekeyne viele Juden und Heiden zum
Christenthume, worunter der Rathsherr Dionysius (Areopaglta) der
berühmteste war. Bon Athen kam er nach Corinth, wo er sich
18 Monate aufhielt, und eine ansehnliche Christengemeinde stiftete.
Und nun reiscte er über Ephcsus wieder nach Jerusalem. Auf der
Rückreise von Jerusalem nach Ephesus besuchte er die neugestiftctcn
Gemeinden, stärkte und befestigte sie im Glauben, und begoß, so
zu sagen, die jungen Pflanzen mit sorgfaltiger Vaterhand. Zu
Ephesus stiftete er während seines dreijährigen Aufenthaltes eine zahl-
reiche christliche Gemeinde. Es geschahen durch ihn große Wunder,
und sogar auch durch Sacktücher und Kleider, die er am Leibe ge-
tragen hatte. In dieser Stadt wurde die heidnische Göttin Diana
verehrt. Es stand ein prächtiger Tempel zu Ehren derselben da,
und es wurde denen, die dahin kamen, sie zu verehren, kleine Ab-
bildungen dieses Tempels von Gold, Silber und Erz verkauft, wo-
von die, welche sie machten und verkauften, großen Gewinn zogen.
Icmehr das Christenthum wuchs, desto mehr nahm die Verehrung
der Diana ab, und der Verkauf dieser Bilder wurde täglich minder.
Darüber erregte ein Goldarbeiter, Demetrius, einen Aufruhr in der
Stadt gegen die Christen, und Paulus mußte die Stadt verlassen.
Er durchreisete nun wieder verschiedene Ortschaften und Städte, ver-
kündigte überall das Evangelium, kehrte in den christlichen Gemein-
den vor, was nothwendig war, und brachte endlich das Almosen den
armen Christen nach Jerusalem, welches er in Mazedonien für sie
gesammelt hatte.
Er war kaum siebzehn Tage in Jerusalem, als einige Juden
aus Asien einen Aufruhr gegen ihn erregten, weil er einen Heiden,
Trophymus mit Namen, in den Tempel geführt, und dadurch den
Tempel entehrt haben solle. In diesem Aufruhr würde er getödtet
worden seyn, wenn nicht der Kriegsoberste Lysias mit der römischen
Wache herbeigeeilet, und den Aufruhr gestillet hätte. Lysias ließ den
Paulus zum Volke sprechen; allein sobald dieser sagte: daß ihn
Gott unter die Heiden gesandt habe, erneuerte sich die Wuth der
versammelten Juden. Der Oberste ließ den Apostel in das Lager
führen, und befahl, daß man ihn geißeln solle. Als aber Paulus
sich als einen römischen Bürger erklärte, erschrack Lysias, ließ ihn
sogleich losbinden, und auf die Burg Antonia bringen. Mehr als
40 Männer von den Juden hatten sich verschworen, nichts zu essen
und nichts zu trinken, bis sie den Paulus gctödtct haben würden.
Dieses Vorhaben wollten sie ausführen, wenn derselbe am folgenden
Tage auf Veranlassung des jüdischen hohen Rathes aus der Burg
Antonia in das Rathszimmer herunter geführt würde. Allein ein
Erster Band, 1l)
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen