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Am 13. April. 229
die Seele aber nicht todten können, sondern fürchtet vielmehr denje:
nigen, der die Seele und den Leib in die Hölle stürzen kann."
(Matth. 10, 28.)
Der
und seine G e f ä h r t e n , M ä r t y r e r .
(Äm 19. OktDbcr.)
Der heilige Justin, der Märtyrer, erzählt uns in seiner zwei:
ten Schutzschrift eine Begebenheit, welche sich zu Rom, um das
Jahr 166, zugetragen hat, durch deren Erzählung wir drei stand:
hafte Helden des christlichen Marterthums kennen lernen, und auch
überzeugt werden, wie willkührlich die obrigkeitlichen Personen, ohne
Vorwissen der Kaiser, und gegen die Gesetze, ihre Wuth gegen die
Christen gezeigt haben.
Zwei Ehcleute, deren Namen Justin nicht angibt, lebten sehr
unmäßig in ihrem Ehestande. Die Frau öffnete endlich die Augen,
und erkannte den Greuel ihres bösen Wandels. Sie verließ den
heidnischen Aberglauben, entsagte dem lasterhaften Leben, und
wurde Christin. Nach ihrer Bekehrung entzog sie dem, obgleich
heidnischen, Ehemanne die schuldigen Beweise der ehelichen Liebe
nicht, widersetzte sich aber seinen ungestümen Zumuthungen, und be:
mühte sich, ihn von seinem ruchlosen Wandel auf bessere Wege zu
führen, indem sie ihn durch die Vorstellung der ewigen Strafen zu
schrecken, und von der Wahrheit zu überzeugen suchte. Allein ihr
Bemühen war fruchtlos. Sie war nicht im Stande, seinen Verderb:
ten Willen zu lenken, und sah folglich kein Mittel, seinen rohen Lü:
stcn Einhalt zu thun. Sie wurde sehr bekümmert durch den Ge-
danken, daß sie, wenn sie noch länger mit ihm in Gemeinschaft lebe,
an seinen Freveln Theil nehme, und beschloß deßwegen, sich von
ihm zu scheiden. Durch das Zureden der Verwandten ließ sie sich
aber doch für oicßmal noch von der Ausführung dieses Entschlusses
zurückhalten.
Nun begab es sich, daß der Mann eine Reise nach Alexandria
unternahm. Von dorther erhielt die Frau aber die Nachricht, daß
er arger geworden, als er gewesen sey. Jetzt verließ sie sein Haus,
und gab ihm den Schcidebrief, das ist, sie sagte sich nach den da:
mals bestehenden Gesetzen von der ehelichen Verbindung mit ihm
los. Sobald der Mann von Alcrandricn zurück gekommen war,
gab er sie bei der Obrigkeit als Christin an. Sie überreichte dem
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen