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8. April. 265
deßwegen viele Mühe, bis er eine christliche Gemeinde in dieser
Stadt stiftete, und auf einen festen Fuß brachte. Anderthalb Jahre
brachte er mit dieser Arbeit zu, und entfernte sich dann, um ver-
schiedene christliche Gemeinden zu besuchen. Wahrend seiner Abwe-
senheit kamen auch andere Lehrer nach Korinth, die den dortigen
Christen das Christenthum, theils rein, theils mit irrigen Meinungen
verfälscht vortrugen. Deßwegen entstanden Zwistigkeiten und Par-
thcicn in der Gemeinde, welchen der Apostel durch Sendschreiben
dahin zu steuern suchte. In der zweiten Hälfte des zweiten Jahr-
hunderts war die christliche Gemeinde zu Korinth noch in einem sehr
blühenden Zustande. Als Bischof stand ihr um diese Zeit der hei:
lige Dionysius vor, ein Mann ganz würdig des großen Paulus,
der die korinthische Kirche gestiftet hatte. Von den Lebensumstanden
dieses heiligen Bischofs ist uns nichts bekannt, außer dem, was uns
,der Geschichtschreiber Eusebius aufbehalten hat. Aber dieses allein
schon ist genug, uns mit der größten Ehrfurcht gegen ihn zu erfül-
len, und Gott zu preisen, daß er an ihm nicht bloß der christlichen
Hccrde zu Korinth den eifrigsten Hirten, sondern der gesammtcn
christlichen Kirche eine mächtige Stütze geschenkt hatte, ein Licht,
welches herrlich leuchtete in der eignen Gemeinde, und nicht weniger
herrlich seine wohlthätigen Strahlen auf viele andere christlichen Ge-
meinden Asiens und Ei'ropcns verbreitete, durch Briefe, die er an
sie schrieb, um sie im Glauben zu befestigen, und im gottseligen
Wandel zu starken. — Wie die Apostel d?s Herrn, wie Irenäus
und Polykarp, so dringt a^uch Dionysius auf liebevolle Eintracht
unter den Christen, und auf die Einheit dee Glaubens. Die Athe-
nienser, die im Glauben lau geworden, und in ihrem Wandel von
den Vorschriften des Evangeliums abgewichen waren, ermuntert er
zum Glaubcnscifer, und zur Vollkommenheit des Lebens. Mit ern-
stem Nachdrucke widersetzte er sich im Briefe an die Christengemeinde
zu Nikomedia der Irrlehre des Marcion, und stellt die reine Lehre
dar. Er warnet im Briefe an die Gortyner die Kreter vor Irr-
lehren, und vor Verkehrtheit jeder Art. Dm Christen zu Amastris
und zu Gnossus ertheilt er Unterricht über die Ehe, und crmahnet
den Bischof Pinytus, daß er den Gläubig'n eine nicht zu schwere
Bürde in Ansehung der Enthaltsamkeit aufleben solle. Er will, daß
solche, welche durch Laster oder Glaubensabpll von der christlichen
Gemeinschaft sich getrennct haben, ihre Vcrilrung aber bereuen, mit
schonender Liebe wieder in die Kirche aufgenommen werden. In
dem Briefe an ocn römischen Papst, den heiigen Soter, rühmt er
die Wohlthätigkeit der römischen Kirche geget andere christliche Ge-
meinden , die liebevolle Freigebigkeit gegen ille Nothdürftige, die
Gastfrcundlichkeit gegen allc Christen, die, wo immer her, nach
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen