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Am 17. November. 379
lischen Amte vor, und wurde in der Verfolgung des Dezius
tyrcr lebendig verbrannt.
Durch seine Predigten, seine Wunder und seinen heiligen Wandel
hatte Gregor nicht allein den größten Theil der Einwohner von Neo:
casarea, sondern auch unzählige Menschen in der umliegenden Gegend
zu Jesus Christus bekehrt, als im sechsten oder siebenten Jahre seiner
bischöflichen Amtsverwaltung die grausame Christcnverfolgung unter
dem Kaiser Dezius ausbrach. Bei dem Ausbruche dieser Verfolgung
entzog er sich derselben, ungeachtet der heftigsten Begierde nach
der Marterkrone, durch die Flucht, damit er sich se-iner geliebten
Heerde erhalte, und den Gläubigen ein Beispiel demüthigcr Flucht
gebe, die für viele desto rathsamer war, da diese Verfolgung mehr,
als die vorigen den Zweck hatte, durch lange Qual den Muth der
Bekenncr zu schwächen.
Sobald die Verfolgung aufgehört hatte, kehrte er nach Neo-
cäsarca zurück. Bald nachher brach die Pest dort aus. Er hatte
sie vorgesagt. Als das heidnische Volk an einem Feste zu Ehren
eines Götzen im Theater versammelt war, und sich durch das große
Gedränge beschwert fühlte, rief es zu dem Gotte Jupiter mit der
Bitte, daß er Platz schaffe. Gregor hörte das Geschrei, und ließ
dem Volke sagen, es würde des Platzes bald mehr haben, als es
begehrte. Die Pest raffte sehr Viele dahin, und der heilige Bischof
wurde sehr oft, auch von den Heiden gebeten, daß er seinen Gott
für sie anrufe. Er that es für jeden, der versprach, Jesum Christum
anzubcthen, und die es thaten, blieben gesund, oder wurden von
der Pestkrankheit geheilt. —
Gregor war bei der im Jahre 264 zu Antiochien gehaltener
Kirchenversammlung zugegen, und bekräftigte die wahre Lehre voz
der Gottheit Jesu Christi gegen die Irrthümer des Paulus von Samo:
sata. Wie bald nach diesem Jahre er durch einen sanften Tod ir
die ewige Heimath hinüber gegangen sey, läßt sich nicht angeben;
sehr wahrscheinlich ist es nickt nach dem Jahre 269 oder 27U ge-
ckelscy
,
Nach dem Zeugnisse Gregors von Nissa fand Gregor der Wundcr-
thäter bei dem Antritte seines bischöflichen Amtes in Ncocäsarea, und
in der Gegend umher, nur siebcnzchn Christen, und bei seinem Tod«
waren nur noch siebcnzehn Heiden da. So groß war der Segen,
den Gott durch den heiligen Mann stiftete. Athenodorus, der Brm
der des heiligen Gregor, starb als Bischof einer Christengemeinde
in Pontus des Martertooes.
„Lerne dich selbst kennen!" dieß war der Wahlspruch, den der
fromme Origencs seinen Schülern, dem Gregor und dem Athenodor
ganz vorzüglich an das Herz legte. Darüber mögen zu unserer
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen