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174 Der heilige Apollinaris Bischof ui
Gott der Christen, den Apollinarib verkündet.- Der
mit seiner gangen Familie glaubte, und wurde gttautt.
Wie weise und gnädig leiret dic göttliche Vorfthiu^g Alles, selbst
Schmerzen und ^ranrheiren, zum ,,^!e deo ^enst!,^>! — Jede
Krankheit, soll den Menftnen, inde:n sie sein Liebsteo, dac, Leben, an-
greift, aunnertsam «nachen auf Gott, den Url'eder, und Ell,alter des
Lebens; sie soll i!>» aus der Zerstreuung zurüc'^icDen, indem sie il,n
in eine Lage versetzt, in welcher die Stimme Gottes, .und des Ge-
wissens vernehmlicher, alb im Gewirre der irdischen Geschäfte,, und
der sinnlichen Auc'schweiflüiqen «den kann.
Apollinaris hielt sich jei't in dem Hause des Kriegsobersten in
der Stadt Ravenna auf, und nun fing auch in dieser Sradt die
freundliche Sonne des Christeülhumc', .Ub ein 5!,cht in der Finsterniß,
zu scheinen nn. Täglich kamen L>i:te ^> i!,m, welche d,e ^el,re des
Evangeliums hörten, an Jesum Christum glaubten, und getauft wur-
den. Seine Wohnung war zugleich auch der Dtt, in welchem der
gemeinschaftliche christliche Gottesdienst taglich verrichtet wurde. Er-
setzte seine Bcmülning in Verkündigung dc5 Evangeluimö durch meh^
rere Jahre mit der größten Anstrengung fort, und die .!,al,l der Be-
kcnner Jesu vermehrte sich so, daß er es nothwendig fand, sich Ge-
hilfen seiner apostolischen Ardeiten auszuwählen. Er weihte den Ad-
herctus und Calocerus zu Priestern, und bestimmte den Marzianuü
und Leokadius zu Diakonen.
Iemehr das göttliche Licht in Rauenna sich ausbreitece, desto
mehr wurden die heidnischen Götzendiener erbittert. Sie klagten den
Apollinaris bei dem Stadtrichter Saturnin an, daß er durä) die
Verbreitung einer neuen Religion die Verehrung des großen Gottes
Jupiter vernichte. (5r würde vor das G^ichl gestellt. Da erklärte
er freimüthig, daß er ein Christ scn, und keinen Gott Jupiter kenne.
Die anwesenden Götzenpriester erwiederten ihm: .,^(omm', und siehe
den herrlichen ^cmpel und das Bild des großen Jupiters." Der
heilige Uann wurde nun ;u diesem ^.'mpel, der wie jener zu Rom,
das Kapitoüum gcnanni wurde, gefühlt. Die Götzcnpricster erwar-
teten, daß dic große Pracht des Tempels ihn zur Verehrung des
Iieidniscben Göocn dewegen werde. Allein, wer einmal vom himm-
lischen Lichte erleuchtet ist, dessen Auge lästt sich von keinem Erden-
glänze mehr blenden. Apollinaris, als er die ungeheuren Schafte
des Tempels erblickte, sprach: „Diese großen Reichthümer waren wohl
besser an die Armen verwendet worden, als daß sie bei einem leblo-
sen und nichtigen Götzen aufgehäuft sind.- Diese Rede versetzte die
Götzcnpriester nicht weniger, als das anwesende heidnische Volk in
die größte Wuth. Apollinaris wurde ergriffen, unter den grausam-
sten Mißhandlungen und Schlagen zur Stadt hinausgcschlcppt, und
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen