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172 Der heilige Apollmaris, Bischof zu Ravenna.
als Bischof der Kirche zu Ephesus vorgestanden, von da
nach Rom geführt, und dort des christlichen Glaubens wegen gestei:
nigt worden seyn. — Sein Leichnam wurde in Rom begraben, aber
in spatern Zeiten nach Ephesus übersetzt. —
Philemon und seine Gemahlin Appia werden in der katholischen
Kirche ebenfalls als Märtyrer verehrt. Sie sollen zu Kolossen auf
Befehl des Stadtpsiegers Artoklis ergriffen, und nach vielen Miß:
Handlungen endlich gcstciniget worden seyn. Die Gedächtnißfeier
derselben wird am 22. November begangen.
Dem Christenthume haben wir es zu verdanken, baß der harte
Sklavenstand seit vielen Jahrhunderten bereits unter allen gebildeten
Wölkern ganz abgeschafft ist. Dank sey unserm Heilande Jesus
Christus auch für diese Wohlthat, ohne welche itzt noch ich und
du das harte Sklavenjoch schleppen müßten.
des heiligen Petrus, und Bischof zu Ravenna.
(Am 23. Juli.)
Der heilige Apollinaris war nach der übereinstimmenden Mei-
nung der alten Kirchengeschichtschreiber und Marterbücher ein Schüler
des Apostels Petrus, mit welchem er von Antiochien nach Rom kam.
Er unterstützte diesen Apostel in der Verbreitung des Evangeliums
mit so angestrengtem Eifer, daß er sich das größte Vertrauen des-
selben erwarb. Petrus wollte ihm deßwegen einen eigenen Wirkungs-
kreis im Weinberge des Herrn anweisen. Er weihte ihn zum Bi-
schöfe, und schickte ihn nach Ravenna, einer damals sehr berühmten,
und auch heut zu Tage noch ansehnlichen Stadt in der italienischen
Landschaft Romagna, am venetianischen Meerbusen gelegen, damit
er da, und in der umliegenden Gegend das Evangelium Jesu Christi
Verkünde. Mit großer Freude, und mit der unwiderstehlichen Be-
gierde, für das Reich Gottes recht viel zu arbeiten und zu leiden,
nahm er diese Sendung auf sich, begleitet von den heißesten Segens-
wünschen des Apostels und der römischen Christengemeinde.
In Ravenna waren finstere Abgötterei und alle Arten der La-
ster herrschend. Allein Apollinarius vertraute fest darauf, daß gött-
licher Beistand ihn unterstützen, und Wahrheit und Tugend mitten
in den dichtesten Finsternissen der Unwissenheit und des Irrthums,
unter Menschen, welche den Ausschweifungen thierischer Sinnlichkeit
sich ganz hingegeben hatten, Eingang verschaffen werde. Sein Ver-
trauen wurde nicht zu Schanden. Noch bevor er in die große vold
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen