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Am 4. Dezember. 289
monius, kamen an den Ort, beweinten wehmüthig den Verlust des
geliebten Hirten, und beerdigten die Leichen der heiligen Märtyrer
unter Gebeth und Lobpreisung Gottes, der ihnen die Stärke zur
herrlichen Vollendung eines so glänzenden Kampfes gegeben hatt?.
Es ist für viele Ohren ein hartes Wort: „Verlaugne dich
selbst, nimm dein Kreuz auf dich, und folge mir nach"; aber noch
harter in ihren Ohren wird das letzte Wort seyn: „Gehet hin, ihr
Verworfenen, in das ewige Feuer." Thomas v. Kempis.
Die heilige Barbara, Jungfrau und
(Am 4. Dczcmbcr.)
Die Gedächtniß der heiligen Jungfrau lind Martyrin Barbara
ist seit den ältesten Zeiten in der katholischen Kirche sehr berühmt.
Der Name dieser heldenmüchigcn Blutznigin Jesu Christi kommt in
den meisten Heiligen- und Marter-Verzeichnissen vor, und viele Kir-
chen sind zu Ehren derselben eingeweiht. — Ich will hier anführen,
was nach sorgfältiger Vergleichung der vorhandenen ältesten Lebens:
geschichten dieser heiligen Martyrin das Wahrscheinlichste seyn dürfte.
Barbara wurde in dem erstcn Viertel des dritten Jahrhunderts
gebore». Ihr Vater hieß Dioskorus, und war durch sein Ansehen,
in dem er stand, und durch die I^eichthümer, die er besaß, nicht
weniger ausgezeichnet, als durch den heftigen Eifer, mit dem er dem
heidnischen Götzendienste anhing. Er wohnte zu Nicomedien in By-
thinien. Die Mutter der heiligen Barbara mag wohl sehr frühe
schon gestorben seyn, weil in der Geschichte keine Erwähnung dersel-
ben geschieht. Nebst der ausgezeichnetsten körperlichen Schönheit
hatte Gott der Barbara auch vortreffliche Gaben des Geistes, einen
durchdringenden Verstand, und ein für alle guten Eindrücke empfäng-
liches und gefühlvolles Herz verliehen. Der Vater war stolz auf die
großen Vorzüge seiner Tochter. Wegen dieser, und weil sie sein
einziges Kind war, liebte er sie mit innigster Liebe. Er gab ihr
verschiedene Lehrer, welche sie in allerlei Kenntnissen unterrichten soll-
ten. Frühe wurde sie mit der Lehre v"' ^en heidnischen Göttern,
und mit dem Götzendienste bekannt gemacht. Allein Gott erleuchtete
ihren Verstand, daß sie bald den Unsinn und'die Thorheit aller die-
ser Dinge einsah, und leitete nach seiner unendlichen Güte die Um-
stände so, daß sie zur Erkenntniß des einzig wahren Gottes, und
der vorzüglichsten Lehren des Christenthums gelangte. Von wem die
heilige Jungfrau zu dieser Erkenntniß geführt worden, ob es durch
unmittelbare Erleuchtung Gottes geschehen sey, oder durch einen M
Erster Band, 19
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen