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Rm 25. November. 193
von keiner Spaltung. Die Liebe empört sich nicht. Die Liebe thut
Alles in Eintracht; durch die Liebe sind alle Auserwahlte Gottes
vollkommen geworden. Nichts ist Gott wohlgefällig ohne Liebe.
In Liebe nahm der Herr sich unser an; aus Liebe zu uns gab Chri-
stus unser Herr sein Blut für uns, nach dem Willen Gottes; aab
sein Fleisch für unser Fleisch, sein Leben für unser Leben! Jene sind
Christi, welche sich demüthigen; nicht aber jene, welche sich über
die von ihm bestellten Hirten seiner Heerde erhebe."
Wir haben auch noch zwei andere Briefe, welche der heilige
Clemens zum Lobe der jungfräulichen Enthaltsamkeit geschrieben hat.
Er spricht dem freiwillig gewählten chelosen Stande ein herrliches
Lob; jedoch mit der nachdrücklichen Erinnerung, daß mit derselben
auch alle andern Tugenden des vollkommenen Christen, also mit der
Enthaltsamkeit auch die Bekämpfung aller andern ungeordneten
Neigungen der Sinnlichkeit verbunden werde.
Bereits zehn Jahre hatte er die Kirche regiert, als er endlich
im Jahre Christi 100 aus diesem Leben schied. Um des Namens
Jesu willen hat er unzählige Drangsale, Schmach, Bande und
Martern ausgestanden, deßwegen wurde er in die Zahl der heiligen
Märtyrer gesetzt.
„Der rechtschaffene Taglöhner empfängt mit Zuversicht den Lohn
für sein Tagewerk; der Träge aber und der Nachlässige getraut sich
nicht einmal den Herrn, der ihn zum Tagewerke bestellt hat, anzu-
sehen. Seyen wir also bereit, das Gute zu thun; denn darauf be-
ruht unser ganzes Heil!"
Clemens im ersten Briefe an die Korinthcr 34. Kapitel.
Die
Die mündliche Ueberlieferung nennt uns unter den kirchlichen
Heiligen des ersten Jahrhunderts auch eine Veronika, und erzählt
von ihr, sie habe dem göttlichen Heilande, als er auf dem Todes-
gange nach Golgatha durch die Strassen Jerusalems geführt wurde,
ein Tuch hingereicht, damit er sein, durch die erlittenen Mißhand-
lungen verunstaltetes, von Blut und Schweiß überronnencs Angesicht
abtrocknen könnte; der Heiland habe diesen Liebesdienst wirklich an-
genommen, sich mit dem Tuche abgetrocknet, und der Veronika das
Tuch, und zur Vergeltung ihrer Liebe die Abbildung seines Ange«
sichtes auf demselben zurückgegeben. Diese Abbildung soll von der
Erster Band, 13
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen