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192 Der heilige Clemens, Papst und 3
von der Einrichtung, die er getroffen hat. Die unerforschlichen Tiefeil
und die gehcimnißvolle Waltung in der Unterwelt richten sich nach
seiner Fügung. Die Meeresfluthen durchbrechen nicht die Gränzen,
die er ihnen gesetzt hat; sie gehorsamen seinem Besehle: Bis Hieher
sollst du kommen, und weiter nicht!" Das Weltmeer, welches von
Menschen noch nicht durchschifft wurde, und die Länder, die hinter
demselben sind, werden geordnet nach dem Befehle des Herrn. Die
Jahreszeiten, der Frühling, der Sommer, der Herbst und der Winter
folgen friedlich aufeinander. Die Winde verhindern sich gegenseitig
nicht in ihren Verrichtungen. Nie vertrocknende Duellen, welche zu
unserem Genusse und zu unserer Gesundheit geschaffen sind, reichen
zur Erhaltung des menschlichen Lebens ihr Wasser dar. Die kleinsten
Thiere halten ihre Versammlungen in Eintracht und Friede. Alle
diese Dinge hieß der große Werkmeister und Herr des Weltalls in
Friede und Eintracht bestehen. Er thut allen wohl, vorzüglich aber
uns, die wir unsere Zuflucht nehmen zu seinen Erbarmungen durch
unsern Herrn Jesum Christum, dem sey Preis und Ehre von Ewig-
keit zu Ewigkeit. Die ganze Natur besteht dadurch, daß sie in der
von dem Schöpfer festgesetzten Ordnung bleibe, und auch nur dadurch
kann die Kirche Jesu Christi bestehen, daß die von ihrem Stifter
getroffene Einrichtung, Zucht und Liebe in Eintracht erhalten werden."
„Einer sey dem Andern untergeordnet nach der Gnadcngabe,
die einem jeden verliehen ist. Der Starke vernachlässige nicht den
Schwachen, der Schwache erweise Achtung dem Starken. Der Reiche
gebe dem Armen. Der Arme danke Gott, daß er ihm einen gab,
der seinem Maugel abhelfe. Der Weise zeige seine Weisheit nicht
in Worten, sondern in guten Thaten. Der Demüthige gebe sich
nicht selbst Zeugniß, sondern lasse einen andern von sich zeugen.
Wer enthaltsam ist, der erhebe sich deßwegen nicht, sondern wisse,
daß es ein anderer sey, der ihm die Gabe der Enthaltsamkeit ver-
leihet. Bedenken wir, Brüder! aus welchem Stoffe wir gebildet
worden, auf welche Weise, und als welche wir eingingen in diese
Welt, wie aus einem Grabe, aus der Finsterniß. Unser Schöpfer
führte uns in diese Welt, und hatte seine Wohlthaten uns vorbe-
reitet, ehe wir geboren waren. Da wir Alles von ihm haben, sol-
len wir ihm für Alles danken!"
„Wer die Liebe Christi hat, der halte die Gebote Christi! Wer
vermag das Band der Liebe Gottes würdig zu erheben? Wer ist
fähig, ihre Schönheit und Herrlichkeit würdig auszusprechen? Die
Höhe, zu welcher die Liebe führt, läßt sich nicht ausdrücken. Die
Liebe vereiniget uns mit Gott, die Liebe bedeckt die Menge der Sün-
den; die Liebe duldet Alles, sie erträgt Alles mit Langmuth. In
der Liebe ist nichts Niedriges, nichts Aufgeblasenes. Die Liebe weiß
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen